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Landtechnikhersteller CLAAS setzt wieder auf Wachstum

Harsewinkel - Der Landtechnikhersteller CLAAS hat seine Bilanz für 2010 vorgestellt. In einem schwierigen Umfeld sei der Umsatz um rund 15 Prozent gesunken, die Bruttoergebnisrendite auf 23 Prozent verbessert worden.

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Die CLAAS-Geschäftsführung von links: Dr. Hermann Garbers, Dr. Theo Freye, Lothar Kriszun und Hans Lampert (Foto: CLAAS)Die für CLAAS wichtigen Landtechnikmärkte zeigten erst Ende 2010 wieder positive Tendenzen. CLAAS habe das Geschäftsjahr 2010 dazu genutzt, um sich mit zahlreichen neuen Produkten sowie verbesserten Strukturen und Prozessen auf profitables Wachstum vorzubereiten. Das CLAAS Geschäftsjahr 2010 (Bilanzstichtag 30. September) sei von einem Umsatzrückgang infolge der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise geprägt gewesen.

Der Umsatz der CLAAS Gruppe habe 2,475 Milliarden Euro betragen und sich damit um 14,7 Prozent reduziert. CLAAS habe auf vielen Märkten seine Marktanteile nicht nur festigen, sondern noch ausbauen können. In einem schwierigen Marktumfeld habe ein Ergebnis vor Steuern von 77 Millionen Euro und damit eine Umsatzrendite von 3,1 Prozent erzielt werden können. Es läge damit 31,3 Prozent unter dem Vorjahr. Gleichzeitig sei die Ergebnisqualität (Bruttoergebnisrendite) verbessert worden. Das Unternehmen habe sein Working Capital insgesamt deutlich reduziert und einen Free Cashflow von 215,8 Millionen Euro erzielt.

Regional unterschiedliche Entwicklungen

Die Landtechnikmärkte in Westeuropa waren CLAAS zufolge rückläufig, obwohl sich die Einkommen der Landwirte und Lohnunternehmer in einigen Regionen stabilisieren konnten. Gleichzeitig sei ein Wandel in der Anbausituation zu beobachten. Die Nutzung der Flächen für Biomasse habe sich erheblich erhöht. Die Maschinennachfrage habe sich dadurch tendenziell zu Erntemaschinen für die Biomasse- und Biogasgewinnung verlagert. Das hätte zu einer Nachfrageerhöhung bei Häckseltechnik, Großtraktoren für die Siloverdichtung und Teleskopladern geführt.

Verkäufe in Osteuropa und besonders Russland seien 2009 erheblich zurückgegangen, stabilisierten sich aber mittlerweile wieder auf niedrigem Niveau. Die unbefriedigende Einkommenssituation der landwirtschaftlichen Betriebe, die Zurückhaltung der Banken bei Kreditvergaben sowie die teilweise katastrophalen Wetterverhältnisse hätten für eine nur langsame Markterholung gesorgt. Dagegen sei es in Zentraleuropa zu deutlichen Rückgängen der Landtechnikmärkte gekommen.

In Nordamerika sei eine weiterhin leicht positive Entwicklung zu beobachten gewesen. Die Ernteerträge waren durchweg gut und hielten die Einkommen der Landwirte und Lohnunternehmen auf einem hohen Niveau. Die südamerikanischen Märkte hätten sehr deutliche Zuwächse verzeichnet. Gründe seien zum einen positive Witterungsbedingungen, gute Ernten und deutlich gestiegene Preise für die Farmer gewesen. Zum anderen hätten sich attraktive staatliche Förderprogramme für die Landwirtschaft positiv ausgewirkt.

Die asiatischen Märkte seien weiterhin auf Wachstumskurs gewesen. In einigen Regionen Indiens habe der kräftige Monsun-Niederschlag sehr günstige Auswirkungen auf die Landwirtschaft gehabt. Staatliche Hilfen für die Landwirtschaft hätten darüber hinaus für eine positive Entwicklung gesorgt.

Fertigungstechnik und Industrietechnik

Sowohl die CLAAS Fertigungstechnik als auch die CLAAS Industrietechnik konnten sich nach Unternehmensangaben den schwierigen Marktentwicklungen nicht entziehen. Für die Fertigungstechnik hätte dies einen Umsatzrückgang um 17,6 Millionen Euro beziehungsweise 13,3 Prozent auf 114,8 Millionen Euro bedeutet. Ursachen dafür lägen einerseits in rückläufigen Auftragseingängen aus der Automobilindustrie, andererseits in temporären Projektverschiebungen bei Aufträgen aus dem Luftfahrt-Sektor. Dennoch habe das Ergebnis verbessert werden können.

Die Industrietechnik ist der Systemlieferant für Antriebstechnik, Hydraulik und Elektronik innerhalb der CLAAS Gruppe. Das Unternehmen hätte infolge des Rückgangs auf dem Landtechnikmarkt ebenfalls eine Reduzierung des Umsatzes mit den Unternehmen des CLAAS Konzerns zu verzeichnen gehabt. Die externen Hauptkunden der Industrietechnik kämen aus den Bereichen der Land-, Baumaschinen- und Kommunaltechnik. Mit 25,6 Millionen Euro habe die CLAAS Industrietechnik GmbH einen um 6,0 Millionen Euro geringeren Umsatz als im Vorjahr erzielt und damit die Investitionszurückhaltung und Marktrückgänge der von ihr belieferten Industrien reflektiert.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung weiter auf hohem Niveau

Mit einem Aufwand von 125,2 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung hat CLAAS eigenen Angaben zufolge das hohe Niveau des Vorjahrs gehalten. Ausdruck des hohen Entwicklungsniveaus und Zeichen für das moderne Produktangebot des Unternehmens sei die Präsentation der dritten LEXION Mähdrescher-Generation sowie vieler weiterer Neuheiten aus anderen Produktbereichen gewesen.

CLAAS beschäftigte am Bilanzstichtag 30.09.2010 insgesamt 8.968 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das seien 499 Mitarbeiter weniger als ein Jahr zuvor. Neben dieser moderaten Reduzierung der Beschäftigtenzahl seien andere, flexible Mittel der Kapazitätsanpassung wie Kurzarbeit und Abbau von Zeitguthaben erfolgreich genutzt worden. Gleichzeitig schaffe dies gute Voraussetzungen, auf die jetzt wieder wachsende Nachfrage nach moderner Landtechnik schnell zu reagieren.

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