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Mit Innovationen will Fendt die Krise meistern

Plan - 14000 Schlepper auch für 2010 im Visier

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Fotoapparate klickten, Kameras surrten und zum Probefahren standen sie Schlange: 140 Journalisten aus 27 Ländern waren gestern bei AGCO/Fendt in Marktoberdorf die ersten, die die neuen Modelle der Baureihen 800 und 200 in Augenschein nehmen durften. Offiziell werden sie im November bei der Agritechnica in Hannover vorgestellt. Sie sind, wie inzwischen alle Fendt-Traktoren, mit stufenlosem Getriebe ausgestattet. Auch diese Typen sollen es sein, mit denen Fendt trotz Wirtschaftskrise für die Zukunft gerüstet sein will.

Natürlich wäre es naiv zu glauben, diese Entwicklung habe keinen Einfluss auf unser Unternehmen, sagte Gary Collar, der Vize-Präsident des AGCO-Konzerns. Aber es sind die langfristigen Faktoren, die Optimismus aufbauen. Dies bedeutet für ihn: Die Weltbevölkerung wächst, die Anbauflächen für Lebensmittel schrumpfen. Also müsse die Produktionsrate in den landwirtschaftlichen Betrieben erhöht werden. Auch deshalb werde der Konzern weiterhin in Marktoberdorf in Forschung und Entwicklung investieren. Denn: Fendt ist ein sehr wichtiger Bereich für AGCO.

15428 Schlepper (nach 13312 in 2007) hatte Fendt im vergangenen Jahr verkauft und stieß damit an die Kapazitätsgrenze. Laut Peter J. Paffen, Sprecher der Geschäftsführung, hätten es auch 1000 mehr sein können. Doch nicht nur aufgrund dieses Überhangs habe Fendt in den ersten sechs Monaten dieses Jahres das beste Halbjahr seiner Firmengeschichte erlebt. Allerdings sei die Nachfrage in der zweiten Hälfte deutlich zurückgegangen. Nun plane das Unternehmen mit 14000 Einheiten.

Das bleibt für den Standort Marktoberdorf nicht ohne Folgen (wir berichteten). Rund 150 Mitarbeiter in der Getriebefertigung gingen in Kurzarbeit, für 300 Leiharbeiter seien die Verträge nicht verlängert worden und demnächst sei für 1500 der knapp 3400 Arbeiter in Marktoberdorf und Bäumenheim eine Woche Kurzarbeit geplant. Danach solle die Produktion mit gebremster Kraft fortgesetzt werden.

Das nächste Jahr stelle eine Herausforderung dar. Trotzdem geht Paffen von 14000 produzierten Traktoren aus. Mit den neuen Modellen bietet Fendt 45 Typen zwischen 70 und 360 PS an und übernahm mit den verkauften Stückzahlen wieder die führende Position in Deutschland (ab 51 PS).

Nicht alles ist zielführend

Doch Paffen wie auch der Geschäftsführer für Forschung und Entwicklung, Dr. Heribert Reiter, denken bereits an bessere Zeiten. So sei es möglich, zwischen dem 936 Vario und dem Konzeptfahrzeug Trisix eine weitere Variante zu entwickeln. Ziel der Forschung sei, Traktoren mit hoher Leistung bei niedrigem Kraftstoffverbrauch anzubieten. An elektrischen Antrieben werde zwar intensiv geforscht, doch sehe es danach aus, dass nicht alles, was zielführend scheint, auch zielführend ist, sagte Reiter.

Stattdessen erhalten die Traktoren immer mehr Technik, die das Arbeiten erleichtern und vor allem wirtschaftlicher machen sollen: sei es ein neues System, damit der Traktor auf dem Feld in der richtigen Spur bleibt, eine Reifendruckregelanlage, wofür es bei der Agritechnica die Silbermedaille geben wird, oder ein Antiblockiersystem für die Bremsen. Ich bin stolz darauf, was die Mitarbeiter geleistet haben, sagte Reiter. Denn mit Innovationen sei Fendt für den Aufschwung gerüstet. 

Quelle: all-in.de

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