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Renault-Nissan investiert in Marokko

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Renault und Nissan produzieren künftig bis zu 400.000 Fahrzeuge jährlich an einem neuen Standort in Marokko. Das Werk, das nahe Tanger entstehen soll, wird die bisher größte gemeinsame Investition zur Fertigung von Autos der Allianz Renault-Nissan.

In dem Werk sollen eine neue Generation leichter Nutzfahrzeuge für Nissan und verschiedene Ausführungen des Renault-Modells Logan produziert werden. 90 Prozent der an dem Standort gefertigten Autos sind für den Export gedacht.

Carlos Ghosn, Chef von Renault und Nissan, sagte der Financial Times, das neue Werk in Marokko werde in Bezug auf die Kosten wettbewerbsfähiger sein als Renaults Werke in Rumänien und der Türkei. Außerdem werde es mindestens so kostengünstig sein wie Nissans Werk in China. "Wir sprechen hier von einer ganzen Reihe von Autos, die wettbewerbsfähig sind und von diesem Standort aus exportiert werden", so Ghosn.

Gewinnziele schwer zu erreichen

Der Konzernchef steht unter dem Druck, mehr Kosteneinsparungen aus der Allianz Renault-Nissan herauszuholen. Aufgrund widriger Marktbedingungen in Westeuropa und den USA ist es für die Unternehmen schwieriger geworden, die eigenen ehrgeizigen Gewinnziele zu erreichen.

Renault und Nissan unterzeichneten am Wochenende mit der Regierung Marokkos eine Absichtserklärung für das Projekt. Es wird das größte Autowerk des Landes und eines der größten im Mittelmeerraum werden. Die Unternehmen gehen davon aus, bis Jahresende einen endgültigen Vertrag zu unterzeichnen. 600 Mio. Euro werden Renault und Nissan in das Projekt investieren. Hinzu kommen weitere 200 bis 400 Mio. Euro, je nach der Vielfalt der gefertigten Produkte. Ab 2010 wird der Standort über Kapazität zum Bau von 200.000 Fahrzeugen verfügen. Geplant ist, die Fertigungskapazität später auf 400.000 Fahrzeuge aufzustocken.

Renault und Nissan kaufen Motoren und andere Teile gemeinsam ein und nutzen in einigen ihrer Fahrzeuge die gleichen Teile. Die gemeinsame Fertigung gilt jedoch als ausbaufähig und soll auf 800.000 Fahrzeuge ausgedehnt werden. Die Unternehmen bauen mit dem indischen Autohersteller Mahindra ein Werk in Chennai (dem früheren Madras) und stellen derzeit in kleinem Umfang Fahrzeuge in Mexiko her. Renault hat bisher rund 600.000 Exemplare des Logan verkauft.

Quelle: Financial Times Deutschland

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