Die Einsatzzeiten des Winterdienstes werden immer geringer. Angesichts der aktuellen Wetterlage mutet es sogar äußerst wundersam an, dass es sie überhaupt noch gibt. Das hat aber einen gewichtigen Grund: Nachts weisen die Straßen gefährliche Glätte auf. "Das sind nur vereinzelte Stellen, aber diese müssen wir natürlich streuen", erklärte gestern der Heiligenstädter Stützpunktleiter der Thüringer Straßenwartungs- und Instandhaltungs GmbH (TSI), Fred Wiemer. Zwischen 3 Uhr und 8 Uhr seien die TSI-Mitarbeiter auf Achse. Besonders jene Stellen, an denen tagsüber kaum Sonne auf die Straße scheint, seien von der Glätte betroffen, erklärt Wiemer. Ganz aktuell gestern Morgen: zwei Pkw waren in einer Linkskurve in einem Waldstück bei Hüpstedt von der Straße abgekommen. Hier war über wenige Meter verteilt die Trasse überfroren. "Solche Stellen gibt es einige", erklärt Wiemer. Deshalb werde auch noch konsequent nachts durchgefahren. Vier Fahrzeuge stehen für diese Einsätze zur Verfügung. Das Salzlager, soviel konnte Wiemer bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt, immerhin fast Mitte Februar, sagen, wird auch in diesem Winter sehr geschont. "Angesichts der Temperaturen wurde wenig Streusalz verbraucht", erklärte er. Rund 10 000 Tonnen seien für die gesamte Region vorrätig gewesen, aber erst ein Bruchteil davon musste 2007/2008 auf die Straßen gebracht werden.
Baumschnittarbeiten
Genauso mild wie den vergangenen bewertet Wiemer den aktuellen Winter. Deshalb stehen derzeit auch andere Arbeiten an. Baumschnittarbeiten bilden bis zum 28. Februar das Hauptgewerk der 18 Mitarbeiter. "Solange dürfen wir noch schneiden", erklärt Wiemer. Gestern arbeiteten die TSI-Mitarbeiter auf den Strecken Gerbershausen - Hohengandern sowie Breitenworbis - Gernrode. Demnächst soll auch an der Straße zwischen Flinsberg und Wachstedt an den Engstellen mit dem Beschnitt begonnen werden.
Für die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Breitenworbis wirkt sich das kaum winterliche Wetter ähnlich aus. "Aber nachts sind wir in jedem Fall draußen", sagt Meisterei-Chef Thomas Müller. Betreut wird von seinen Mitarbeitern die A 38 in Nordthüringen mit vier Fahrzeugen, zwei Unimogs und zwei Lkw. Auch bei der Autobahnmeisterei wurde der Streusalzvorrat in diesem Winter kaum beanstprucht. "Insgesamt haben wir 1300 Tonnen vorrätig", erklärt Müller, der aber auf Folgendes hinweist: "Für uns ist der Winter erst vorbei, wenn es nirgends mehr glatt ist."
Quelle: tlz.de