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NACHGEHAKT BEI ECOTECH „Die Nachfrage nach Bewässerungssystemen wird steigen“

Seit mehr als drei Jahrzehnten ist die Eco Technologies Planungs-, Entwicklungs- & HandelsgmbH ein etablierter Anbieter, wenn es um kommunale Technologien geht. Mittlerweile haben sich die Österreicher auf Bewässerungs- und Soletechnologien spezialisiert, die durch den Klimawandel in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen könnten. Doch wie sehen Perspektive und Zukunftspläne des Unternehmens aus? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, ist die Bauhof-online.de-Redaktion an den Firmensitz ins steirische Lebring gefahren und hat bei Prokurist Jörg Hackl nachgefragt.

Lesedauer: min | Bildquelle: Tim Knott
Von: Tim Knott

Herr Hackl, wie nehmen Sie die aktuellen Entwicklungen des Marktes wahr?

Jörg Hackl: Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist sehr gut. Auftragseingang wie Nachfrage des Marktes sind ungebrochen. Die Schwierigkeit, die wir sehen, ist in den Preisen. Geht die Preisspirale noch weiter nach oben oder wird sich das jetzt nochmal einpendeln? Im Moment verursachen die Produkte ja nicht sehr marktgerechte Preise und jeder springt auf den Zug auf, die Preise – ohne Rechtfertigung dahinter – zu erhöhen.

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Geben Sie die erhöhten Preise an den Kunden weiter oder haben Sie Möglichkeiten, wie Sie diesen Prozess abfedern können?

Hackl: Wir versuchen hausintern so viel wie möglich einzusparen und kosteneffektiver zu werden, aber man muss als Unternehmen natürlich auch beachten, dass man Gewinne schreibt, deswegen muss man manche Dinge einfach an den Kunden weitergeben. Immerhin kann alles, was ich jetzt produziere, in sechs Monaten zu billig oder zu teuer sein. Es ist ein bisschen wie im Casino. Da einen Mittelweg zu finden, ist die Herausforderung von jedem Hersteller.

Zu Ihren Produkten gehören auch Solesprüher, die zurzeit in kommunalen Betrieben immer beliebter werden. Wie nehmen Sie die Nachfrage wahr?

Hackl: Das Thema Sole behandeln wir ja schon seit mehr als 20 Jahren und haben diese Effekte vorher schon beobachtet. Vor circa sieben Jahren gab es schon einen großen Hype, der damals aber wieder eingebrochen ist. Jetzt stehen wir sozusagen wieder an einer Talsole und die Nachfrage wird steigen. Grund ist der Umweltschutz, der politisch in die Bauhöfe gebracht wird.

Was ist Ihrer Beobachtung nach beliebter, FS30 oder FS100?

Hackl: Bei FS30 ist die Nachfrage sicher noch höher als bei FS100. Das liegt aber auch an den Streumittelverordnungen der einzelnen Städte. Da wird gerade viel umgeschrieben, um das Ausbringen von Sole zu erlauben. Wir arbeiten mit einigen Städten zusammen, die gerade entsprechende Tests fahren. Deswegen sind wir zuversichtlich, dass da noch einiges kommen wird.

Neben Solesprühern haben Sie ja auch eine Aufbereitungsanlage im Portfolio. Wie wird die angenommen?

Hackl: Sehr gut, allerdings haben wir nur die Einsteigervarianten für die Sole-Erzeugung, also alles bis 1.200 Liter. Alles darüber hinaus ist ja Anlagenbau, wo es ja auch viele etablierte Hersteller gibt. Da muss der Kunde dann selbst entscheiden, was für seine Bedürfnisse besser geeignet ist.


 

Kommen wir zum Thema Bewässerungssysteme. Diese gewinnen aufgrund von Dürremonaten und Klimawandel immer mehr an Bedeutung. Womit rechnen Sie für die nächsten Jahre?

Hackl: Die Nachfrage wird sicher steigen. Auch dahingehend, dass grüne Städte ein besseres Klima für den Bewohner bieten. Immerhin besteht ein Temperaturunterschied von circa acht Grad zwischen reinen Betonstädten und solchen mit einem hohen Grünflächenanteil. Und wenn Städte wie Leipzig oder Paris Hunderttausende Bäume in den nächsten Jahren pflanzen werden, müssen die auch irgendwie bewässert werden. Durch die hohe Flächenversiegelung in der Stadt kann man sich nicht allein auf den Regen verlassen.

In letzter Zeit gibt es eine große Nachfrage nach insektenfreundlichen Mähwerken. Haben Sie Pläne, ihre Mäher dahingehend umzurüsten?

Hackl: Nein, da das nicht unser Hauptgeschäft ist. Wir wollen uns weiterhin auf die Wasser- und Soletechnik konzentrieren.

Thema alternative Antriebe: Werden Wasserstoff oder E-Technik bei den Anbaugeräten von ecotech in Zukunft eine Rolle spielen?

Hackl: Die Elektromobilität wird uns nicht so stark treffen, weil ich einen hydraulischen Antrieb bei vielen Dingen einfach nicht ersetzen kann. Wasserstoff wird im Hochleistungsbereich eher die Zukunft sein, als Elektro, um auch den Energiebedarf zu decken. Aber so oder so sind die Entwicklungskosten immens hoch. Und wie im Endeffekt die politische Entscheidung gefällt wird, auf welches Pferd gesetzt wird, müssen wir erst einmal abwarten. Wenn es dann so weit ist, müssen wir uns sowieso den Gegebenheiten des Marktes anpassen.

Herr Hackl, vielen Dank für das Interview.

Hackl: Gerne.

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