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NUFAM 2017: Kommunale Entscheider rücken immer mehr in den Blickpunkt

Die Zahl der Besucher aus dem kommunalen Bereich wächst jährlich. Deshalb wurde in diesem Jahr in Karlsruhe nicht nur die Kommunalmeile vergrößert, sondern auch der Treffpunkt Kommunal erweitert. Doch nicht allen Besuchern reicht das schon aus

 

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Von: Jessica Gsell

Mehr als 20.000 Besucher machten sich in diesem Jahr auf den Weg nach Karlsruhe, zur 5. Nutzfahrzeugmesse NUFAM. Doch nicht nur Logistikunternehmen, Speditionen oder Trucker kamen auf der über 70.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche auf ihre Kosten. Seit Beginn der NUFAM steigt auch die Zahl der Besucher aus dem kommunalen Bereich stetig an. Allein in diesem Jahr betrug der Besucheranteil an kommunalen Entscheider knapp 11 Prozent, wie die Messe Karlsruhe auf Nachfrage bestätigte. Damit reihte sich diese Gruppe gleich hinter die der Speditionen und Logistiker (mit über 30 Prozent) ein. Nicht umsonst sei heuer zum einen die Kommunalmeile über beide Hallen vergrößert worden. Zum anderen wurde der Treffpunkt Kommunal am ersten Messetag diesmal um einiges praktischer gestaltet: In einem dreimal stattfindenden Rundgang unter fachlicher Führung konnten sich Interessierte aus dem Kommunalbereich an 12 verschiedenen Stationen, die weitgehend den Kommunalbereich im Mittelpunkt hatte, über Neuheiten und Altbewährtes informieren.

Die Auswahl der Stationen für den Rundgang des Treffpunkts Kommunal war dabei recht vielfältig. Unter anderem besuchten die Teilnehmer den Stand der Hilltip GmbH, an dem Bernd Tusche Winterdienstprodukte wie das Schneeschild SnowStriker, den Streuer IceStriker sowie den Solesprüher SprayStriker für kleine LKW, wie auch Pickups, präsentierte. Auf der Kommunalmeile im Außenbereich bekamen sie außerdem das breite Sortiment an Mercedes-Benz LKW der S&G Automobil AG zu sehen. Vom Arocs bis zum Atego war alles mit dabei – ausgestattet mit einem Schneeschild von Kahlbacher, einem Palfingerladekran oder aber in den Varianten als Feuerwehr- und Müllsammelfahrzeug. Ein weiterer großer Themenbereich des Rundgangs war der der Anhänger. Am Stand der Karl Müller GmbH & Co.KG Mitteltal stellte Klaus Balk seine Tandem-3-Seiten-Kipper vor. Die ersten, wie er betonte, die auf deutschen Straßen liefen – hinter einem Unimog. In derselben Halle zeigten auch die Unternehmen Hyva Germany GmbH sowie JPM SAS Teile ihres Sortiments. Während Ersterer Abroller und Ladekräne in allen Größen auffuhr, demonstrierte Letzterer seine Produktpalette unter anderem in Sachen 3-Seiten-, Hinter- und Abrollkipper sowie Kran- oder auch Pritschenaufbauten. Am Ende der Führung bekamen die Teilnehmer noch eine Auswahl an VWs zu sehen, die als Nutzfahrzeuge für den kommunalen Bedarf umgerüstet wurden.     

Feedback der Teilnehmer: Viel Lob, aber auch Verbesserungsvorschläge

Das Feedback der Teilnehmer am Ende der eineinhalbstündigen Führung fiel zwar zum größten Teil sehr positiv aus, doch es gab auch Kritikpunkte. „Wir sind vor allem wegen der Kommunalmeile da“, berichtet Philipp Schoos, Straßenwärter beim Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz, der mit seinem Kollegen Thomas Meier zum ersten Mal die NUFAM besucht. Besonders die verschiedenen Umbauten, die während des Rundgangs gezeigt wurde, gefielen den beiden Straßenwärtern. Allerdings hätten sie sich für den Kommunaltag gerne noch mehr Aussteller von kommunaler Technik gewünscht. Den Rest des Tages wollen die beiden nun unter anderem noch nutzen, um sich die Mulchmäher anzuschauen, die auf Traktoren bzw. Geräteträgern aufgebaut sind. Doch auch die anderen Nutzfahrzeuge von Mercedes Benz, ebenso wie die von MAN, haben das Interesse der beiden Straßenwärter geweckt. Ganz spannend finden die beiden auch den Unimog-Fahrparcours. Ein Besuch steht ebenfalls ganz oben auf der Liste. Für Christian Hecker, Bauhofleiter der Gemeinde Niedernhausen (Hessen), ist es ebenfalls der erste Besuch der NUFAM. „Die haben hier ein Mittelding aus Kommunalbedarf und Nutzfahrzeugen“, lautet die Einschätzung des Bauhofleiters. Ein großes Interesse besteht bei Hecker vor allem an den kleinen Kränen, die auf die Pritsche des Nutzfahrzeugs montiert werden können und so den Arbeitern eine Unterstützung beim Verladen von Gerätschaften bieten. Gleichzeitig holt sich der Bauhofleiter aber bereits eine Inspiration für die kommenden zwei Jahre. „2019 schaffen wir uns wahrscheinlich ein größeres Nutzfahrzeug als Ersatzfahrzeug für unser bisheriges an“, erklärt Hecker. Schließlich sei die jetzige Maschine Baujahr 2000. Der hessische Bauhofleiter hält aber nicht nur nach großen Maschinen und Geräten Ausschau. Es sind vor allem auch Kleinteile für die Ladungssicherung wie beispielsweise Zurrmaterial, für das er den Besuch der NUFAM nutzt. Solche Artikel bestellt Hecker sonst oftmals über das Internet. Auf der Messe habe er aber endlich einmal die Möglichkeit, die Produkte vorher anzuschauen und anzufassen.

Doch auch fernab des Treffpunkts Kommunal waren Aussteller mit ihren kommunalen Maschinen vertreten. So stellte die Fuß Spezialfahrzeugbau GmbH ihren FußTrac 1600 SL aus. Durch seinen starken Allradantrieb mit vier Lenkeinstellungen, der hohen Nutzlast auf beiden Achsen sowie zahlreichen Möglichkeiten bei den Geräteanschlüssen, eigne sich der FußTrac optimal für die verschiedenen Arbeiten im Kommunalbereich. Bislang vor allem im Postbetrieb bekannt, will der Streetscooter – ein Unternehmen der Deutschen Post DHL Group – sich nun auch im kommunalen Bereich einen Namen machen. Der WORK Pickup leistet beispielsweise bereits bei den Stadtwerken Halle (Saale) seinen Dienst. Das Elektrofahrzeug aus Aachen schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h. Die 20 kWh starke Lithium-Ionen-Batterie hat dabei eine Reichweite von 80 km. 720 kg Ladung dürfen zudem mit dem Pickup transportiert werden.

Großes Interesse und Aufträge für die Aussteller

Für das noch recht junge Unternehmen Grizzly Snow Grip, war die NUFAM ein voller Erfolg. „Wir haben sehr gute Gespräche geführt, bei denen unterm Strich auch Aufträge herausgekommen sind“, berichtete Vertriebsleiter Andreas Kompa. Besonders beeindruckt war er auch vom Kundenklientel: Neben Speditionen und Logistikunternehmen informierten sich ebenso Händler und Endkunden wie Städte und Kommunen über ihre Produktpalette an Schneekette, um diese in die anstehenden Ausschreibungen mitaufzunehmen. „Das meiste Interesse zeigten die Besucher natürlich an unserem eigens patentierten Kettensystem, den Gleitschutzketten Grizzly Snow Grip“, freute sich der Vertriebsleiter. Bei Humbaur waren es dagegen vor allem die Kofferaufbauten (FlexBox) in der Leichtbauvariante – sowohl im Trocken-, als auch im temperaturgeführten Bereich – die viele Kunden begeisterten, berichtete Monika Niederreiner vom Marketing. „An unseren Kofferaufbauten hatten besonders Nutzfahrzeughändler und -verkäufer großes Interesse, bei den Schwerlastanhängern waren es dagegen Bauunternehmen und Galabauer“, erzählte Niederreiner. Insgesamt sei die Messe sehr erfolgreich gewesen und habe die Erwartungen von Humbaur übertroffen. Bei Hella sieht man das ähnlich – besonders im Hinblick auf die Präsentation der Neuheiten, die qualifizierten Kundenkontakte sowie die interessanten Entscheider-Gespräche. Schwerpunktthema war bei Hella die aktuelle Kampagne "aktive Sicherheit", die drei wesentliche Produkte bzw. Techniken beinhaltet, berichtete Christof Erz, zuständig für Marketing Truck/Trailer. Ein Bestandteil dabei ist die gesetzliche Änderung zu seitlichen Blinkern am Trailer, mit der HELLA eigenen Lösung inklusive überwachter Blinkerausfallkontrolle. Das zweite Produkt heißt RokLUME: Der blendfreie Scheinwerfer mit der sogenannten ZEROGLARE-Technologie sorgt in der Dunkelheit, speziell auch für Gabelstapler oder andere Personen, für ein angenehmes Arbeiten. Der dritte im Bunde ist die neue K-LED Blizzard. Die Rundumleuchte zeichnet sich durch eine schlagfeste Lichthaube und intelligentem Thermomanagement aus, was besonders die LED-Lebensdauer fördert. Die kristallklare Lichthaube sorgt zudem für ein dezentes Auftreten sowohl auf PKWs als auch verschiedenen Nutzfahrzeugen. „Aber auch all die anderen Produkte aus den Bereichen Arbeitsscheinwerfer, Rückfahrscheinwerfer, Kennleuchten und komplette Trailerbeleuchtung sowie der aktuellen Designlinie "Shapeline" stießen auf reges Interesse“, berichtete Erz.

Auch bei Palfinger ist man mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden. „Sie hat in den letzten Jahren einen starken Sprung gemacht“, sagte Martin Vordermayer vom Marketing. Deshalb hatte sich das Unternehmen heuer für einen größeren Stand entschieden. „Auch kommunales Interesse war definitiv da und es gab sogar einige konkrete Anfragen von Besuchern“, berichtete Vordermayer. Am stärksten vertreten war in diesem Jahr aber der Bereich des Holztransports. Und das hat einen einfachen Grund: Da auf der NUFAM der neue Holzkran der Q-Serie vorgestellt wurde, hatte Palfinger vorneweg spezielle Einladungen verschickt. Ebenso war es auch bei Thomas Tanner, Verkaufsleiter bei der Knoblauch GmbH, der mit der Marke FUSO sowohl am Stand von Maytec Fahrzeugbau als auch HMF Ladekrane und Hydraulik vertreten war. „Gerade aus dem kommunalen Bereich kamen Kunden an unseren Stand, um sich das davor angebotene Produkt noch einmal zeigen zu lassen“, berichtete Tanner – durchaus auch mit einer anschließenden Kaufentscheidung. Der Verkaufsleiter hofft allerdings, dass die Stände der Aussteller in den kommenden Jahren thematisch etwas mehr geordnet werden.

370 Aussteller aus 17 Länder zeigten in diesem Jahr ihre Produkte auf der NUFAM – das Interesse am Ausstellen von kommunalen Produkten wachse dabei stetig, heißt es vonseiten der Veranstalter. Ob der kommunale Bereich deshalb zur nächsten Nutzfahrzeugmesse vom 26. bis 29. September 2019 noch einmal erweitert wird, sei zwar denkbar – konkrete Pläne gebe es derzeit aber noch nicht.

Text: JG – Redaktion Bauhof-online.de

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