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Salz, Sole oder Splitt: Wohin geht der Trend beim Streuen?

Sicherheit auf allen Straßen und Wegen hat für den Winterdienst oberste Priorität. Die Wahl des richtigen Streumittels spielt hier eine entscheidende Rolle.

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Von: Jessica Gsell

Nur ganz kurz hat der Winter bisher in Teilen Deutschlands vorbeigeschaut. Doch sobald Schnee und Glätte die Straßen beherrschen, sind die Räum- und Streufahrzeuge für die Sicherheit der Bürger wieder im Dauereinsatz. Dann stellt sich für die kommunalen Dienstleister auch die Frage nach dem passenden Streumittel: Salz oder Sole? Sand oder Splitt? Schon seit Längerem geht der Trend vermehrt weg vom Trockensalzeinsatz und hin zum Feuchtsalz. Seit ein paar Jahren ist zudem ein weiteres Produkt immer mehr im Kommen: die reine Sole. Aber warum ist das so? Welche Vorteile bringen Feuchtsalz und reine Sole im Vergleich zur trockenen Variante? Wie aufwendig ist die Umrüstung der Maschinen? Und rechnet sich das am Ende?

Trockensalz – besser bekannt als Auftau-, Streu- oder Tausalz – kennt jeder. In der Regel besteht es zu mindestens 94 Prozent aus herkömmlichem Kochsalz, dem sogenannten Natriumchlorid (NaCl). Es gibt aber ebenso Auftaumittel, deren Hauptbestandteil Calcium- (CaCl2), Magnesium- (MgCl2) oder Kaliumchlorid (KCl) ist. Bereits beim Ausbringen zeigt sich die Problematik von Trockensalz: Durch den Fahrtwind oder auch Windböen bleibt das Salz nicht lange auf der Fahrbahn liegen, sondern wird in kürzester Zeit nach rechts und links an den Fahrbahnrand befördert. Denn Trockensalz muss erst die Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnehmen, bevor es seine volle Wirkung entfalten kann. Das hoch konzentrierte Salz hat noch einen weiteren negativen Effekt: Es schadet der Umwelt. Über das Spritz- oder Abwasser nehmen die Bäume und Gräser am Straßenrand das Salz auf. Das hat zur Folge, dass sich Chlorid, als Bestandteil des Salzes, in den Blättern, Blüten und Trieben ablagert. Die Pflanzen sind dadurch irgendwann nicht mehr in der Lage, Wasser aufzunehmen und verdursten. Besonders gefährlich wird es bei den Bäumen, die an der Straße stehen. Wenn das Salz dort die Wurzeln angreift, werden sie instabil. Ebenfalls darf die Tatsache nicht außer Acht gelassen werden, dass die hohe Salzkonzentration nicht nur Schuhe und andere Kleidungsstücke angreift. Sie löst außerdem nach und nach Beton auf und reizt zudem die empfindlichen Pfoten der Haustiere.     

Feuchtsalz FS 30 kommt sehr oft zum Einsatz

Fragt man in den Kommunen nach, welches Streumittel dort zum Einsatz kommt, wird klar: Es geht immer mehr in Richtung Feuchtsalz. Sehr beliebt ist das sogenannte FS 30. Hier besteht das Taumittel zu 70 Prozent aus Trockensalz und zu 30 Prozent aus Sole. Bei Letzterer handelt es sich um in Wasser aufgelöstes Natriumchlorid, mit einem Bestandteil von 22 Prozent. Das Trockensalz wird dann beim Ausbringen mit Sole besprüht, so dass es sofort auf der Fahrbahn haften bleibt und seine Wirkung einsetzen kann. Seit Kurzem rückt aber auch der Gebrauch von reiner Sole, dem sogenannten FS 100, in den Fokus des Winterdienstes. So wie in der Straßenmeisterei Kempten im Allgäu, die für rund 320 Kilometer Staats- und Bundesstraßen verantwortlich ist. Hier geht die Auswahl des Streuguts tendenziell mehr in Richtung Sole, berichtet Leiter Markus Hösle. Vor allem dann, wenn es darum geht, präventiv zu streuen. „Bisher verwenden wir FS 30“, erklärt Hösle. Dafür sind die Mitarbeiter der Straßenmeisterei mit Kombistreugeräten unterwegs, bei denen neben einem Behälter für Trockensalz auch ein großer Tank für die Sole mitgeführt wird. Die Entscheidung fiel auf solche Kombistreugeräte, da bei bestimmten Wetterlagen im Allgäu auch weiterhin noch das reine Trockensalz zum Einsatz kommt. „Hat es viel geschneit, erzielt man mit normalem Salz eine bessere Wirkung“, berichtet Hösle aus eigener Erfahrung. Und dennoch will die Straßenmeisterei Kempten nicht beim FS 30 stehen bleiben. Vielmehr steuere man auf einen Einsatz von 100-prozentiger Sole hin, verrät Hösle. Die Vorteile sprächen für sich: „Es wirkt sofort, man benötigt weniger und kann außerdem viel gezielter streuen“, fasst der Leiter der Straßenmeisterei zusammen und fügt scherzhaft hinzu: „Wenn man mit Trockensalz streut und hinter einem fährt ein LKW, dann war die ganze Arbeit eigentlich umsonst.“ Auch in Rottweil kommt FS 30 zum Einsatz – und das schon seit rund zehn Jahren. Bauhofleiter Jochen Ruoff ist vom Feuchtsalz überzeugt: „Auf jeden Fall bringt das etwas. Feuchtsalz haftet viel besser und man spart auch Kosten ein.“ Seit Kurzem wird in Rottweil zusätzlich 100-prozentige Sole verwendet. „Wir benutzen die Sole bei trockener Glätte oder wenn der Verdacht auf Raureif besteht“, berichtet Ruoff. Fällt allerdings viel Schnee, dann greifen die Mitarbeiter des Bauhofs wieder auf FS 30 zurück. „Dann ist Sole einfach zu wenig“, erklärt Ruoff. Für die Aufbereitung der Sole besitzt der Bauhof eine Anlage die rund 1.000 Liter fasst. „Die Sole wird darin dauerhaft angemacht“, beschreibt der Bauhofleiter. Der Vorgang dauert in etwa eine Stunde. Es bestünde zwar auch die Möglichkeit, die Sole direkt auf dem Fahrzeug aufzubereiten. Mit Hilfe einer solchen separaten Anlage gebe es jedoch keine Wartezeiten für die Mitarbeiter. Steht die Sole längere Zeit, setzt sich das Natriumchlorid wieder am Boden ab. Durch die integrierte Umwälzpumpe werden dann aber gerade einmal fünf Minuten benötigt, bis die Sole erneut einsatzbereit sei. Für das Streuen der Geh- und Radwege wird in Rottweil dagegen kein Salz verwendet. Hier setzt die baden-württembergische Stadt auf sogenannten Lavasplitt. „Nach der Saison wird er dann in den Anlagen verteilt, als Dünger für die Bodenverbesserung“, erklärt Ruoff. Damit hat Lavasplitt einen großen Vorteil gegenüber herkömmlichem Splitt: Letzterer muss nach dem Winter zum einen zusammengekehrt und zum anderen entweder als Sondermüll entsorgt oder – bei Wiederverwendung – gewaschen werden. Wobei auch die Waschrückstände als Sondermüll gelten. Dieses Prozedere kostet dem Bauhof erneut viel Geld. Wird der Splitt im Frühjahr nicht schnell genug entfernt, kann es zudem passieren, dass das Material mit dem Schmelzwasser in Gullys oder die Kanalisation gespült wird und dort für Verstopfungen sorgt.

In den vergangenen drei Winterdienstperioden hat auch der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) – er nimmt für die Landeshauptstadt die Aufgaben der Stadtreinigung und des Winterdienstes wahr – das Solesprühen auf Radwegen ausprobiert. Die Ergebnisse und Erfahrungen wurden in diesem Jahr im Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen vorgestellt. Auf der Teststrecke im Stadtteil List kommt eine umgerüstete Kehrmaschine zum Einsatz. Sie ist vorne mit einem Vorräumbesen ausgestattet, der zunächst einmal den Schnee vom Radweg fegen soll. An der Heckseite befindet sich ein rund 1.400 Liter fassender Soletank mit einem Solesprühbalken. Der aha verwendet reine Sole mit einer 22-prozentigen Magnesiumchlorid-Lösung. Zum Vergleich wurde auf einer Referenzstrecke ein Fahrzeug mit Keilpflug zur Vorräumung mit anschließender Trockenstreuung von Natriumchlorid eingesetzt. Seit vielen Jahren schon wird für die Zubereitung von Feuchtsalz in Hannover eine Magnesiumchlorid-Sole genutzt. Denn während die Natriumchlorid-Sole bis zu einer Temperatur von circa minus sechs Grad effektiv eingesetzt werden könne, eigne sich die Magnesiumchlorid-Sole auch für Temperaturen bis minus 20 Grad. Die Mehrkosten bei der Beschaffung seinen hier sehr gering, heißt es im Abschlussbericht. Die aha kam nun, nach dreijährigem Testen, zu folgendem Ergebnis: Die reine Solestreuung auf Radwegen hat sich bewährt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Aufbereitungsmenge erwies sich laut Ergebnisbericht der aha das Ausbringen von 30 Milliliter Sole pro Quadratmeter als optimale Streuung. Umgerechnet in Trockensalz bedeutet das: 30 Milliliter Sole entspricht einem Salzeinsatz von 6,6 Gramm je Quadratmeter. Der Wert liegt in Hannover deutlich unter der Referenzstrecke, bei der nur mit mindestens 20 Gramm Trockensalz eine gleich gute Verkehrssicherheit erzielt werden konnte. Laut Auswertung der aha entspricht dies einer Einsparung von rund 67 Prozent. Aufgrund der positiven Erfahrungen soll in Hannover der Solebetrieb auf Radwegen weiter ausgebaut werden. Da die reine Solestreuung allerdings nur bis circa minus zehn Grad Bodentemperatur effektiv sei, setzt die aha zukünftig bei Neuanschaffungen auf Fahrzeuge mit Kombistreugeräten.

Präventives Streuen mit Sole

Hans-Peter Hackl, zuständig für die Leitung Marketing/Sale bei Eco Technologie, sieht in der Sole die Zukunft des Streuens liegen. Denn so wie in Hannover, sähen auch die Reaktionen seiner Kunden so gut wie immer aus, sobald sie den Einsatz von Sole ausprobiert hätten. Am Anfang herrsche bei den Städten und Gemeinden immer erst Skepsis, ob die reine Sole auch wirklich das hält, was sie verspricht. „Es fehlt dort einfach an Erfahrung“, sagt Hackl. Doch einmal ausprobiert, fiele die Entscheidung für eine Umstellung dann immer relativ schnell. Besonders begeistert seien seine Kunden darüber, dass man nach der Wintersaison nicht überall die weißen Flecken auf der Straße und am Fahrwerk sehen würde. Zwar seien die Kosten, die bei der Umstellung auf Sole auf eine Kommune zukommen, nicht gerade gering. Doch aufgrund der hohen Kosteneinsparung – bei Rückmeldungen aus den Kommunen sei oftmals von bis zu 75 Prozent die Rede – würde sich das Ganze dennoch lohnen. „Nach zwei bis drei Jahren haben sich die Kosten schon wieder amortisiert“, berichtet er. Auch für Stefan Fiedler, Geschäftsführer der Fiedler GmbH, war und ist reine Sole schon immer eine gute Lösung im Winterdienst – besonders im Bereich des Präventivstreuens. Die Effizienz sowie der Umweltschutz sprächen für sich. Als einziges Streumittel für alle Städten und Gemeinden würde Fiedler die reine Sole aber nicht empfehlen. „Wer richtig professionell mit Sole arbeiten möchte, benötigt dafür eine Soleaufbereitungsanlage“, sagt Fiedler. Dazu kämen noch die Kosten für die speziellen Anbaugeräte. „Das sind Anschaffungskosten in einem nicht unerheblichen Maße“, weiß Fiedler. Deshalb hält er den Gebrauch von reiner Sole auch eher in großen Kommunen für sinnvoll. „Für kleine Gemeinden lohnt sich das nicht“, meint der Geschäftsführer. Auch die regionalen Gegebenheiten sollten bei der Wahl zwischen Trockensalz, Feuchtsalz und reiner Sole eine Rolle spielen. Überspitzt gesagt meint Fiedler: „Bei Temperaturen bis minus 40 Grad braucht man keine Sole einsetzen.“ Schon bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad, wie sie in vielen Gebirgsregionen vorkommen, sieht Fiedler den Einsatz von reiner Sole als fraglich, genauso wie bei starkem Schneefall. Die letzte Aussage kann Hans-Peter Hackl allerdings so nicht unterschreiben. Er sieht die Sole sehr wohl auch als Streumittel, dass sich für den Einsatz bei Schnee eigne. Damit das flüssige Taumittel auch richtig wirken kann müsse allerdings entweder zunächst der Schnee weggeräumt und anschließend mit Sole gestreut werden. Oder aber man setze, mithilfe der heutzutage doch recht genauen Wettervorhersage, auf präventives Arbeiten, sagt Hackl: „Man bringt die Sole aus, sobald sich Niederschlag ankündigt.“ Wenn dann der Schnee auf den Boden fällt, bildet sich sofort eine Tauschicht zwischen dem kalten Weiß und der Straße.

Zwei Beispiele von Städten, bei denen sowohl die regionalen Gegebenheiten als auch die Größe für den effektiven Einsatz von reiner Sole gegeben wären, seien laut Fiedler Freiburg und Berlin. In der Bundeshauptstadt wird das flüssige Taumittel unter anderem gegen die Glätte auf der Stadtautobahn eingesetzt. Besonders die Möglichkeit des Präventivstreuens und die schnelle Wirkung der Sole seien hier wichtige Faktoren. Studien hätten zudem gezeigt, dass zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit auf der Straße doppelt so oft Trockensalz als Sole gestreut werden muss. Doch nicht nur für die Straßen, auch für die Gehwege sei laut Fiedler die Sole eine denkbare Alternative zum bisher verwendeten Sand oder kostenintensivem Splitt. Obwohl in vielen Städten das Streuen mit Salz auf Gehwegen verboten ist, werde für Sole, aufgrund der minimalen Umweltbelastung, oftmals eine Ausnahme gemacht. Auf den Gehwegen bringt die Sole noch einen weiteren Vorteil mit sich: Laut Gesetz sind dort nur Kleinfahrzeuge mit einem Gewicht zugelassen, das nicht mehr als 3,5 Tonnen beträgt. Da beim Streuen mit Sole eine viel geringere Menge benötigt wird, als beispielsweise beim Streuen mit Trockensalz oder Splitt, erhöht sich somit auch die Reichweite, die man mit einem vollen Behälter schafft. „Sole hat eine doppelt bis dreimal so große Reichweite wie Trockensalz“, rechnet Fiedler vor. Deshalb sei dieses Streumittel auch bei Hausmeistern im Dienstleistungsbereich sehr beliebt.

Kurzer Überblick über die Produkte verschiedener Hersteller

Ob Schmalspurfahrzeug, Traktor oder LKW – Salz- und Solestreugeräte gibt es für die unterschiedlichsten Fahrzeugtypen und Einsatzzwecke. Hier ein grober Überblick über die Produkte, die derzeit auf dem Markt sind:

Aebi Schmidt bietet für jeden Einsatzzweck bei der Glatteisbekämpfung eine Lösung an: So umfasst das Sortiment verschiedene Modelle von Aufbau-Streumaschinen, mit einem Behältervolumen von 0,6 bis 14 m³. Darunter befindet sich auch der „Syntox“, der laut Herstellerangaben erste Feuchtsalzstreuer aus Kunststoff. Neben einer Anhänge- sowie einer Anbaustreumaschine, hat das Unternehmen seinen Blick auch auf den Einsatz von Sprühmaschinen und Kombinationssystemen gerichtet. So kann mit dem „Stratos Combi Soliq plus“ in einem Arbeitsgang gestreut und gesprüht werden. Es gibt die Baureihe in zwei Varianten. Bei der „WSP“ wird über Düsen gesprüht und es kann zudem befeuchtetes Salz hinzugefügt werden. Bei der „RSP“ erfolgt das Sprühen über einen Streuteller.

Bucher Municipal deckt mit seinen Gmeiner Streuautomaten „Husky“, „Yeti“, „Icebear", „Phoenix“ und „Tracon“ – allesamt mit einem Förderschnecken-System ausgestattet – alle Einsatzmöglichkeiten vom kleinen Trägerfahrzeug bis hin zum 26-Tonner-LKW ab. Die Behältergrößen umfassen den kleinsten Husky Streuautomaten mit 0,4 m³ Behältervolumen bis hoch zum 9 m³ fassenden Phoenix-Hochleistungsstreuautomaten. Die laut Herstellerangaben optimale Kombination wichtiger Faktoren wie der modularen Behälterbauweise und moderner Feuchtsalztechnologien ermöglicht eine exakte Abstimmung für den professionellen Winterdiensteinsatz auf nahezu allen Trägerfahrzeugen. Ferner finden sich mehrere Flüssig- und Kombi-Streuautomaten im Sortiment des Winterdienstherstellers.

Eco Technologies setzt mit seinem „IceFighter®“ stark auf den Einsatz von Solesprühern. Es gibt ihn für den Dreipunktanbau (sowohl mit Zapfwellen-, als auch mit elektrischer Pumpe bzw. hydraulischem Antrieb), für den Pritschaufbau (ebenfalls mit elektrischer Pumpe bzw. hydraulischem Antrieb), aber auch als tragbaren BackBag (sowohl manuell als auch elektrisch). Für den Dreipunktanbau sind Tankgrößen von 300 bis 1600 l erhältlich. Alle IceFighter® sind auch für den Sommereinsatz (Blumen gießen, Hochdruckreinigen) erweiterbar. Der BackBag hat ein Fassungsvermögen von 15 l. Dieses reicht laut Hersteller für eine Fläche von rund 500 m³. Daneben beinhaltet das Sortiment von Eco Technologies aber auch einen Teller-, zwei Selbstlade- sowie einen Walzenstreuer in zwei Ausführungen.

Epoke vertreibt mit Nachlauf-, Anbau-, Aufsatz- sowie Sole- und Kombistreuern ebenfalls ein breitgefächertes Produktsortiment. Allein bei den Sole- und Kombistreuern gibt es fünf verschiedene Modelle - unter anderem die Modellreihe „Virtus Mini AST“ für den Einsatz auf Straßen, Geh- oder Radwegen. Der „Virtus Mini“ wird als Aufsatzgerät auf Kleinfahrzeuge aufgebaut und dann hydraulisch oder über einen Benzinmotor angetrieben. Dabei hat er ein Fassungsvermögen zwischen 750 und 4.500 l und das bei einer Streubreite von einem bis 5,75 m. Dagegen wird die Baureihe „Virtus Lift AST“ an der Dreipunktaufhängung oder direkt am Traktor betrieben. Durch die variable Bauweise ist eine Streubreite zwischen 1 und 9 m möglich.

Fiedler bietet neben verschiedenen Flachsilostreuer-Aufbauten sowie dem Heckanbau-Schleuderstreuer FSH 30, auch die Solesprühanlagen der FSSA-Baureihe an. Das Anbaugerät eignet sich für alle Fahrzeugklassen und lässt sich im Sommer zudem zur Bewässerung einsetzen. Die PE-Tanks der Anlage lassen sich an jede Fahrzeugbreite und Aufbaulänge anpassen. Die Größe der Tanksysteme reicht von 275 bis 11.000 l. Die Baureihe verfügt zudem über zwei geschlossene Regelkreise der Ausbringung. Dadurch wird neben dem Druck auch die reell ausgebrachte Menge der Sole ständig überwacht und wenn nötig automatisch nachjustiert.

Kahlbacher hat neben Streuautomaten für Schmalspurfahrzeuge, Unimog und LKW auch zwei Baureihen speziell für Traktoren und Trägerfahrzeuge mit Dreipunkt-Hydraulik entwickelt: Zum einen „AGRYS“, den Selbstladestreuer mit separatem Kipprahmen als Einkammerstreugerät und zum anderen das Anbaugerät „AGRY", welcher auch als Zweikammerstreugerät erhältlich ist. Verschiedene Bedieneinheiten – ECO, TREND oder COMFORT – erleichtern laut Herstellerangaben den Gebrauch. Beide Baureihen sind in Behältergrößen von 1 bis 1,5 m³ erhältlich. Das Selbstladestreugerät ist sowohl für abstumpfende als auch auftauende Streumittel geeignet. Das Ausbringen erfolgt über eine Förderschnecke und den Streuteller, bei einer einstellbaren Streubreiten von 2 bis 6 m.

KIF bietet verschiedene Arten von Streuern speziell für die unterschiedlichsten Kommunalfahrzeuge an. Hier finden sich neben Walzenheck- und Walzenkombistreuer auch Silo-, Feuchtsalz-Silo- sowie Band-Silostreuer. Der Feuchtsalz-Silostreuer arbeitet nach dem Schleuderprinzip. Das Streugut wird mithilfe einer Förderschnecke und rotierendem Streuteller ausgebracht. Das Gerät kann auf der Pritsche oder aber auch auf einen Absetzkipperaufbau montiert werden. Durch die Feuchtsalzausstattung wird das trockene Streusalz beim Ausbringen mit Lauge im Bereich des Streutellers befeuchtet.

Rasco setzt bei seinen Produkten ebenfalls auf die Mischung aus Flüssigkeits-, Kombi- und Streuern für Salz und Splitt. Dazu gehört unter anderem der „LIQUID S“, ein Flüssigkeitsstreuer, der für die präventive Behandlung oder Enteisung von Geh- und Radwegen eingesetzt wird. Er wird direkt auf das Fahrgestell des Tragefahrzeugs oder des Anhängers, die Kugel der Fahrzeugpritsche oder in die Fahrzeugpritsche selbst eingebaut. Für die Verteilung der Sole sorgt eine Düsensystemrampe mit variablem Durchfluss. Je nach Größe variiert das Fassungsvermögen zwischen 1.500 und 2.500 l. Der „SOLID C“ ist dagegen für das kombinierte Streuen ausgerichtet.  

Rauch hat drei Baureihen im Gepäck: die Winterdienststreuer-Baureihen „AXEO“ und „SA“ sowie die Modelle des Universalkastendüngerstreuers „UKS“. Die AXEO-Baureihe eignet sich für den Einsatz von Salz, Splitt, Sand oder Dünger. Das Fassungsvolumen reicht von 250 bis 1.500 l. Die Arbeitsbreite liegt bei allen drei Modellen zwischen 1 und 8 m. Bei der Baureihe SA reicht das Behältervolumen von 120 bis 360 l und das bei einer Arbeitsbreite zwischen 0,8 und 6 m. Eine Ausnahme bildet die Baureihe UKS. Diese Präzisionsstreuer werden vor allem auf Sportplätzen, Sonderkulturen oder beengten Flächen (Gehsteige oder Parkwege) für den Winterdienst eingesetzt. Durch die energiearme, fallende Verteilung wird das Streugut nur im gewünschten Bereich abgelegt.

Springer produziert sowohl kleine Streugeräte für Schmalspurfahrzeuge (ab 0,25 m³) bis hin zu großen Streuautomaten für den Lastkraftwagenbereich (bis 8 m³). Dazu gehören Streuautomaten (auch als Kombistreugeräte für den Einsatz von Feuchtsalz), Aufsatzstreuautomaten und Selbstladertellerstreuer. Zu den Neuheiten des Unternehmens zählt der Einkammerstreuautomat „ASE“. Mit nur einem Anbaugerät lässt sich hier Trockensalz, Feuchtsalz und Sole ausbringen. Dies ermöglicht eine Kombination aus Streustoffrutsche und Streuteller. Beim Einsatz von Trockensalz ist eine Streubreite zwischen 2 und 8 m einstellbar. Bei FS 30 bis 100 ist sogar eine Breite bis 12 m möglich.

Text: Jessica Gsell – Redaktion Bauhof-online.de
Bilder: Hersteller

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