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Perspektiven für die Fachmessen bauma China in Shanghai und bC India in Mumbai

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Frage: Die bauma China 2010, die vom 23. – 26. November im Shanghai New International Expo Centre (SNIEC) stattfinden wird, bereitet sich wiederholt auf eine Rekordveranstaltung vor: rund 1.700 Aussteller aus 30 Ländern werden erwartet, die Fläche von 220.000 Quadratmetern war bereits im Frühjahr dieses Jahres komplett ausgebucht. Dieses Ergebnis scheint gegenläufig zur konjunkturellen Entwicklung im globalen Umfeld, denn auch die Baumaschinenbranche weltweit beklagte Auftragsrückgänge während der Wirtschaftskrise 2009 und erholt sich in diesem Jahr erst langsam.
Wie erklären Sie sich den starken Zuspruch zur bauma China 2010?


Egetenmeir: Die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise betrafen die Baumaschinenbranche unterschiedlich in den verschiedenen Kontinenten. So blieben viele Märkte Asiens, allen voran China, weiterhin auf Wachstumskurs. Eine ähnliche Entwicklung gilt für den indischen Subkontinent oder beispielsweise auch für die Türkei.
Als Veranstalter der bauma in München, die seit mehr als fünf Jahrzehnten die Leitmesse schlechthin für die internationale Baubranche ist, gelang es uns, das Erfolgskonzept in die Wachstumsmärkte zu übertragen und unter Berücksichtigung der marktspezifischen Eigenheiten erfolgreich durchzuführen. Die bauma China wurde 2002 erstmals in Shanghai durchgeführt und hat sich sehr rasch als Leitmesse für China und Asien etabliert. Umgekehrt profitiert auch die bauma in München davon, dass der Name bauma, der für Innovationen bei Baumaschinen und höchste Servicequalität in der Messeorganisation steht, international noch breiter bekannt wird. So beobachten wir seit Durchführung der bauma China, dass auch immer mehr asiatische Unternehmen Interesse an einer Teilnahme in München zeigen: zur bauma 2010 im April meldeten sich zum Beispiel mehr chinesische Unternehmen als jemals zuvor. Mit 286 Ausstellern belegte China zahlenmäßig in der Top-Ten-Statistik den dritten Rang hinter Deutschland und Italien. Dementsprechend können wir für 2010 bei den Baumaschinenmessen eine sehr positive Bilanz ziehen: die Weltleitmesse in München war komplett ausgebucht, weil die Unternehmen der Branche ihre Innovationen im globalen Wettbewerbsumfeld zeigen wollen. Die bauma China spricht gezielt China und Greater Asia an. Sie findet damit einerseits das Interesse internationaler Unternehmen, die verstärkt auf diesen Wachstumsmarkt setzen. Gleichzeitig ist sie aber auch für die chinesischen Aussteller interessant, die sowohl ihre Kunden aus China treffen, sich aber auch Zugang zu den Exportmärkten Asiens eröffnen.
 
Frage: Wenn bereits im Frühjahr 2010 die gesamte verfügbare Fläche komplett nachgefragt war, stellt sich die Frage, ob die bauma China am Standort Shanghai künftig noch Wachstumspotential hat?

Egetenmeir: Zur kommenden Veranstaltung können wir zwei neue Hallen nutzen, die gerade im SNIEC errichtet werden. Mit diesen Baumaßnahmen wird ganz generell der steigenden Nachfrage nach Ausstellungsfläche am Standort Shanghai Rechnung getragen. Denn SNIEC, das von der Messe München zusammen mit deutschen und chinesischen Partner errichtet wurde, ist ein relativ junges, aber sehr funktionales und nach internationalen Maßstäben gemanagtes Messegelände. Es ist nicht nur ein erfolgreiches Messegelände in China, sondern hat sich darüber hinaus die weltweit höchste Auslastung eines Messegeländes erarbeitet.
Allein die Messe München hat seit 2002 sieben erfolgreiche Veranstaltungen im chinesischen Markt platzieren können. Von allen Messen ist die bauma China natürlich diejenige, die am meisten Platzbedarf benötigt. Noch bis zum Jahr 2011 werden vier weitere Hallen errichtet. Damit wird der Vollausbau auf insgesamt 17 Hallen mit 200.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und einem zusätzlichen Ausstellungsfreigelände mit weiteren 120.000 Quadratmetern abgeschlossen. Mit dann insgesamt 320.000 Quadratmetern stehen auch für ein weiteres Wachstum der bauma China genügend Flächen zur Verfügung.
 
Frage: Zuletzt noch ein Blick nach Indien: Welche Erwartungen setzen Sie in die bC India, die im Februar 2011 zum ersten Mal in Mumbai stattfinden wird?


Egetenmeir: Indien hat sich zu einer der größten Volkswirtschaften weltweit entwickelt. Mittelfristige Vorhersagen der Wirtschaftsinstitute prognostizieren sogar, dass Indien nach China und den Vereinigten Staaten die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt werden wird.
Die Defizite in der Infrastruktur des Landes reduzieren jedoch nach Meinung von Experten das stark steigende Wirtschaftswachstum jährlich um circa zwei Prozentpunkte. Daher ist es sehr zu begrüßen, dass Indiens Premierminister Manmohan Singh im 12. Fünf-Jahres-Plan für den Zeitraum von 2012 bis 2017 Investitionen in die Infrastruktur des Landes von über 1.000 Milliarden US-Dollar einplant.
Die strategischen Entscheidungen der Messe München, unsere erfolgreichen Messen in den Ländern mit entsprechendem Bedarf zu veranstalten, führte die erfolgreichste Baumaschinenmesse der Welt somit zwangsläufig auch in den boomenden Wirtschaftsmarkt Indien. Die bC India, die von 8. bis 11. Februar 2011 erstmalig in Mumbai stattfindet, bietet für den geplanten Ausbau der Infrastruktur des Landes die ideale Plattform für einen internationalen Austausch rund um Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte. Die Messe wird als Joint Venture gemeinsam mit der Association of Equipment Manufacturers (AEM) aus den USA durchgeführt.
Die Nachfrage nach dem Angebot der bC India ist enorm. Bereits im Februar 2010 musste die Ausstellungsfläche auf Grund des starken Ausstellerandrangs um rund 60 Prozent auf 80.000 Quadratmeter erhöht werden – das zeigt uns, dass wir mit Indien genau den richtigen Markt für unsere Baumaschinenmesse erschlossen haben.
 
Bilder von der bauma China 2008 finden Sie unter:
<link http: media.messe-muenchen.de baumachina standard_e selectcatalog_presse.jsp _blank>

media.messe-muenchen.de/baumaChina/Standard_e/SelectCatalog_Presse.jsp


(Quelle: Messe München)
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