Mobile Leitern und Steighilfen kommen bei gewerblichen Anwendern immer dann zum Einsatz, wenn andere, sicherere Möglichkeiten für den Zugang zu höhergelegenen Arbeitsplätzen nicht verwendet werden können. So sind sie im Handwerk genauso im Einsatz wie im Handel, auf dem Bau ebenso, wie auf der Bühne. Sicherheitsbeauftragte, Vorarbeiter und Meister, Baustellenleiter, Inhaber und Anwender sind täglich damit beschäftigt, Steighilfen zu prüfen und deren Sicherheit zu dokumentieren. Beispiel Garten- und Landschaftsbau: Verschiedene Teams sind zu Kunden unterwegs. Um höhergelegene Bereiche für den Aufbau eines Gartenhauses, den Schnitt von Bäumen oder die Montage eines Spaliers zu erreichen, brauchen die Mitarbeitenden mobile Leitern in verschiedenen Ausführungen. Der Garten- und Landschaftsbaubetrieb kann die Leitern entweder durch einen externen Prüfer begutachten lassen, oder einen Mitarbeitenden dafür ausbilden. Marcel Müller ist Mitarbeiter des Garten- und Landschaftsbaubetriebs und hat vor zwei Jahren einen Kurs zur Leiterprüfung belegt. Er ist als sogenannte „befähigte Person“ jetzt für die Prüfung aller Leitern seines Arbeitgebers zuständig.
Unfallprävention verbessern – Prüfung dokumentieren
Mindestens einmal pro Jahr muss jede Steighilfe durch einen externen Prüfer oder eine ausgebildete Person im Betrieb gründlich untersucht und auf sichtbare Mängel sowie ihre Funktion geprüft werden. Bei intensiv genutzten Leitern sind die Prüfabstände teils deutlich kürzer. Der gesamte Vorgang muss dokumentiert werden und jederzeit nachweisbar sein. Sollte ein Unfall passieren und ein Kollege oder eine Kollegin von der Leiter stürzen, wird von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) nachgefragt, ob die Leiter regelmäßig und zuverlässig untersucht wurde. Denn nur dann tritt die gesetzliche Unfallversicherung in vollem Umfang für den Schaden und die Folgekosten ein. Für Unternehmen ist es deshalb existenziell wichtig, die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten, Leitern vorschriftsmäßig zu überprüfen und dies nachvollziehbar zu dokumentieren. Dass sich diese Form der Prävention lohnt, zeigen die Zahlen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Wurden im Jahr 2002 noch 35,6 Arbeitsunfälle je 1.000 Vollzeitarbeitnehmer gemeldet, waren es 2017 nur noch 22,5.
my-Cosmo – Leiterprüfung digital dokumentiert
Um die Leiterprüfung zu vereinfachen, setzt der Garten- und Landschaftsbaubetrieb auf die neue Plattform my-Cosmo. Die Sekretärin meldet sich im Bereich für Unternehmen an und wählt über die Internetplattform die Prüfung selbst genutzter Leitern. Sie legt die Nutzerdaten des Unternehmens sowie die verschiedenen Leitern an. Der Administrator kann anschließend Nutzerrechte für einzelne Personen vergeben. Unternehmen haben die Möglichkeit, nicht nur betriebsinterne Prüfer anzulegen, sondern auch externe Prüfer zu my-Cosmo einzuladen. Diese können dann im System die angelegten Leitern überprüfen. Marcel Müller ist als Mitarbeiter des Garten- und Landschaftsbaubetriebes autorisiert und erhält auf seinem Smartphone eine Nachricht, sobald die Prüfung für bestimmte Leitern fällig wird. Er ruft die App auf seinem Smartphone auf und wählt die entsprechende Leiter aus. Dann bestätigt Müller, dass er die Prüfung persönlich durchführen wird – sein Name sowie Datum und Uhrzeit werden automatisch im Protokoll erfasst. Die App führt ihn Schritt für Schritt durch die Prüfung – von den Holmen und Sprossen über die Sicherungen, Beschlagteile oder Leiterfüße bis hin zu Zubehör und Kennzeichnung.
Bei besonders wichtigen Punkten erhält er einen zusätzlichen Hinweis, worauf er bei der Prüfung achten sollte. Mängel kann er in der App dokumentieren und bei Bedarf entsprechende Fotos mit dem Smartphone ergänzen. Er kann angeben, ob die Leiter in Ordnung ist oder Reparaturbedarf besteht. Falls eine Reparatur nicht möglich ist, darf die Leiter nicht weiterverwendet werden und wird entsprechend gekennzeichnet. my-cosmo arbeitet mit einem Ampelsystem, sodass der Zustand der Leitern und Steighilfen schnell ersichtlich ist: Grün bedeutet, dass die Leiter geprüft und einsatzbereit ist, Gelb zeigt an, dass die Leiter einen Mangel hat und repariert werden muss. Wenn die Ampel auf Rot steht, darf die Leiter nicht mehr benutzt werden. Mit einem Tippen auf das Display wird die Prüfung abgeschlossen und das Prüfprotokoll gespeichert. Anschließend kann Müller das PDF komfortabel herunterladen.
Institutionen und Prüfer profitieren
Nicht nur für Betriebe und Unternehmen ist die neue my-Cosmo Plattform eine Arbeitserleichterung, sondern auch für Institutionen und externe Prüfer. Während Unternehmen ihre selbst genutzten Leitern über my-Cosmo verwalten, können externe Prüfer sich als freiberufliche Prüfer oder Prüfinstitut registrieren, beliebig viele Mandanten und deren zugehörigen Steighilfen anlegen und getrennt bearbeiten. Die Verwaltung aller Daten ist sowohl über den PC als auch direkt über das Smartphone und die App möglich. Sobald der externe Prüfer einen neuen Mandanten angelegt hat, kann er über my-Cosmo einen Double-Opt-In-Aktivierungslink per E-Mail an den entsprechenden Kunden verschicken. Nimmt dieser die Einladung an, wird das Mandantenkonto erstellt. Die Prüfunternehmen können anschließend sowohl am PC als auch mobil auf die Daten zugreifen und haben alle Mandanteninformationen jederzeit und überall im Blick. Der Prüfer wird von my-Cosmo an fällige Prüftermine erinnert und mithilfe der Checklisten zur Prüfung der Steighilfen durch alle Prüfpunkte geführt. Das Prüfprotokoll kann zum Abschluss als PDF gespeichert und heruntergeladen werden.
Versicherung prüft Unfall
Leider gab es im Garten- und Landschaftsbaubetrieb einen Unfall: Ein Mitarbeiter ist von der unteren Leitersprosse abgerutscht und unglücklich umgeknickt. 6,8 Prozent aller Arbeitsunfälle sind Stürze oder Abstürze – 10,6 Prozent davon enden sogar tödlich, so die Zahlen der DGUV zum Arbeitsunfallgeschehen 2018. Nun prüft die Unfallversicherung, ob die Leiter allen Sicherheitsvorschriften entspricht. Die Sekretärin wählt über die Internetplattform die Dokumentation der betreffenden Leiter aus. Sie verschickt die Prüfprotokolle digital an die Versicherung, statt wie früher alle Datenblätter aus den Ordnern herauszusuchen, zu kopieren und dann per Post zu versenden. Schnell und unkompliziert ist die Versicherung mit allen notwendigen Dokumenten versorgt. Die Prüfung ergibt, dass die Leiter in allen Bereichen die Anforderungen erfüllt und kein Versäumnis des Arbeitgebers vorliegt. Die Kosten für den Unfall werden von der Versicherung übernommen. Nach wenigen Wochen begrüßt Marcel Müller den genesenen Mitarbeiter wieder im Betrieb.