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NACHGEHAKT BEI DER REFORM-WERKE BAUER & CO. GMBH Verkaufsleiter Lindenbauer: „Man darf gespannt sein!“

Bereits seit mehr als 100 Jahren entwickeln die Mitarbeiter der österreichischen Reform-Werke Spezialfahrzeuge und Anbaugeräte für kommunale Zwecke. Klassiker wie der Metrac – ab 1965 in Serie produziert – sind dabei längst etabliert und wurden mit den Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Auch der Boki, ein für Spezialaufgaben konzipierter Geräteträger, ist sehr gefragt und wurde 2023 als Elektro-Variante vorgestellt.

Lesedauer: min | Bildquelle: Reform Werke
Von: David Herwede

Im Interview mit Bauhof-online.de beschreibt Johannes Lindenbauer, Verkaufsleiter „Kommunal“, wie es mit dem Umstieg auf Elektro-Antriebe läuft, weshalb Reform-Fahrzeuge sich in Kommunen besonderer Beliebtheit erfreuen, und für welche Bereiche er Entwicklungs-Potenzial sieht.

Herr Lindenbauer, wie würden Sie die Unternehmens-Kultur in Ihrer Firma beschreiben?

Johannes Lindenbauer: Reform ist ein Nischen-Anbieter, deshalb ist für unsere Kunden ‚Flexibilität zur Lösungs-Findung' ein wichtiges Asset. Das spürt man im Unternehmen und im täglichen Tun. Die damit verbundene Handschlag-Qualität, Zuverlässigkeit und Anpacker-Mentalität zeichnen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.

Welches Ihrer Produkte ist aktuell Spitzenreiter?

Lindenbauer: Die Nachfrage verteilt sich gut über unser gesamtes Produktportfolio, die Auslastung in den Werken ist gut. Momentan ist der Metrac – insbesondere unterstützt durch einen bedeutenden Einzelkunden aus Deutschland – das gefragteste Produkt.

Abgesehen von der Größe – wodurch unterscheiden sich Boki und Boki mini? Und wo haben diese jeweils ihre Stärken?

Lindenbauer: Der Boki Mini mit einer Breite von 1,10 Metern ist perfekt für enge Bereiche, wie bei Friedhöfen mit schmalen Wegen. Trotz seiner kompakten und wendigen Bauweise ist er robust und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Mit einer Nutzlast von knapp 1,50 Tonnen ist er ideal für vielseitige Einsätze bei überschaubarem Einsatz-Radius. Unsere großen, allradgetriebenen Boki-Modelle mit Breiten von 1,30 bis 1,70 Meter sind hingegen echte Alleskönner, die für anspruchsvolle Kommunal-Aufgaben im Ganzjahres-Einsatz entwickelt wurden. Mit einer Leistung von bis zu 175 PS, vier Lenk-Arten, einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 90 km/h und hohen Nutzlasten – je nach Modell und Ausstattung von über zwei bis nahezu fünf Tonnen – sind sie leistungsstark und vielseitig. Je nach Kunden-Anforderung kann die Konfiguration zudem individuell angepasst werden. Neben gängigen Anbaugeräten oder einer einfacheren Ausstattung können Boki auch mit schweren Sonder-Aufbauten, wie kombinierte Saug- und Spül-Anlagen, ausgestattet werden. Sie sind in der Lage, 3,5-Tonnen-Anhänger – ohne Einschränkung auf die Nutzlast des Geräteträgers – zu ziehen und können darüber hinaus sehr leistungsfähig und komfortabel ausgestattet werden. Ob Winterdienst, Grünflächenpflege, Arealpflege oder schwere Transportaufgaben – unsere Boki-Modelle sind darauf ausgelegt, jede Herausforderung zu meistern.


 

Vergangenes Jahr haben Sie den eBoki auf der „demopark“ präsentiert. Wie hat sich dieser auf dem Markt positioniert?

Lindenbauer: Mit dem eBoki haben wir letztes Jahr auf der ‚demopark‘ unsere Vision für die Zukunft der Elektrifizierung im Bereich der Kommunal-Transporter präsentiert. Der eBoki ist mit Allradantrieb sowie vier Lenk-Arten ausgestattet, hat hohe Achslasten und ein zulässiges Gesamtgewicht von 6,5 Tonnen – genau wie die vergleichbaren, dieselbetriebenen Modelle. Dazu kommen Highlights wie Emissionsfreiheit, minimaler Geräuschpegel und die Möglichkeit, an Schnell-Ladestationen zu laden, was lange Einsatztage problemlos ermöglicht. Aktuell befinden wir uns in der Erprobungs-Phase, und das Interesse am eBoki ist groß, aber auch unsere konventionellen Modelle erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit bei unseren Kunden. Dazu zählen der Boki H140 und der neue H170, welcher ebenfalls erstmals auf der demopark-Messe präsentiert wurde. Beide Modelle überzeugen durch ihre Leistungsstärke und Flexibilität.

Welches Feedback erhalten Sie von Anwendern bezüglich der Leistungsfähigkeit des Boki-mini-e im Vergleich zum Boki-mini-2?

Lindenbauer: Anwender schätzen den Mini-e wegen seines geräuscharmen und emissionsfreien Betriebs, was ihn ideal für Bereiche mit strengen Umwelt- und Lärmschutz-Vorgaben macht. Wer lange und intensive Einsätze plant, greift deshalb oft noch zum dieselbetriebenen Modell. Das Feedback unserer Kunden zu den größeren Boki-Modellen zeigt uns, dass wir mit unserer breiten Produktpalette an leistungsstarken Geräteträgern immer ein hervorragendes Lösungsangebot für die jeweilige Kundenanforderung bieten können. Neben den technischen Vorteilen sind auch Aspekte wie die niedrige Kipper-Brückenhöhe zum mühelosen Beladen und die einfache Wartung kaufentscheidend.

Wie viele Kilometer legt der Boki mini bei Höchstgeschwindigkeit in einer Stunde zurück?

Lindenbauer: Der Boki mini erreicht eine Geschwindigkeit von 20 km/h, was ihn besonders für kurze Strecken ideal macht. Im Vergleich dazu können unsere größeren Boki-Modelle Geschwindigkeiten bis zu 62 km/h bei den hydrostatisch angetriebenen Versionen und bis zu 90 km/h bei den mechanisch angetriebenen Modellen erreichen. Das bedeutet, dass sie deutlich effizienter für längere Strecken und intensivere Einsätze geeignet sind.

Auf welches Fahrzeug setzen Kommunen im Winterdienst? Metrac, Muli oder Boki?

Lindenbauer: Auf alle. Jedes unserer Produkte ist für den Winter-Einsatz konzipiert und leistet in diesem Bereich wertvolle Dienste. Die Wahl des richtigen Geräts hängt jedoch wesentlich vom jeweiligen Einsatzspektrum ab, da unterschiedliche Anforderungen und Bedingungen berücksichtigt werden müssen. Jedes unserer Fahrzeuge bringt eigene Stärken mit, um den vielseitigen Anforderungen der Winter-Monate gerecht zu werden.

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In welchem Bereich sehen Sie Potenzial, sich die nächsten Jahre weiterzuentwickeln?

Für den kommunalen Einsatz haben wir noch einige spannende Ideen und Konzepte in Planung. Im Bereich der Transporter werden wir noch dieses Jahr unser neues Flaggschiff vorstellen. Man darf also gespannt sein! Ein großes Thema für die nächsten Jahre wird die Entwicklung alternativer Antriebe sein. Aktuell gewinnen wir entscheidende Erkenntnisse mit dem eBoki, welche uns bei der weiteren Entwicklung maßgeblich unterstützen werden.

 

Fakten zur REFORM-WERKE Bauer & Co Gesellschaft m.b.H.:

Anzahl der Mitarbeiter: ca. 400

Geschäftsführer: Reinhard Riepl (CEO), Wolfgang Zauner (COO), Markus Wieshofer (CSO)

Sitz: Wels (AT), Dorfen (DE), Hünenberg (CH)

Gründung: 1910

Firmeninfo

REFORM-WERKE Bauer & Co Gesellschaft m.b.H.

Haidestraße 40
4600 Wels

Telefon: +43 (0) 7242 / 232-0

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