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Marktübersicht handgeführte Profi-Schneefräsen

Anwendungsszenario bestimmt Gerätewahl – von leise und handlich bis mächtig und voller Power

Lesedauer: min | Bildquelle: Hersteller
Von: Michael Loskarn

Des einen Freud, des anderen Leid: Schüttelt Frau Holle ordentlich die Betten, steigen die einen auf die Brettl. Dagegen greifen kommunale Profis, GaLaBauer – die sich im Winter ein Zubrot verdienen –, Angestellte von Hausmeister-Services oder auch Privatleute flugs zur Schneefräse. In unserer Marktübersicht haben wir zwölf Maschinen mit bis zu 90 cm Räumbreite zusammengetragen, die durchaus anspruchsvollen Anforderungen gerecht werden.

Eines vorweg: Die passende handgeführte Schneefräse ist immer die, die sich für das jeweilige Einsatzszenario am besten eignet. Wer beispielsweise in erster Linie enge, verwinkelte Flächen bis ca. 300 m2 von der weißen Pracht befreien und nicht länger als ein bis zwei Stunden durcharbeiten muss, der greift zur vollelektrischen, akkubetriebenen Schneefräse. Diese ist in der Regel günstiger in der Anschaffung, leiser, handlicher, weil leichter, sowie wartungsärmer als benzinbetriebene Dampfhämmer. Und, mit Räumbreiten um die 60 cm sowie Räumhöhen von bis zu 50 cm auch zwischenzeitlich ein echte Alternative. Außerdem genehmigen sich moderne, leistungsfähige Akkus heutzutage nur eine knappe Stunde Strom, bis sie wieder voll sind. Klar, bei richtig schwerem Nass- oder Altschnee kommen die Stromer an ihre Grenzen. Da sind dann Verbrenner mit durchzugsstarken Viertakt-Motoren gefragt. Oder auch Hybrid-Fräsen, die sowohl mit Benzinmotor als auch mit Elektrogenerator ausgestattet sind.

Hybrid-Schneefräsen – das Beste aus zwei Antriebswelten

Hybride vereinen die Vorteile zweier Antriebskonzepte: die Einzugsschnecke arbeitet über den Verbrenner-Motor, der Elektrogenerator sorgt für den Vortrieb der Schneefräse. Beim ein oder anderen Modell treiben gar zwei kräftige Elektromotoren das Raupenfahrwerk an. Genauer betrachtet, ist der Benzinmotor selbst nur für die Fräswelle und den Generator zur Energieversorgung der Elektromotoren zuständig. Ein integrierter Sensor erfasst die Belastung der Fräse und reguliert automatisch stufenlos die optimale Geschwindigkeit, während die Drehzahl stets konstant bleibt. Aufgrund dieser sinnvollen Kombination genehmigen sich die Maschinen deutlich weniger Sprit und bieten einen guten Kompromiss zwischen Power und Betriebskosten. Denn, in Sachen Leistung halten sie mit den reinen Verbrennern durchaus mit und sind dank des Elektroantriebs i.d.R. deutlich leiser. Top-Modelle erreichen beispielsweise Auswurfweiten von knapp 20 Metern – bei etwa 80 cm Räumbreite und rund 60 cm Räumhöhe – sowie sage und schreibe gute 80 Tonnen Räumleistung in der Stunde. Einziger Wermutstropfen: Wer ein solches Gerät in seinen Gerätepark aufnehmen möchte, der muss tief in die Brieftasche greifen. Mit Anschaffungskosten im hohen vierstelligen Bereich muss dann kalkuliert werden.

 

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Günstiger fallen dagegen die Beschaffungskosten bei benzinbetriebenen Schneefräsen aus. Nachdem diese jedoch meist Verwendung finden, wenn leistungsstarke, handgeführte Schneeräumung gefragt ist, sind schnell mittlere bzw. höhere vierstellige Summen erreicht. Neben kraftvollen Viertakt-Motoren mit Nennleistungen zwischen sechs und 18 PS, Räumbreiten zwischen 60 und 90 cm, punkten sie mit schier unglaublichen Räumleistungen von jenseits der 100 Tonnen pro Stunde. Selbst vor hohen, massiv-vereisten Schneeschichten gehen die Top-Verbrenner nicht in die Knie. Zusätzlich sind Auswurfweiten bis zu 25 Meter keine Seltenheit mehr. Nachteil: Aufgrund ihres höheren Gewichts zeigen sich die Fräsen in der Anwendung meist schwerfälliger. Hersteller reagieren hierauf zwischenzeitlich mit Zero-Turn-Modellen. Hinzu kommt, dass im Umkreis von mehreren Hundert Metern jeder Anwohner wach ist, wenn der Motor in den frühen Morgenstunden angeschmissen wird. Zu guter Letzt: Über die Gesamt-Nutzungsdauer laufen – im Vergleich zu den Elektro-Fräsen – stattliche Betriebskosten auf. Schließlich gilt es, regelmäßig den Motor zu warten. Ölwechsel, Luftfilteraustausch oder das Überprüfen des Keilriemens stehen dann, entsprechend der jeweiligen Service-Intervalle, an.

Robuste Profilreifen oder hydrostatischer Raupenantrieb

Profi-Fräsen verfügen über einen eigenen, zumeist hydrostatischen Antrieb, mit bis zu sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgängen, der beim Schieben unterstützt. Ausgestattet sind sie entweder mit robusten Profilreifen oder mit Raupenantrieb. Letzterer spielt seine Stärken insbesondere bei Pulverschnee oder hohen Schneeschichten aus. Übrigens, der bei kostengünstigeren Fräsen verbaute Bohrantrieb spielt im High-end-Bereich keinerlei Rolle mehr. Standard ist heutzutage dagegen das Zweistufenprinzip: Zuerst wird der Schnee über die Einzugsschnecke zerkleinert, danach zum Schleuderrad geführt und über den Kamin ausgeworfen. Um den Schnee an den gewünschten Ort zu verfrachten, lässt sich dieser entweder manuell oder elektrisch, um – je nach Modell unterschiedlich – bis zu 225 Grad justieren.


Auch die Bedienung der Schneefräsen wird immer intuitiver und komfortabler – selbst mit Handschuhen. Features wie eine automatische Abschaltfunktion bei extremen Unebenheiten, um Beschädigungen vorzubeugen, LED-Lichter, Easy-Turn-Lenkung, Cruise Control, All-in-one-Joystick, Griff- oder sogar Hot-Spot-Heizung erleichtern den Job der Profis immer mehr. Schließlich wollen alle Fachleute perfekt gerüstet sein, wenn Frau Holle wieder ordentlich in die Betten greift.

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