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Kreisstraßenmeisterei macht derzeit alles außer Winterdienst, ist aber auf diesen vorbereitet

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Jeden Tag gegen 15 Uhr schaut Michael Nussbaum ins Internet. Seine Standardseite ist www.wetter.com. Dann entscheidet der Chef der Kreisstraßenmeisterei, ob seine Kollegen Rufbereitschaft für den Winterdienst machen sollen oder nicht.

In diesem Jahr war dies erst zweimal der Fall: am 27. und am 30. Dezember. Trotzdem stehen die Straßenwärter der Meisterei nicht mit den Händen in den Taschen herum, treten von einem Bein auf das andere und warten auf die nächste Schneeflocke. Sie beschneiden Bäume und Grünpflanzen entlang der 315 Kilometer Straße, für die die Meisterei zuständig ist. Sie reinigen und erneuern Gräben unter Fahrbahnen, wechseln Verkehrsschilder aus, reinigen Leitpfosten, schieben Grünbereiche neben Fahrbahnen ab, damit das Wasser wieder besser abfließen kann und räumen Fahrbahnen und Radwege von Astwerk frei.

"Bei dieser Wetterlage können wir nicht nur den ganz normalen Sachen nachgehen, sondern können auch Dinge nachholen, die bisher liegen geblieben sind", erklärt Nussbaum. Dennoch ist die Behörde für einen möglichen Wintereinbruch gerüstet: In der Halle lagern zirka 400 Tonnen Salz, im Tank sind rund 39 000 Liter Lauge vorrätig. Beides im richtigen Verhältnis ergibt das so genannte Feuchtsalz 30 (30 Prozent Lauge), mit dem bei Bedarf die sieben Streubezirke des Landkreises behandelt werden.

Die Vorhut des Winterdienstes bilden zwei Mitarbeiter, die bei Rufbereitschaft um 2 Uhr nachts ausrücken und neuralgische Punkte abfahren. "Die befinden sich vor allem in Elm und Asse", erklärt Nussbaum.

Sind die Straßen oder Radwege glatt, folgen die Kollegen gegen 3 Uhr. "Ziel ist es, die Straßen bis zum Einsetzen des Berufsverkehrs gegen 6 Uhr freigeräumt zu haben." Zur Verfügung stehen 7 Großfahrzeuge – für jeden Streubezirk eins. Bis maximal 21 Uhr sind diese bei Bedarf unterwegs.

Wer nun glaubt, dass die Straßenwärter zufrieden sind, wenn sie nachts nicht auf die Piste müssen, irrt: "Winterdienst bedeutet Überstunden und bringt so Geld und Freizeit", erklärt der Meisterei-Chef. Er selbst hegt hingegen die Hoffnung, dass der Winter unserer Region in diesem Jahr fern bleibt. Das nämlich würde dem Landkreis einige Ausgaben ersparen. Nussbaum: "Schließlich kostet ein Streudurchgang im Landkreis bei normaler Glätte zirka 3500 Euro."

Quelle: www.newsclick.de

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