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Nachhaltiges Bewirtschaften kleiner Waldflächen

Fokusthema der 3. KWF-Thementage 2015

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Experten trafen sich in Kassel zum Setzen der inhaltlichen Schwerpunkte  

Am 16. und 17. Oktober 2015 finden im niedersächsischen Groß Heins (Landkreis Verden) die 3. KWF-Thementage statt. Das Fokusthema der Veranstaltung lautet "Nachhaltige Bewirtschaftung kleiner Waldflächen". Am 13. Januar trafen sich auf Einladung des Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) rund 60 Experten aus dem ganzen Bundesgebiet in Kassel. Gemeinsam erarbeiteten Waldbesitzer, deren Berater, Forstbedienstete der Länder und Betriebe, Sachverständige und Forstunternehmer sowie Wissenschaftler die fachlich-inhaltliche Basis der Thementage. In sechs verschiedenen Arbeitskreisen wurden vertiefende Diskussionen geführt.

Die Geschäftsführende Direktorin des KWF, Dr. Ute Seeling, erläuterte zu Beginn der Veranstaltung noch einmal das einzigartige Format der KWF-Thementage. Die Wahl des Fokus-Themas begründete Seeling damit, dass "die zunehmende Nachfrage nach regenerativen Ressourcen das Interesse an einer Aktivierung der Eigentümer von Klein- und Splitterwaldflächen verstärkt. Mit unserer Fachveranstaltung wollen wir Waldbesitzer durch Fachdemonstrationen mit moderner Ausrüstung und Technik sowie deren sachgemäßer Handhabung und den erforderlichen Rahmenbedingungen (natural, ökonomisch) vertraut machen. Damit soll das Interesse an der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder geweckt oder gestärkt werden. Außerdem sollen Kenntnisse zur Forstausrüstung und deren sachgemäßer Anwendung vertieft und dadurch ein Beitrag zur Senkung der Unfallzahlen bei Gelegenheitsnutzern geleistet werden".

Die erste Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit dem Qualifizierungsbedarf und -angebot für Waldbesitzer. Es wurden Medien und Inhalte festgelegt. Als wichtigste Themen für die Präsentation bei den Thementagen wurden sicheres Arbeiten mit Motorsäge und Freischneider, aber auch Pflanzverfahren sowie Waldschutzmaßnahmen herausgearbeitet.

Arbeitsgruppe Zwei bearbeitete Nutzungskonzepte und -modelle beim selbständigen und gemeinschaftlichen Bewirtschaften von Kleinwaldflächen. Fragen der forstfachlichen Betreuung und Förderung der Waldeigentümer sowie der erforderlichen politischen Rahmenbedingungen wurden diskutiert. Diese Themen sollen bei den Thementagen unter Federführung der Waldbesitzerverbände in Diskussionsveranstaltungen aufgegriffen werden.

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz war das Thema der dritten Arbeitsgruppe. Es ging um den umfangreichen Themenkomplex von sicherheitsgeprüfter Schutzausrüstung, Materialtransport und Ladungssicherung bis hin zur Absicherung bei Forstarbeiten. Fragen der Alleinarbeit und Gewährleistung von Notruf sowie Rettungsketten wurden ebenso diskutiert, wie ergonomische Aspekte beim Heben und Tragen bei der Waldarbeit. Viele dieser Themen werden für praktische Geländepräsentationen aufbereitet.

Konkrete Fragestellungen zur kurz- bis langfristigen waldbaulichen Behandlung von Kleinwaldflächen (z.B. Bestandesbegründung, Pflanzung, technischer Wildschutz, Waldpflegemaßnahmen) und grundsätzliche Nutzungs- und Bewirtschaftungsaspekte zur ökologischen Aufwertung sowie vertragliche Leistungen für Naturraum, Infrastruktur und Gesellschaft waren Thema in der vierten Arbeitsgruppe. Nutzungsbeschränkungen und Selbstverpflichtung im Rahmen von Waldzertifizierungssystemen ergaben weitere Themen, die präsentiert werden sollen.

Fragen der Technikausstattung und -verfügbarkeit für selbständige, gemeinschaftliche und professionelle Bewirtschaftung im Kleinwald diskutierte die fünfte Arbeitsgruppe. Dabei spielte auch die sogenannte "Small-Scale Forestry" eine Rolle. Eine ausgewogene Präsentation auf den Thementagen - auch mit dem mit Hinweis auf professionelle Großtechnik - soll das Spektrum sicherer und einsatztauglicher Technik veranschaulichen.

Arbeitsgruppe sechs bearbeitete technische Fragen, IT-Lösungen und Werkzeuge für das Bewirtschaften von Kleinwaldflächen. Technische und methodische Konzepte der Kleinwaldinventur sollen auf den Thementagen vorgestellt werden. Politische Dimensionen sowie der vermögensbezogene und steuerliche Rahmen sollen zusätzlich in Diskussionsveranstaltungen aufbereitet werden. Die neue Rahmenvereinbarung zur Rohholzvermessung (RVR) wird ebenso einen entsprechenden Raum einnehmen wie aktuelle und neue Vermessungsverfahren (Harvestervermessung, fotooptische Poltervermessung, Kranwaage usw.).

Die Arbeitsgruppe zur Bioenergie und Brennholz aus dem Kleinwald wird an einem gesonderten Termin zusammenkommen.

Die Ergebnisse aus den Arbeitskreisen werden sich in allen Bereichen der KWF-Thementage wiederfinden. Das einzigartige Format wird auch bei seiner dritten Auflage Exkursionspunkte zu bieten haben, an denen exemplarisch Arbeitsverfahren für das Bewirtschaften kleiner Waldflächen demonstriert werden. Aber auch Diskussionsveranstaltungen, Infostände, und Firmenpräsentationen bieten hervorragende Möglichkeiten sich umfassend über die Bewirtschaftung des Kleinwaldes zu informieren.

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Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.

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