Was im ersten Moment noch recht abstrakt klingt, bringt Robert von Keudell, Director Tractor Sales und Marketing der Kubota Deutschland GmbH, beim Kubota Future Day Ende September im hessischen Gründau-Gettenbach folgendermaßen auf den Punkt: „Auf dem Weg zu einer Welt, in der es normal ist, ein nachhaltiges Leben zu führen, haben wir eine langfristige Vision – GMB 2030 – formuliert, die zehn Jahre in die Zukunft blickt, damit der gesamte Konzern an einer Richtung, einer Vision und einem Ziel arbeitet.“ Weil Nahrungsmittel, Wasser und die Umwelt für die Menschen unersetzlich sind, verpflichte sich die fernostasiatische Gruppe „einer lebenswerten Zukunft unserer Welt und der gesamten Menschheit, indem sie mit ihren erstklassigen Produkten, Technologien und Dienstleistungen dazu beiträgt, eine reichhaltige und stabile Nahrungsmittelproduktion zu gewährleisten, eine zuverlässige Wasserversorgung und -aufbereitung sicherzustellen und ein attraktives Lebensumfeld zu schaffen“.
Ehrenhafte, hehre Ziele eines in Europa in erster Linie durch Kommunalmaschinen bekannt gewordenen Traditionsherstellers – und ganz im Sinne des Gründers Gonshiro Kubota. Dieser hatte 1890 – im zarten Alter von 19 Jahren – den Grundstein des Unternehmens gelegt. Und zwar unter seinem ursprünglichen Familiennamen Ohde. Sowie mit anfänglichem Schwerpunkt auf der Herstellung von gusseisernen Rohren für Wasserleitungen. 1897 von Toshiro Kubota adoptiert, benannte Gonshiro seine Firma „Ohde Casting Iron Works“ um in „Kubota Iron Works”. „Unsere Produkte sollten nicht nur technisch hervorragend sein, sondern auch dem Gemeinwohl dienen“, ist sein damaliger Gründergeist bis heute tragende Säule der Firmenphilosophie:
Gießerei-Technik nach wie vor eine tragende Säule
1922 präsentiert das Unternehmen den ersten kerosin-betriebenen Motor, und Mitte der 1940er-Jahre wird das Portfolio um landwirtschaftliche Maschinen erweitert. Im Laufe der Jahre kommen Traktoren, Mähdrescher sowie Baumaschinen hinzu. Von Generatoren über Wasserpumpen bis hin zu Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung und zum Recycling reicht außerdem das Betätigungsfeld. Doch selbst nach gut 130 Jahren Unternehmensgeschichte ist die Gießerei-Technik eine der tragenden Säulen. So stammen beispielsweise alle Kurbelgehäuse und Zylinderköpfe für den Motorenbau aus der eigenen Gießerei. Übrigens: Mehr als 43.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im vergangenen Jahr Umsatzerlöse in Höhe von gut 15,53 Mrd. Euro.
Um jedoch das GMB-Ziel zu erreichen, investiert die heutige Geschäftsleitung ein gerüttelt Maß der Erlöse in den Fortschritt, und zwar ganz im Geiste Gonshiro Kubotas, der bereits vor mehr als 100 Jahren die Maxime prägte: „Für den Wohlstand der Gesellschaft müssen wir all unsere Kraft in die Entwicklung stecken.“ Allein in Europa investierten die Japaner zwischen 2019 und 2022 eine dreistellige Millionensumme in neue Innovations- sowie Forschungs- und Entwicklungszentren, in Ersatzteillager sowie in Montage- und Vertriebszentren. Außerdem übernahmen sie die Mäher-Sparte von Officine BIEFFEBI und Gianni Ferrari, schlossen eine Partnerschaft mit dem französischen Frontlader-Hersteller MX und präsentierten kompakte Traktoren und Baumaschinen mit Elektroantrieb.