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PRAXISTEST Toyota Proace Electric: ein Transporter für den Bauhof

Kurze Strecken, niedrige Betriebskosten und der Einsatz in sensiblen Umweltzonen – rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge bieten für kommunale Bauhöfe ideale Voraussetzungen. Mit der Kipperversion des Toyota Proace Electric hat der japanische Hersteller nun eine Lösung im Angebot, die genau auf diese Anforderungen zugeschnitten ist. Was der Mittelklasse-Transporter leistet, ist im Praxistest auf dem Bauhof Füssen ausgiebig geprüft worden.

Lesedauer: min | Bildquelle: Tim Knott (Bauhof-online.de)
Von: Tim Knott

Am Fuße der Berge und am Ende der A7 liegt Füssen im Allgäu. Trotz Burgenromantik und Berglandschaft gestaltet sich die Arbeit in der 15.000-Einwohner-Gemeinde für die Männer des Bauhofs aber noch sehr bodenständig. Neben Winterdienst und Grünflächenpflege ist dabei auch die Spielplatzkontrolle eine wichtige Aufgabe. Genau diese Touren boten den Kommunal-Experten eine gute Gelegenheit, um den Toyota Proace Electric zu testen. Mit drei Sitzplätzen verfügt das Auto immerhin über genügend Raum für eine Arbeitsgruppe. Hier wurde der Kipperaufbau genutzt, um Hackschnitzel als Fallschutz zu verfahren. Am Ende der Tests fiel das Urteil der Anwender weitgehend positiv aus. „Alles in allem waren die Fahrten in Ordnung“, berichtet Werkstattleiter Benjamin Krüger. Das Fahrgefühl sei sehr angenehm gewesen, von der Beschleunigung bis zum ruhigen Arbeitsgeräusch.

Zur Bewältigung des Arbeitsalltags bietet das System drei abgestimmte Fahrmodi: POWER, NORMAL und ECO. Im POWER-Modus steht die volle Leistung von 100 kW bereit – ideal für anspruchsvolle Einsätze, bei denen spontanes Ansprechverhalten gefragt ist. Im NORMAL-Modus liefert das System 80 kW (109 PS) – perfekt für den ausgewogenen Alltagseinsatz. Dagegen bietet der ECO-Modus mit 60 kW (82 PS) eine kraftstoffsparende und nachhaltige Arbeitsweise.

Die Reichweite des Proace sorgt bei den Anwendern für ein zufriedenes Nicken. Mit der 50-kWh-Batterie schafft das Fahrzeug laut Hersteller bis zu 221 km. Unnötig zu erwähnen, dass diese Strecke bei den täglichen Bauhoftouren nicht ausgereizt wurde. „Unsere weitesten Baustellen sind halt nur acht Kilometer entfernt“, so Krüger. „Trotzdem ist die Reichweite besser als bei allen E-Autos, die wir haben.“ Bisher verfügt der Bauhof über drei E-Fahrzeuge, die jedoch nur zum Personentransport eingesetzt werden.


Ladelösungen: saubere Sache

Das Laden des Akkus gestaltet sich unkompliziert, obwohl es während des Tests aufgrund der kurzen Wege wenig Bedarf dafür gab. Laut Hersteller lässt sich die 50-kWh-Batterie des Fahrzeugs via 11-kW-Ladestation in 4:45 Stunden laden. An einer 100-kW-Schnelladestation (oder leistungsstärker) ist die Batterie dagegen in 30 Minuten zu 80 Prozent geladen. Lobende Worte findet Krüger auch für den Kipperaufbau: „Der ist wirklich pragmatisch und benutzerfreundlich.“ Mit lichten Maßen von 2.380 x 1.900 mm bietet die Ladefläche genug Platz für unterschiedlichste Transportaufgaben. Über eine Fernbedienung in der Kabine kann zügig gekippt werden. Die Nutzlast des Fahrzeugs liegt bei 1.050 kg.

Abschließend stellt sich die Frage: Kann der Toyota Proace empfohlen werden? „Natürlich kommt es immer auf den Einsatzzweck an“, beschreibt Krüger. Mehr noch als bei Verbrennern muss bei E-Maschinen vor dem Kauf genau geprüft werden, ob das Fahrzeug zum eigenen Einsatzprofil passt. „Aber für einen Bauhof mit E-Ambitionen ist das durchaus ein denkbares Fahrzeug.“

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