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Schrauben, bohren, befestigen – Fünf Akku-Bohrschrauber im Praxistest

Praxis Bericht: Viele Werkzeuge sind sehr speziell und werden nur von bestimmten Gewerken benötigt. Andere wiederum sind absolute Allrounder und dürfen weder in der Werkzeugkiste noch auf der Baustelle fehlen. Eines davon, das sowohl im Privat- als auch im Profibereich nicht wegzudenken ist, ist der Akku-Bohrschrauber. Ob beim Schrank aufbauen durch Laien, dem engagierten Projekt des Hobby-Heimwerkers oder bei den Profis – und das in nahezu jedem Gewerk: Der Akku-Bohrschrauber ist im Handwerk fast unverzichtbar. Unzählige Modelle sind auf dem Markt und bieten dem Anwender unterschiedliche Vorteile. Dabei stellen die Hersteller selbstverständlich besonders die Vorzüge der einzelnen Schrauber in den Vordergrund. Doch wie sieht es im echten Handwerker-Alltag aus. Auf was kommt es dort an, was muss ein Akku-Bohrschrauber leisten und welche Schwachstellen fallen sofort auf? Genau das wollte unsere Kollegin vom Partnermedium baustoffPARTNER wissen und hat daher einen Zimmerei-Betrieb verschiedene Modelle unter die Lupe nehmen lassen. Die Zimmerei Schosser aus Leutkirch im Allgäu hat über einen Zeitraum von vier Wochen fünf Modelle ausprobiert und den normalen Alltag mit den Werkzeugen gemeistert. Was den Profis dabei auffiel und welche kleinen Details bereits Auswirkungen auf die alltägliche Arbeit einer Zimmerei haben, lesen Sie auf den folgenden Seiten im großen Praxisbericht.

Lesedauer: min
Von: Christine Seif

Schrauben eindrehen, Löcher bohren, Verbindungen schaffen – ein Akku-Bohrschrauber erfüllt viele Aufgaben – und zwar viele, die in den verschiedensten Bereichen permanent benötigt werden. Daher ist es auch eines der wenigen Werkzeuge, das in den unterschiedlichsten Gewerken unverzichtbar ist und auch im privaten Haushalt in keiner Werkzeugkiste fehlen sollte. Dementsprechend groß ist auch die Auswahl am Markt. Zahlreiche Hersteller bieten unterschiedliche Modelle, damit die einzelnen Bedürfnisse und Anforderungen an das Gerät auch perfekt erfüllt werden können.

Da gibt es unterschiedliche Leistungsklassen, verschiedene Akku-Varianten, große Geräte mit viel Power, handliche Produkte für den leichten Einsatz und und und.

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Bewährungsprobe im Handwerker-Alltag

Doch was hilft die Theorie, wenn es auf die Praxis ankommt. Genau aus diesem Grund sind die Praxisberichte entstanden. Bereits zwei Folgen dieser Serie gab es – im ersten Bericht ging es um die Alltagstauglichkeit von Bauhelmen, im zweiten drehte sich alles um den Komfort und die Schutzwirkung von Sicherheitsschuhen. Jetzt wird gebohrt und geschraubt.

Harte Kerle, die wissen, worauf es ankommt

Die Bauhelme und Sicherheitsschuhe wurden von waschechten Bauarbeitern der Firma Dobler im harten Alltag auf der Baustelle getestet. Für den Praxisbericht rund um die Akku-Bohrschrauber haben wir einen sympathischen Trupp junger Zimmerer beauftragt. Die Zimmerei Schosser bei Leutkirch im Allgäu war von der Idee, Werkzeug im realen Alltag unter die Lupe zu nehmen, sofort begeistert und hat die verschiedenen Modelle auf Herz und Nieren geprüft. Insgesamt waren die Akku-Bohrschrauber nach eingehender Begutachtung gut vier Wochen unter realen Bedingunen auf der Baustelle im Einsatz. Bei nahezu allen klassischen Zimmerer-Arbeiten wurden die Geräte verwendet und Stärken und Schwächen dokumentiert.

Fünf Hersteller, fünf Modelle

Im großen Akku-Bohrschrauber-Praxisbericht wurden insgesamt fünf Modelle von fünf Herstellern unter die Lupe genommen. Alle Geräte sind für Profis konzipiert und aus dem 18V-Segment. Mit dabei waren der »DD 2G 18.0-EC« von Flex, der »GSR 18V-110 C Professional« von Bosch, der «BS 18 LTX BL (Q) I« von Metabo, der »DDF486Z« von Makita und der »DS18DBL2« von Hikoki. Die Hersteller stellten dabei nicht nur die Akku-Bohrschrauber, sondern auch die zugehörigen Akkus in doppelter Ausführung zur Verfügung. Diese Akkus verfügten über eine Leistung von 5,0 bzw. 5,5 Ah – Bosch lieferte einen Akku mit sogar 8 Ah – mehr dazu aber auf den folgenden Seiten. Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Flex, Bosch, Metabo, Makita und Hikoki für die Bereitstellung der Akku-Bohrschrauber und Akkus sowie die Teilnahme am Praxistest bedanken.

FLEX: »KLEIN, ABER OHO« – KOMPAKTESTES MODELL SPIELT GENAU DIES ALS VORTEIL AUS

Der Werkzeughersteller Flex schickte seinen »DD 2G 18.0-EC« ins Rennen. Er gibt für seinen 2-Gang Akku-Bohrschrauber gleich zahlreiche Vorteile an: Der »DD 2G 18.0-EC« verfügt über einen bürstenlosen Motor mit hohem Wirkungsgrad und langer Lebensdauer, einen Gasgebeschalter mit Einschaltsperre, eine elektronische Schnellbremse, ein robustes Aluminium-Druckguss Getriebegehäuse sowie ein Schnellspannbohrfutter in Metallausführung mit Anlaufring und Auto-Lock-Funktion. Das »Electronic Management System« (EMS) schützt laut Flex die Maschine und verlängert ihre Lebensdauer. Begeistert hat das Team der Zimmerei Schosser aber etwas ganz anderes: die kompakte Größe.

Der erste Kommentar zum Flex Akku-Bohrschrauber von Max Holderied war »Klein, aber oho«. Von seinen Maßen war der »Flex« der kleinste im Praxisbericht. Wo Größe oft mit Power und massiver Bauweise in Verbindung gebracht wird, hat aber genau diese kompakte Bauweise positiv überrascht. »Erst waren wir etwas skeptisch, da der Flex Akku-Bohrschrauber der kleinste war, aber im Alltag hat uns das in vielen Situationen die Arbeit erleichtert. Gerade mit abgenommenem Bohrfutter sind wir so auch in sehr enge Arbeitsbereiche gekommen – das war ein klarer Vorteil des Geräts.«

Insgesamt war sich das Team einig, dass der Flex Akku-Bohrschrauber gut in der Hand liegt und das Gleichgewicht von Bohrer und Akku stimmig sei. Bis zu 300er Tellerkopf-Schrauben seien für das Gerät kein Problem gewesen und die Leistung würde trotz des kompakten Designs für die Zimmerleute völlig ausreichen. »Ich hab mich mit diesem Gerät in der Hand einfach wohlgefühlt – woran das genau lag, kann ich gar nicht sagen, aber die Handhabung war einfach angenehm«, so Holderied.

Ebenfalls im Einsatz waren die Akkus mit 5,0 Ah – erhältlich sind auch Akkus mit 2,5 Ah. »Uns haben die 5,0 Ah-Akkus völlig ausgereicht, aber wir laden auch permanent – das hat man mir schon in meiner Ausbildung eingetrichtert«, scherzt der junge Zimmerer. Da die Mitarbeiter der Zimmerei Schosser immer einen Akku im Ladegerät haben, ist ein leerer Akku auf der Baustelle glücklicherweise nie ein Problem.


Überzeugen konnte auch das Ladegerät für die Akkus – auffällig war hierbei das großformatige LCD Display, das ein Ablesen des genauen Ladezustands als auch der Batteriediagnostik ermöglicht. Als Ladezeit für die 18 V-Akkus gibt Flex rund 45 Minuten für die 5,0 Ah-Akkus an (40 Minuten für die 2,5 Ah). Durch ein spezielles Ladeverfahren werden laut Hersteller 80 Prozent der Ladekapazität nach rund 30 Minuten erreicht. Integriert ist eine Akkupackkühlung, ein Überhitzungs- sowie Entladungs- und Überlastschutz.

Skepsis äußersten die Handwerker bezüglich des Schnellspann-Bohrfutters beziehungsweise der Schnellspann-Bithalterung für ¼˝Bits. »So ein Schnellspann-Bithalter ist zwar sehr praktisch, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese – egal welcher Hersteller und welches Modell – ­einfach sehr anfällig sind«, erzählt Marcel Schosser. »Das liegt aber vielleicht auch einfach an unserem Tätigkeitsfeld, denn bei uns gibt es nun mal ein sehr hohes Staub-Aufkommen und Holzspäne gehören zu unserem täglichen Brot. Daher verschmutzen die Verbindungselemente und auch der Bit-Halter an sich relativ schnell und das führt dann doch häufig dazu, dass der Bithalter nicht mehr reibungslos verwendet werden kann.« Dieser Bithalter ist im Lieferumfang enthalten und auch als Zubehör separat erhältlich.

Breites Zubehör-Programm

Apropos Lieferumfang: Flex hat den »DD 2G 18.0-EC« in der robusten Aufbewahrungs- und Transportbox »L-Boxx« aus schlagfestem Kunststoff geliefert. Ergonomisch geformte Griffe und zusätzliche Griffschalen sollen für flexibles und komfortables Handling sorgen. Die Transportbox passt zum Fahrzeugeinrichtungssystem von Sortimo und verfügt über eine Belastungskapazität von bis zu 25 kg (Transport im Verbund bis 40 kg). Der Deckel ist bis 100 kg belastbar. Ebenfalls enthalten war im Lieferumfang ein Zusatzhandgriff sowie ein Gürtelclip.

Flex bietet darüber hinaus ein umfangreiches Zubehör-Programm, von verschiedenen Bohrern über Bits bis hin zu Winkelvorsatz und Rührern.

BOSCH: LEISTUNGSSTARK SCHRAUBEN UND BOHREN – MIT NAHEZU »UNERMÜDLICHEM« AKKU

Der zweite Teilnehmer des Praxisberichts ist der  »GSR 18V-110 C Professional« von Bosch Power Tools. Damit verspricht der Hersteller einen leistungsstarken Akku-Bohrschrauber mit bürstenlosem Motor im 18V-Segment. Sein maximales Drehmoment von 110 Nm und der bürstenlose Motor würden den Bohrschrauber  zu einem extrem kraftvollen Elektrowerkzeug machen. Aufgrund des Vollmetallbohrfutters sei der Bohrschrauber sehr widerstandsfähig und eigne sich auch für den harten Einsatz am Arbeitsplatz. Außerdem ist er mit der »Bluetooth Connectivity Option« ausgestattet und lässt sich für zusätzliche Werkzeugkontrolle direkt an ein Smartphone anschließen. Dieses Elektrowerkzeug wurde zum Bohren in Holz mit einem maximalen Durchmesser von 82 mm, in Stahl bis 13 mm und  für Schraubdurchmesser bis 12 mm konzipiert. Der »GSR 18V-110 C Professional« verfügt außerdem über zwei Gänge, Autolock, KickBack Control, Electronic Motor Protection, einen Handgriff, einen Lithium-Ionen-Akku und Präzisionskupplung. Das Gerät ist mit allen  Bosch Professional 18-Volt-Akkus und -Ladegeräten kompatibel. Besonderheit im Praxisbericht: Das Modell von Bosch war das mit  dem leistungsstarksten Akku. Der mitgelieferte 8,0 Ah-Akku hat laut den Mitarbeitern der Zimmerei Schosser »ewig gehalten und war kaum leer zu bekommen«. chem« Akku

Der erste Eindruck überzeugte die Mitarbeiter der Zimmerei Schosser. »Der ›Bosch‹ macht einen hochwertigen Eindruck. Das Design gefällt mir gut und auch die Verarbeitung scheint sehr solide«, so der Chef der Truppe, Nicolas Schosser. »Aber er ist auch relativ wuchtig – besonders mit Akku.« Denn dieser – auf den ersten Blick – große Vorteil, die extrem hohe Akku-Laufzeit, stieß bei den Handwerkern nicht nur auf Begeisterung. Der Grund: das relativ hohe Gewicht des Akkus, beziehungsweise das Gewicht-Verhältnis von Akku zu Maschine. »Wenn man auf eine lange Akku-Laufzeit angewiesen ist oder es mit großen Umständen verbunden ist, den Akku zu laden oder zu wechseln, dann ist der 8,0 Ah-Akku von Bosch unschlagbar. Für uns jedoch, wo dies nicht im Vordergrund steht, ist das Gewicht beziehungsweise das angenehme Handling wichtiger. Wenn der Akku-Bohrschrauber angenehm in der Hand liegt und mir den ganzen Tag über ein ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht, dann mache ich gerne Abstriche bei der Akku-Leistung«, so Marcel Schosser.

Ein kleines Detail, das den Handwerkern aber sofort positiv aufgefallen ist, ist die Akku-Anzeige. »Der ›Bosch‹ war im Praxistest der einzige, der den Akkustand gleich mit fünf Balken anzeigt. Das ist wirklich super, denn umso genauer ich weiß, wie viel Ladeleistung ich noch habe, umso besser kann ich darauf reagieren und den Akku beispielsweise gar nicht mehr mit auf das Dach nehmen und gleich laden. Wobei wir den 8,0 Ah Akku in unserem normalen Arbeitsalltag wirklich kaum tot bekommen haben – der ist wirklich unermüdlich«, erzählt Max Holderied schmunzelnd. Zudem haben sich die Zimmerer positiv darüber geäußert, dass der Akku »klickt«, wenn er im Ladegerät richtig positioniert ist. Das schafft sofortige Gewissheit, dass der Akku richtig lädt und eine eventuelle falsche Positionierung, die das Laden verhindern könnte, wird vermieden.

Schrauben und bohren – zuverlässig und souverän

Bezüglich der Power und des ­Einsatzes im Alltag hatten die Zimmerer wenig zu bemängeln. »Für die Arbeiten in unserem Alltag hat der Bosch Akku-Schrauber völlig ausgereicht und zuverlässige Dienste getan. Aufgefallen ist uns, dass er beim Schrauben ein ganz klein wenig nachdreht. Das ist aber Gewöhnungssache und sobald man sich etwas eingearbeitet hat, kein Problem mehr für uns«, so ­Marcel Schosser.

Auch das Licht ist hier anders positioniert als bei vielen Mitbewerber-Produkten, nämlich relativ weit unten, oberhalb des Akkus. Dieses Detail war auffällig, aber die Ausleuchtung des Arbeitsbereichs sehr gut.

Moderne Technik bietet noch mehr Möglichkeiten

Eine Besonderheit beim »GSR ­18V-110 C Professional« ist die »Bluetooth Connectivity Option«. Damit lässt sich der Akku-Bohrschrauber für zusätzliche Werkzeugkontrolle direkt an ein Smartphone anschließen. »Diese Funktion haben wir nicht getestet, das ist für unseren Alltag nicht relevant, oder vielleicht sind wir einfach noch nicht so modern«, erzählt Nicolas Schosser lachend. »Ich denke aber, dass das ein nützliches Tool sein kann und ich habe mir fest vorgenommen, mich mit diesem Thema einmal zu beschäftigen, da es mich interessiert, welcher Mehrwert genau dahintersteckt.

METABO: LEISTUNGSSTARKER MOTOR UND FLEXIBLES HANDLING

Für Metabo ging der Akku-Bohrschrauber »BS 18 LTX BL (Q) I« ins Rennen, den der Nürtinger Werkzeugspezialist dieses Frühjahr auf den Markt gebracht hat. Er wurde mit einem bürstenlosen Motor für maximale Leistung bei schweren Anwendungen konzipiert. Zudem verfügt er über zahlreiche weitere Features: das Metabo Quick-System zum Schnellwechsel von Werkzeugaufnahmen und Einsatzwerkzeug für flexibles Arbeiten, zuschaltbarer Impulsbetrieb zum Herausdrehen festsitzender Schrauben und Anbohren auf glatten Oberflächen, »Precision Stop« – elektronische Drehmomentkupplung mit erhöhter Präzision für exaktes und feinfühliges Arbeiten sowie elektronische Sicherheitsabschaltung, sprich kein Kick-Back beim Blockieren des Bohrers. Zudem sorgen eine variable Drehzahl, Rechts-Linkslauf und Schnellstop für einen vielseitigen Einsatz in Holz und Metall und eine Spindel mit Innensechskant für Schrauber-Bits ermöglicht Arbeiten ohne Bohrfutter. Genau dies ist den Profis der Zimmerei Schosser als Erstes positiv ins Auge gefallen, denn das bedeutet für sie Flexibilität.

»Bei uns gibt es schon mal engere Arbeitsbereiche und da ist Flexibilität bei den Werkzeugen einfach praktisch. Dass man beim Metabo Akku-Bohrschrauber das Bohrfutter abnehmen kann, erleichtert uns in der ein oder anderen Situation das Arbeiten enorm«, erzählt Max Holderied. Allerdings haben die Profis über die Jahre auch die Erfahrung gemacht, dass Teile, die flexibel sind und abmontiert werden können, oft auch schneller kaputtgehen. »Gerade in unserem Bereich sind Staub und Sägespäne alltäglicher Begleiter und das setzt den Maschinen gerade an empfindlichen Teilen schnell zu.« Während des Praxisberichts war von diesen Problemen nichts zu spüren, hier käme es laut Holderied eher auf eine längere Arbeitsphase an.

Profis auf Erkundungstour

Mit Maschinen von Metabo arbeiteten die Handwerker im Rahmen des Praxisberichts zum ersten Mal, dementsprechend hat sich auch die »Eingewöhnung« angefühlt. »Auch wenn man denkt, ein Akku-Bohrschrauber ist ein Akku-Bohrschrauber, so gibt es doch echt Unterschiede. Oft sind das nur kleine Details, aber wenn man sie nicht gewohnt ist, muss man sich erst einmal ein bisschen mit dem Gerät einarbeiten«, so Marcel Schosser. Aufgefallen ist den Profis, dass der »BS 18 LTX BL (Q) I« immer ein klein wenig nachdreht. »Das ist kein Problem, aber eben eines dieser Dinge, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Gewöhnungsbedürftig, aber sehr positiv war für uns auch, dass der Akku-Bohrschrauber ein akustisches Signal von sich gibt, wenn das Drehmoment für die zu leistende Arbeit zu niedrig ist – so weiß man sofort, wenn etwas nicht passt, und kann noch mal nachjustieren«, so ­Marcel Schosser.

Metabo erwähnt hinsichtlich seines »BS 18 LTX BL (Q) I« die Besonderheit des sensitiven Schalters – dieser sei beispielsweise im Holzbau, wenn Schrauben exakt bündig versenkt werden müssen,
besonders wichtig. Mit dem sensitiven Schalter kann der Anwender die Drehzahl genau regulieren und setzt die Schrauben so kontrolliert ins Material.

Ebenfalls ist der Metabo Akku-Bohrschrauber mit einer Anti-Kick-Back-Funktion ausgestattet: Das Gerät verfügt über spezielle Sensoren, die sofort merken, wenn die Maschine verkantet und im Material verklemmt. Um einen gefährlichen Rückschlag für den Anwender zu vermeiden, stoppt die Maschine in diesem Fall sofort und schützt damit den Handwerker.

Akku mit Gummi kommt gut an

Bei diesem Akku-Bohrschrauber ist das Licht unten am Gerät zu finden. Auch das war für die Profis zunächst neu, hat sie aber schnell überzeugt: »Der Arbeitsbereich wurde wirklich gut ausgeleuchtet.« Positiv ist ihnen auch ein kleines Detail aufgefallen. »Der Metabo-Akku ist unten mit einem rutschhemmendem Gummi ausgestattet  – das finde ich eine wirklich gute Idee. Unsere Arbeitsbereiche sind nicht alle eben und teilweise auch glatt – dieser Akku rutscht mit dem Gummi aber nirgends hin und bleibt genau dort, wo ich ihn ablege«, so Holderied.

MAKITA: ROBUST FÜR INTENSIVE BOHRUNGEN UND VERSCHRAUBUNGEN

Der »DDF486Z« ist der vierte Akku-Bohrschrauber im großen Praxisbericht. Mit ihm verspricht Hersteller Makita  ein extrastarkes bürstenloses Gerät für intensive Bohrungen und Verschraubungen. Der Akku-Bohrschrauber verfügt über ein 2-Gang-Vollmetall-Planetengetriebe und einen bürstenlosen Motor – mit Metallbohrfutter und Seitengriff. Weitere Spezifikationen sind ein ergonomisches Griffdesign, leuchtstarke LED, Tiefentladeschutz – sprich  das Gerät schaltet automatisch ab wenn der Akku fast leer ist – sowie ein elektronischer Überlastungsschutz. Zudem ist das Gerät aufgrund seiner kompakten Bauform relativ flexibel: Im Praxistest war der »DDF486Z« nach dem Modell von Flex der »Zweitkürzeste« – ein Detail, das den Zimmerern des Fachbetriebs wieder sehr gut gefallen hat.

Um fair zu bleiben, muss vielleicht gleich zu Beginn erwähnt werden, dass das Gerät von Makita einen weiteren Vorteil hatte: nämlich Heimspiel. Die Zimmerei Schosser arbeitet seit Jahren mit Akku-Bohrschraubern von Makita und ist mit den Geräten sehr zufrieden. Daher durfte natürlich auch das neueste Modell des Herstellers im Praxisbericht nicht fehlen. Da allerdings jeder Mitarbeiter tagtäglich und meist schon seit vielen Jahren mit diesen Akku-Bohrschraubern arbeitet und daher sowohl die Laufeigenschaften als auch das Handling gewohnt ist, musste sich keiner lange an das Gerät gewöhnen.

»Bei uns hält ein Akku-Bohrschrauber meist nicht länger als zwei Jahre, eher kürzer, denn wir haben die Geräte einfach extrem viel im Einsatz. Bei Makita hat uns die Robustheit überzeugt, daher verwenden wir im Betrieb schon seit Jahren Akku-Bohrschrauber dieses Herstellers. Und diese Robustheit hat uns auch beim neuesten Modell wieder gut gefallen«, so Firmeninhaber Nicolas Schosser.

Auch hier kann die relativ kurze Länge punkten

Neben der Robustheit haben die Profis auch hier die relativ kurze Länge des »DDF486Z« gelobt. Im Praxistest war das Gerät von Flex das kürzeste, gleich danach kam die Maschine von Makita. »In unserem Aufgabenbereich ist das einfach oft von Vorteil. Beim Gerät von Makita kann das Bohrfutter nicht abgenommen werden, das würde noch mehr Flexibilität bieten. Allerdings würde sich das wahrscheinlich negativ auf die Robustheit auswirken, denn alles was entfernt und umgebaut werden kann, birgt unserer Erfahrung nach ein Risiko, schneller kaputtzugehen«, so Nicolas Schosser.

Der »Gewalttätigste« unter den Teilnehmern

Marcel Schosser lobte das Arbeitsgefühl: »Ich finde, der Makita Akku-Bohrschrauber liegt einfach gut in der Hand. Ein bisschen liegt das, glaube ich, auch daran, dass der Akku nicht so schwer ist«. Tatsächlich ist der 5,0 Ah-Akku von ­Makita einer der Leichtgewichte im Praxisbericht. Max Holderied freute sich dagegen über die Power, die das Gerät bietet. »Ich komme mit der Kraftübertragung dieses Akku-Bohrschraubers sehr gut zurecht. Für mich hat er genau das richtige Maß an Power. Im Vergleich finde ich, dass er der ›Gewaltätigste‹ im Praxisbericht ist – und das meine ich positiv. Auch lange Schrauben oder festes Material sind für den Makita Akku-Bohrschrauber kein Problem«.

Der Akku hielt laut den Profis durchschnittlich ähnlich lange wie die anderen vergleichbaren Akku-Modelle. Wird der Akku zum Laden angeschlossen, klickt er im Gerät ein, das ist auch akustisch zu vernehmen und bietet so Sicherheit, dass der Akku auch richtig eingesetzt ist und lädt. Zudem ist der Akku verriegelt und kann nicht ohne eine händische Entriegelung entnommen werden.

HIKOKI: »VOLLE POWER, DIE GUT IN DER HAND LIEGT«

Der letzte Teilnehmer des Praxisberichts ist der »DS18DBL2« von Hikoki. In leuchtendem Grün fällt das Gerät sofort ins Auge – aber auch seine technischen Details können sich sehen lassen. Hikoki verspricht mit einem Brushless Motor ein weitestgehend wartungsfreies Produkt. Zudem verfügt der Akku-Bohrschrauber über Regelelektronik (Feedback-Kontrolle), ein 13 mm Metall-Schnellspannbohrfutter mit Arretierung, ein robustes Aluminium-Gehäuse, automatische Spindelarretierung und die Sicherheitsfunktion »RFC« – die Reaktionskraftsteuerung schützt den Anwender vor den hohen Drehkräften. Max Holderied und Marcel Schosser lobten sowohl die Power des Geräts als auch »dass er gut in der Hand liegt« – ein Grund hierfür ist ihrer Meinung nach der strukturierte Griff, der einen guten Halt ermöglicht.

»Ich finde, dass der Hikoki Akku-Bohrschrauber aufgrund seines strukturierten Griffes echt gut in der Hand liegt – dazu trägt bestimmt auch das gute Gleichgewicht zwischen Gerät und Akku bei. Auch wenn ich persönlich das Gerät etwas bollig finde«, so Marcel Schosser. Max Holderied lobt etwas anderes: »Mich hat die Power überzeugt, allerdings hatte ich das Gefühl, dass bei voller Leistung auch die Akku-Kapazität schnell schwindet.«

Ein kleines Detail, das den Profis aber sofort aufgefallen ist: Der Akku wird nicht wie bei vielen Modellen mit einem Drückschalter gelöst, sondern mit zwei. Marcel fand das gewöhnungsbedürftig, Max gefiel diese Handhabung mit dem Akku.  

Akku-Anzeige fällt negativ auf

Ein Detail, das von der gesamten Schosser-Mannschaft kritisiert wurde, war die Akku-Anzeige. »Der ­Hikoki Akku-Bohrschrauber zeigt den ­Ladestand des Akkus mit lediglich zwei Balken an. Mir persönlich ist das zu wenig genau. Wenn ich am Morgen sehe, dass noch ein Balken leuchtet, weiß ich nicht, ob es sich lohnt, ihn noch mit aufs Dach zu nehmen. Hier fände ich eine detailliertere Anzeige wirklich sinnvoll«, so Marcel Schosser.

Ebenfalls nicht ganz optimal empfanden Max und Marcel, dass der ­Akku-Bohrschrauber relativ lange »nachläuft«. »Dass ein Akku-Bohrschrauber so lange ›nachläuft‹ bin ich nicht gewohnt und damit kam ich auch nicht gut zurecht. Wenn man allerdings tagtäglich damit arbeitet, gewöhnt man sich sicherlich daran«, so ­Holderied.

Geliefert wurde der Hikoki Akku-Bohrschrauber wie alle Modelle im passenden Koffer inklusive Ladegerät – auch ein Zusatzhandgriff war im Lieferumfang enthalten, ebenso der praktische Einhängebügel – ein wichtiges Detail für die Handwerker. »Ich muss in meinem Beruf die Hände frei haben und der Weg zum Werkzeug, besonders wenn ich es so häufig brauche wie den Akku-Bohrschrauber, darf nicht weit sein. Daher trage ich den Akku-Bohrschrauber immer am Einhängehaken an meiner Hose eingehängt. Das ist zwar nur ein kleines Detail, erleichtert mir meinen Arbeitsalltag aber enorm«, so Max ­Holderied.

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