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MASCHINEN IM NEBEL Drei Neuigkeiten vom JCB-Presse-Event

Kurzheckbagger, KI-System, Vollkabine – JCB hat kürzlich auf einem Presse-Event einige Neuigkeiten für die Baubranche vorgestellt. Mehr zu den Produkten konnte die Bauhof-online-Redaktion am Firmensitz in der englischen Grafschaft Staffordshire in Erfahrung bringen.

Lesedauer: min | Bildquelle: Tim Knott
Von: Tim Knott

Manche Klischees bewahrheiten sich eben doch: zum Beispiel das mit dem Nebel auf den britischen Inseln. Daher verwundert es nicht, dass das JCB- Demonstrationsgelände bei der Präsentation der neuesten Maschinen von dichten Nebelschleiern durchzogen ist. Die schwarz-gelben Baugeräte lassen sich nur undeutlich durch den Dunst ausmachen, während gelbe Scheinwerfer den Wasserdampf durchschneiden. Richard Brooks, Leiter der Abteilung Materialwirtschaft und Zugangstechnik bei JCB, ist dennoch gut gelaunt. „Wir haben Glück mit dem Wetter, immerhin regnet es nicht“, berichtet er mit einem Lächeln, bevor er die neuesten Konzepte des britischen Herstellers präsentiert. Wie immer kommt hier das Wichtigste zuerst, denn die bekannte X-Series des Unternehmens verfügt nun mit dem 145XR über einen zweiten Kurzheckbagger. Grundlage der Maschine ist das 15-Tonnen-Modell 140X, das sozusagen „zusammengeschrumpft“ wurde, um besser in urbanen Gebieten eingesetzt zu werden. Resultat ist ein laut Hersteller um 27 Prozent verringerter Heckschwenkradius sowie ein reduzierter Frontüberstand.

Praktisch, doch die Skalierung des Hecks war alles andere als einfach, wie die Produktmanager mit dem Satz: „Packaging is a Challenge“ zusammenfassen. Ein Blick ins Maschineninnere offenbart, was hierbei genau gemeint ist. Wie bei Kurzheckbaggern üblich, wurde jeder noch so kleine Platz genutzt, um die Komponenten kompakt unterzubringen. Wo sich Baggerführer über die besseren Einsatzmöglichkeiten freuen, sorgen solche beengten Motorverhältnisse bei Baumaschinen-Mechatronikern zwar immer wieder für gemurmelte Flüche, aber das ist der Preis des Fortschritts.


 

Je nach Maschinenausstattung ist die Maschine in einer Gewichtsklasse von 15 bis 18 Tonnen verfügbar und kann entweder mit Monoausleger oder Verstellausleger geliefert werden. Dabei lassen sich maximale Grabtiefen von entweder 6.027 mm (Monoausleger mit Drei-Meter-Löffelstiel) oder 6.167 mm (Verstellausleger) erreichen. Die Reichweite beträgt bis zu 8.801 mm bei der Monoausleger- und 9.230 mm bei der Verstellausleger-Ausführung. Für den Motor setzt JCB wie beim Vorgängermodell auf ein Produkt aus Eigenproduktion. So kommt beim 145XR ein Dieselmax-Motor der Stufe V mit einer Leistung von 81 kW (108 PS) zum Einsatz. Durch eine verringerte Motordrehzahl sei es hier möglich gewesen, den Kraftstoffverbrauch um zehn Prozent zu verringern, wie die Produktmanager mitteilen. Weiteres positives Detail: wie alle anderen Bagger der X Series ist der 145XR mit einem umfassenden Geländer ausgestattet. So sind die Anwender beim Zugriff auf die Schmiernippel und den Dieseltank vor einem Abrutschen geschützt. Denn Stürze vom Oberwagen sind auf Baustellen leider keine Seltenheit.

Gegen Unfälle: Intellisense verbessert Maschinenübersicht

Für mehr Sicherheit soll auch das KI-System Intellisense sorgen. Allein im vergangenen Jahr seien im Vereinigten Königreich durch Unfälle mit Maschinenbeteiligung 20 Personen auf Baustellen ums Leben gekommen. Daher hätten britische Bauunternehmen entsprechende Systeme gefordert. Konkret besteht Intellisense aus drei KI-Kameras, die an der Rückseite sowie an beiden Flanken der Baumaschine zu finden sind. Eine weitere, herkömmliche Kamera an der Front der Maschine ergänzt das System. Dieses sorgt für 270 Grad Kameraerfassung und deckt alle toten Winkel ab. Jede Näherung eines Passanten in den erfassten Bereich wird dem Bediener angezeigt und durch ein Audiosignal verdeutlicht. Clever: gehen Passanten um die Maschine herum, gibt es eine Veränderung des Signals, sodass Anwender auch ohne einen Blick auf den Bildschirm sofort wissen, dass die Passanten die Seite gewechselt haben.

Intellisense ist in das JCB-LiveLink-System integriert, über das die Maschinendaten und Aufzeichnungen gespeichert werden. Besonders praktisch ist, dass die Aufzeichnungen der Kameras auch als Clips gespeichert und zu Schulungszwecken genutzt werden können, um z.B. Fehlverhalten an der Maschine zu verdeutlichen. Zunächst wird das System für den JCB-Teleskoplader 540-140 und 535-125 eingeführt.

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Gegen Kälte: E-Radlader 403E bekommt ein Heizungs-Upgrade

Die kalte Jahreszeit steht in den Startlöchern. Niedrige Temperaturen sind bis jetzt vor allem für Anwender von E-Maschinen ein Problem. Oftmals beansprucht eine Nutzung der Heizung die Batterie zu stark und geht so auf Kosten der Kilometerleistung. Eine bessere Performance soll die beheizbare Vollkabine bieten, mit der der Radlader 403 E ausgestattet wurde. Neben beheizten Front- und Heckscheiben verfügt die Kabine über eine Sitzheizung und eine dreistufige Heizeinheit mit Boost-Funktion. Mittels Boost-Schalter lässt sich die Temperatur in der Kabine über zehn Minuten lang schnell erhöhen, bevor sie zur Energieeinsparung abgeschaltet wird. Im Geiste einer effizienten Nutzung ist es auch möglich, die Kabine per Einschalt-Timer vorzuwärmen, während die Batterie auflädt. So wird die Maschine für einen Einsatz im Kalten bereitgemacht, ohne die mögliche Betriebszeit zu minimieren. Auch die beheizten Scheiben unterstützen beim Entfrosten im Winter und dem Entfeuchten bei nassem Wetter. Laut JCB funktioniert dies sogar so gut, dass die Heizung nicht mehr so stark benötigt und dadurch die Batterieleistung geschont wird. Ebenfalls wird die Heizung zur Energieeinsparung automatisch deaktiviert, wenn die Türen geöffnet sind. Ideal für kälteres Wetter, denn auch das kommt in Großbritannien öfter vor.

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