Die STIHL Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021 einen Rekordumsatz in Höhe von 5,06 Milliarden Euro erzielt. Wie die Unternehmensleitung jüngst mitteilte, entspricht dies einem Plus in Höhe von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ohne Wechselkurseffekte hätte das Umsatzwachstum 12,3 Prozent betragen. 90 Prozent des Umsatzes generierte die Unternehmensgruppe, die ihren Stammsitz in Waiblingen (Deutschland) hat, im Ausland.
„2021 hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir haben nicht nur einen Absatz- und Produktionsrekord erreicht, sondern erstmals in unserer 96-jährigen Firmengeschichte die Fünf-Milliarden-Euro-Umsatzmarke überschritten – trotz der enorm herausfordernden Rahmenbedingungen“, betonte der STIHL Vorstandsvorsitzende Michael Traub bei der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens Ende April. Obwohl weltweit gestörte Lieferketten sowie gravierende Material-, Kapazitäts- und Personalengpässe die Marktversorgung erheblich erschwerten, konnte STIHL durch eine vorausschauende Planung auf Hochtouren produzieren und so die Kunden bestmöglich mit Produkten beliefern. „Dass wir 2021 nicht nur auf einen Rekord bei Umsatz und Absatz, sondern auch bei der Produktion blicken können, ist einer außerordentlichen Teamleistung sowie dem hohen Engagement und der Flexibilität unserer Beschäftigten zu verdanken. Sie haben das Unmögliche möglich gemacht“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Auch die Anzahl der Beschäftigten bewege sich auf Rekordniveau. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 arbeiteten weltweit 20.094 Menschen in der Gruppe, was einem Wachstum von 10,4 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht.
Wachstum in allen Märkten – Gartenprodukte besonders beliebt
Der Trend, mehr im eigenen Garten und im eigenen Haus zu arbeiten, sich so eine neue „Wohlfühloase“ zu schaffen und hochwertige Produkte für die Gartenarbeit zu erwerben, habe sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt, ist der Mitteilung im weiteren Verlauf zu entnehmen. Auch der Vertrieb über den Online-Kanal habe ein deutliches Wachstum verzeichnet. Sowohl Consumer- als auch Profiprodukte wurden in allen Regionen stärker nachgefragt. Insgesamt setzte sich im vergangenen Jahr der Trend zum Akku-Gerät fort. Auch bei Profis stieg die Nachfrage nach leistungsstarken Akku-Geräten. Gleichzeitig blieben STIHL Benzin-Produkte gefragt, sodass in diesem Segment der Absatz ebenfalls über dem Vorjahresniveau lag.
In vielen Märkten hätte STIHL bei intakten weltweiten Lieferketten noch weitaus mehr Geräte verkaufen können, geht aus der Mitteilung hervor. Der Vorstandsvorsitzende hierzu: „Wir unternehmen alles, um die Versorgung unserer Kundinnen und Kunden mit unseren Produkten so gut wie möglich sicherzustellen. Dennoch ist eine sichere Vorausschau unserer Produktverfügbarkeit angesichts der aktuellen Ereignisse nicht möglich. Die Probleme aufgrund der ohnehin angespannten Lieferketten werden durch den Krieg in der Ukraine weiter verschärft.“
STIHL investiert kräftig in Fertigungsverbund
Dennoch sei es der STIHL-Gruppe gelungen, die Investitionen im Jahr 2021 um 16,9 Prozent auf 331 Millionen Euro zu steigern. Davon entfielen 91,8 Prozent auf die internationalen Produktionsgesellschaften. Unter anderen profitierten die Kettenproduktion in der Schweiz sowie die Kurbelwellen- und Kunststofffertigung in Deutschland von den größten Investitionen. An vielen Standorten habe es einen Betrieb rund um die Uhr gegeben. Und im Stammhaus in Deutschland lief die zweithöchste jährliche Produktionsmenge seit Firmengründung im Jahr 1926 vom Band.
Bei STIHL Tirol geht im Sommer 2022 die neue Kunststofffertigung in Betrieb. Damit wird die Fertigungstiefe an diesem Standort deutlich erhöht. In Tirol fertigt die STIHL Gruppe einen Großteil der Akku-Produkte, darunter auch die STIHL MSA 300, die derzeit stärkste Akku-Motorsäge im Markt. Im STIHL Kettenwerk in der Schweiz wurde 2021 die Produktion gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent gesteigert und damit ein neuer Produktionsrekord aufgestellt. Darüber hinaus investierte das Unternehmen stark in die Erweiterung des Maschinenparks, insbesondere in von STIHL selbst entwickelte und gefertigte Spezialmaschinen, die bei unterschiedlichen Fertigungsprozessen und der Sägekettenmontage zum Einsatz kommen.
Umsatzwachstum im deutschen Markt trotz angespannter Liefersituation
Im deutschen Markt erzielte STIHL 2021 eine Absatz- und Umsatzsteigerung. Die Nachfrage war hoch, bei Profis aus der Forstwirtschaft, dem Baugewerbe und dem Garten- und Landschaftsbau genauso wie bei Privatkundinnen. Auch hier setzte sich der Trend fort, vermehrt Zeit daheim zu verbringen sowie in das eigene Haus und den eigenen Garten zu investieren. Der STIHL Online-Shop erzielte im deutschen Markt ebenfalls Steigerungen. Die starke Produktnachfrage traf im vergangenen Jahr auf eine dauerhaft angespannte Liefersituation, die sich im ersten Quartal dieses Jahres aufgrund der geopolitischen Lage nochmals verschärfte, sodass der Fachhandel sowie seine Kunden zum Teil lange auf bestellte Produkte warten mussten.
Deutsches Stammhaus erzielt Umsatzrekord
Die ANDREAS STIHL AG & Co. KG, das deutsche Stammhaus, konnte 2021 den Wachstumskurs erneut fortsetzen und erzielte einen Umsatzrekord von 1,59 Milliarden Euro. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Umsatzwachstum von 15,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag stieg die Zahl der Mitarbeiter zum 31. Dezember um 9,2 Prozent auf 5.748.