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Mecklenburg-Vorpommern: Auftragsvergabe per Mausklick

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ROSTOCK - Millionenaufträge im Datennetz: Die Kommunen Mecklenburg-Vorpommerns werden künftig öffentliche Bestellungen per Internet auslösen und der Wirtschaft damit leichteren Zugang zu Staatsaufträgen verschaffen. Der Zweckverband "Elektronische Verwaltung" hat gestern in Roggentin bei Rostock ein entsprechendes Vergabeportal freigeschaltet. Nach eineinhalbjähriger Planung legen die beteiligten <link _top internal-link internal link in current>Städte und <link _top internal-link internal link in current>Gemeinden damit die Bauakten zur Seite und vereinfachen das Vergabeverfahren.

Bisher hätten Bedienstete in den Behörden die Angebote per Hand nachgerechnet und verglichen, sagte Verbandsvorsteherin Heide Michaelis, die zugleich Bürgermeisterin der <link _top internal-link internal link in current>Stadt Ueckermünde ist. Mit dem elektronischen Vergabeportal könnten die <link _top internal-link internal link in current>Kommunen hingegen Kosten und Zeit sparen. "Wir können uns drehen wie wir wollen. Das Internet ist die Zukunft", stellte sich Michaelis gegen mögliche Vorbehalte bei den betroffenen Mitarbeitern in den Verwaltungen.

Mit dem neuen Angebot wollen die Bürgermeister auf die Unternehmer zugehen. Während die Verwaltungen ihre Ausschreibungen detailliert ins Netz stellen und das Verfahren vom Beginn bis zum Ende elektronisch abwickeln können, haben Unternehmen die Möglichkeiten die Angebote nach Ämtern geordnet auszuwählen. Das Portal sei barrierefrei zugänglich, erklärte Cüneyt Türker, Projektmanger des Internetportals Deutsche eVergabe, das im Auftrag der Kommunen arbeitet. "Es reicht online zu sein." Neben kostenlosen Recherchemöglichkeiten könnten alle Informationen zu einem gewählten Vergabeverfahren abgerufen, Referenzen hochgeladen sowie Angebote an eine Vergabestelle online übertragen werden. Auf dem Vergabeportal www.vergabe-mecklenburg-vorpommern.de können sich Bieter ab sofort kostenfrei registrieren lassen. Die Unternehmer hätten dann die Möglichkeit, Angebote nach der Art der Ausschreibung zu filtern. Bei entsprechenden Aufträgen würden die Firmen darüber automatisch informiert. Andererseits haben die Kommunen die Möglichkeit alle bekanntmachungsgerelvanten Informationen ins Netz zu stellen, Fragen rund um das Verfahren zu beantworten und Angebote der Bieter zu empfangen.

Jährlich vergeben die Kommunen in MV in einem aufwendigen Verfahren öffentliche Aufträge im dreistelligen Millionenwert. Städte und Gemeinden gehörten vor allem für kleinere Unternehmen zu den wichtigsten Auftraggebern. Mit dem neuen Portal lasse sich viel Verwaltungsarbeit sparen, sagte Zweckverband-Projektchef Bernd Anders. Die Angebote ließen sich einfacher vergleichen und auf Vollständigkeit prüfen. Schließlich liefere das Portal einen Vergabevorschlag, über den die Verwaltung dann zu entscheiden habe. Mit der neuen Datenbank werde EU-Recht umgesetzt, dass öffentliche Verwaltung ab 2010 verpflichtet, Ausschreibungen elektronisch bekannt zu machen.

Mit dem Einstieg in die elektronische Auftragsvergabe schließen die Kommunen im bundesweiten Vergleich auf. Nach Bayern, Niedersachsen sowie Regionen Ostwestfalen Lippe, dem Hochsauerlandkreis oder Märkische Kreis ist nun auch der Norden präsent. Inzwischen haben sich 81 Kleinstädte, Ämter aber auch vier kreisfreie Städte im Zweckverband "Elektronische Verwaltung in MV" zusammengeschlossen.

Quelle: www.nnn.de

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