Kranträgerrahmen mit integrierter X-Abstützung
Kein E-Fahrzeug, sondern einen extrem geländegängigen U 5023 inklusive 18-Meter-Effer-215-Kran präsentiert Vertriebsingenieur Stefan Holzki von Anton Fischbacher. Selbst bei voll ausgefahrener Auslage – immerhin sechs Ausschübe – trägt der Kran noch 670 kg. Cleveres Konstrukt: Der von den Oberbayern entwickelte Kranträgerrahmen mit integrierter X-Abstützung inklusive nach oben schwenkbarer Stützbeine sowie ein äußerst flacher Kasten für die Batterien wie sie im Motorsport verwendet werden, beeinträchtigen die Geländegängigkeit des Fahrzeugs mit dem Stern nicht ansatzweise.
Verkehrsteilnehmer beeinträchtigen sollen moderne Warnsysteme von Hänsch selbstredend nicht, dennoch fallen sie natürlich auf und werden immer schicker – zumindest was das Design betrifft. Neben leistungsstarker LED-Lichttechnik punktet die Warnanlage DBW 5000 durch minimale Bauhöhe und sorgt so für einen geringen Luftwiderstand sowie einen verminderten Geräuschpegel. Neuerdings lässt sie sich auch farblich umstellen, und zwar von blau auf gelb. Und was auf jeden Fall kommen wird, sind zweifarbige (ebenfalls blau und gelb) Frontblitze, passend zu den neuen Kühlertypen der Fahrzeuge in schmaler Bauform, weiß Gebietsleiter Kevin Gress. Außerdem stehe zwischenzeitlich das Thema OLED (organic light emitting diode) im Fokus.
Bei Heimann steht unterdessen Arbeitserleichterung durch ebenerdiges Verladen im Fokus. Eine entsprechende Lösung hat der nordrhein-westfälische Hersteller auch dabei. Beim Hubi 35/55/55 XL handelt es sich um ein Fahrzeug mit Koffereinbau, der fast komplett auf Bodenniveau gebracht werden kann. Einmal abgesenkt, kann er schnell und effektiv be- und entladen werden. Wahlweise ist es möglich, den Koffer auszuwechseln und wie einen Container am Zielort abzustellen und wieder aufzunehmen. Dieser Fokus sorgt für eine höhere Flexibilität beim Transport und garantiert eine hohe Nutzlast.
„Messen sind nicht mehr entscheidend“
Was dagegen bei HMF Ladekrane immer weniger im Fokus steht, sind Messen. Nach Ansicht von Geschäftsführer Olaf Fiedler sei es nicht mehr entscheidend, auf den Schauen Präsenz zu zeigen. Schließlich informierten sich Kunden heutzutage über andere Kanäle. Zudem führe der stetig anwachsende Konkurrenzdruck dazu, dass Unternehmen nicht mehr bis zur nächsten Messe warten können, um Neuheiten vorzustellen. Dennoch ordnet Fiedler die NUFAM als „gute Kontaktbörse aufgrund der Regionalität“ ein. Übrigens, was das aktuelle Geschäftsjahr betrifft, sagt der Manager: „Es ist das beste Jahr, das wir je hatten.“
Apropos Geschäftsjahr: „Alles beim Alten“, bilanziert Michael Symannek, Technical Adviser der Firma Hodt Korrosionsschutz, trotz Corona-Pandemie. Oder doch nicht ganz: Zwischenzeitlich bieten sie ihre Fluid-Film-Produkte auch in schwarz an. Will heißen, die Schmierstoffe eignen sich nicht nur, um Fahrzeuge für den Einsatz bei Schnee und Eis rostresistenter zu machen, sie wirken auf schwarzen Metallteilen auch deckend bzw. farberneuernd. Die Basis beruht auf Schafswollfett und bildet eine Weichbeschichtung, die langfristigen Korrosionsschutz bietet – ganz ohne Lösungsmittel.
Ganz ohne Korrosionsschutz kommen die IVECO Dailys zwar noch nicht aus. Dennoch bietet die CNH-Tochter in Kooperation mit diversen Herstellern von Fahrzeugaufbauten äußerst interessante Konzepte für die Kommunalbranche. Ob als Fünf-Tonner mit Dautel-Kipppritsche inklusive Laubgitter oder Dreiseiten-Kipper von Schoon, als 7,2-Tonner mit Unsinn-Abrollkipper und Bewässerungstank und -anlage oder gar als 15-Tonner samt Winterdienst- oder Kran-Kipper-Aufbau – die italienischen Lkw sollten immer ins Kalkül gezogen werden.
Junge rückt „letzte Meile“ in den Fokus
„BIKESTAR“ heißt das neueste Produkt von Junge Fahrzeugbau. Mit dem vierrädrigen E-Lastenrad inklusive Kofferaufbau setzt der Hersteller aus Barsbüttel nun auch auf die „letzte Meile“. „Aufgrund der großen Nachfrage sind wir mit zwei Lastenrad-Herstellern in Kooperation getreten“, erläutert Markus Wiedemann, der bei Junge für die Leitung des Key Account Managements in Europa verantwortlich zeichnet. Maßstäbe setze außerdem die sehr leichte, neue ecobox – in erster Linie in Sachen Design, Aerodynamik und damit Wirtschaftlichkeit.
Bei Maytec Abrollsysteme wird Wirtschaftlichkeit dezentral gedacht. Um Transporte effektiver und nachhaltiger zu gestalten, bringt das Unternehmen Abrollsysteme und genormte Systemcontainer zusammen, die sich auf einer Vielzahl an kommunalen Fahrzeugen anbringen lassen. Wahlweise mit elektrischem Antrieb oder Benzinmotor lieferbar, bieten die Abrollsysteme eine effektive Möglichkeit, um Lasten von A nach B zu schaffen. Dabei ist unabhängig, ob es sich beim Beförderungsgut um Geröll oder Schnittgut handelt, in der Maytec-Auswahl findet sich die passende Lösung.
Mekratronics möchte dagegen den Transport an sich verbessern – durch erhöhte Arbeitssicherheit für Lkw und ähnlich große Maschinen. Neben Abbiege-Assistenten wird daher auch eine Vielzahl an Sensoren ausgestellt, die Passanten und Hindernisse um die Maschinen herum sicher erkennen und eine entsprechende Warnung an ein Interface in der Fahrerkabine senden. Die Sensoren basieren auf Radartechnologie und werden daher nicht von Staub, Schnee, Regen und ähnlichen Wettererscheinungen beeinflusst.
Von 18 bis 100 Tonnen
Meusburger Fahrzeugbau machen ihrem Namen als Transportexperten alle Ehre. Laut eigener Aussage findet sich im Transportanhänger-Portfolio der Firma alles von 18 bis 100 Tonnen, was der mitgebrachte Fünf-Achs-Tieflade-Anhänger zu bestätigen scheint. Dieser kann durch einen Zwei-Achs-Tiefbett-Sattelauflieger ergänzt werden, der seinerseits wieder teleskopiert werden kann und damit auch für die größten Maschinen Platz bietet. Alle Transportlösungen können dabei auf Kundenwünsche angepasst werden.
Neben alternativer Mobilität möchte Orten Electric Trucks auch mehr aus dem herkömmlichen B-Führerschein herausholen und so Qualifikationskonflikte in Betrieben beseitigen. Die E46 Gazelle „DOKA“ der Firma überschreitet zwar mit 4.250 Kilo die Einstufungen für Klasse B deutlich, aufgrund ihres elektrischen Antriebes kann sie aber auch von Anwendern mit Pkw-Führerschein gefahren werden. Zum Betrieb der diversen Aufbauten (Kipper etc.), die das Unternehmen bereitstellt, wird die 80-kWh-Batterie des Autos eingespannt.
Ein interessantes Konzept, entwickelt für die Stadt, präsentiert PIAGGIO. Dank Kurzhauber-Kabine – nur 1,64 Meter breit – zeigt sich der PORTER NP6 extrem wendig und eben geschaffen für verwinkelte Innenstädte. Trotzdem punktet der Transporter mit einer äußerst großen Ladefläche: Beim 2,8-Tonner inklusive Zwillingsbereifung sind gut 1.600 kg Nutzlast möglich. „Aufgrund unserer Motorisierungen mit ausschließlich kombiniertem Antrieb – einerseits Benzin plus Autogas, andererseits Benzin plus Erdgas – haben wir eine absolut umweltfreundliche Baureihe geschaffen“, ist sich Wolfgang Witzani, Leiter des Geschäftsbereiches Nutzfahrzeuge, sicher.
„Als Wasserstoff-Brennstoffzellen-Transporter im Bereich von 3,5 bis 4,2 Tonnen ist der Q-Light europaweit einzigartig“, sagt Volker Seitz.
In Sachen Umweltfreundlichkeit spielen die Fahrzeuge der QUANTRON AG in der obersten Liga. Mit dem Q-ELION haben die Augsburger ein bewährtes Nullemissions-Vehikel im Gepäck. Außerdem überraschen die Mobilitätsspezialisten in Karlsruhe mit der Enthüllung des neuen Q-LIGHT FCEV – ein H2-Fahrzeug mit 3,5 bzw. 4,2 Tonnen sowie diverser Aufbauvarianten und bis zu 500 km Reichweite. „Als Wasserstoff-Brennstoffzellen-Transporter im Bereich von 3,5 bis 4,2 Tonnen ist der Q-Light europaweit einzigartig“, klärt Marketing-Chef Volker Seitz auf.
Neu bei Schmidt Kommunalfahrzeuge ist der Müllbehälter-Waschwagen Taifun, der auf der Freifläche in Szene gesetzt wird. Außerdem stehen dort die E-Version des Nanos – die vollelektrische Version des kompakten und wendigen Abfallsammelfahrzeugs – sowie der Unterflur-Spezialist Hades und einer der meistverkauften Frontlader in Europa, der Thanos. Auch wenn Marketingleiterin Carmen Heising den eigenen Messe-Standort als „suboptimal“ einschätzt, kommen die Lkw gut zur Geltung. Zwar werde sich die Messe-Landschaft generell verändern, dennoch „bin ich davon überzeugt, dass der persönliche Kontakt eine sehr große Rolle spielt“.
Auch Thorsten Brietzke, Geschäftsführer von Schoon Fahrzeugsysteme, setzt auf persönlichen Kontakt. Immerhin ist die NUFAM bereits die dritte Messe der Wiemoorer während der Corona-Pandemie. „Das Geschäft wird über Menschen gemacht“, konstatiert er. Zusätzlich diene der Kontakt mit Anwendern immer auch als Ideenschmiede. Zumal der „Trend weggeht von Standardaufbauten, hin zu individuellen Lösungen“. „Auch während Corona war uns die Kontaktpflege mit den Bauhof-Mitarbeitern wichtig“, sagt Brietzke.
Perfekt für den kommenden Herbst
In der Outdoor-Area der NUFAM haben die Aufbauprofis von Schutz Fahrzeugbau einen GaLaBau-Kipper aufgefahren. Dieser ist auf Basis eines Iveco Daily 35 S angelegt und bietet durch den integrierten Sauger die Möglichkeit, Laub mittels Schlauch in den Kipper-Aufbau zu saugen. Perfekt für den kommenden Herbst also. Anstelle des integrierten Laubsaugers kann das Fahrzeug auch mit zahlreichen anderen Aufbauten ausgestattet werden, wie z.B. einem Materialkasten.
Einen Abrollkipper mit City-Pritsche präsentiert die UNSINN Fahrzeugtechnik GmbH. Dieser eignet sich durch das patentierte Ladungssicherungssystem Spinlock für einen sichere Beförderung von diversem Transportgut. Auf und unter der Ladefläche bieten elf Paar Zurrpins viele Möglichkeiten der Absicherung. Dagegen sorgt die stabile Citypritsche für Flexibilität bei der Beladung durch abklapp- und abnehmbare Bordwände. Zwei Ablaufrollen aus Polyamid ermöglichen eine leise und bodenschonende Entladung.