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Kommunen kritisieren E.on - Energieversorger verspricht Preissenkungen

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Aus der Sicht der Verbraucher argumentierte Landrat Klaus Plöger (SPD) beim "Regionalforum Energie" des Stromversorgers E.on Hanse, um den Bürgermeistern, Amtsvorstehern und leitenden Verwaltungsbeamten aus Stormarn ein Diskussionsforum zum Thema Energie zu bieten. Plöger: "Ich trauere der friedlichen Zeit nach, als die Schleswag der kommunale Hauslieferant für Energie gewesen ist und es keine lästigen Diskussionen gab." Er fragte den E.on-Vorstand, wie man es nach der Fusion schaffen wolle, dass wieder Vertrauen zum Lieferanten herrsche, der zudem partiell den Kommunen gehört.

Versorgungssicherheit, Energie-Effizienz und Wettbewerb waren auch die Themen, die aus dem Plenum nachgefragt wurden. Verärgert sind die meisten Kommunen über die Differenzen bei den Abrechnungen.

"Wir legen Wert auf ein gutes Verhältnis zu den Städten und Gemeinden", sprach auch Klaus-Jakob Tiessen, Vorstandsvorsitzender von E.on Hanse, Klartext. Es habe sich um Systemfehler gehandelt, die durch die Zusammenlegung von drei Firmen entstanden seien. Man arbeite so zügig wie nur möglich an der Beseitigung. Er wolle nichts beschönigen, den Verbraucher interessiere in erster Linie der Energiepreis. "Die Erhöhungen für Strom und Gas in 2006 haben natürlich geschmerzt, doch manches, was jetzt passiert, ist vom Gesetzgeber gewollt." Tiessen verwies darauf, das der Branchenführer den Wettbewerb wolle, jedoch auch auf eine umweltschonende und zuverlässige Energieversorgung setze, und wegen des Klimaschutzes auch auf erneuerbare Energien. Der Regionalversorger hat auch Biogas im Fokus, von der erzielten Windenergie werden 40 Prozent ins Netz gespeist, in eine Photovoltaik-Anlage auf Pellworm wurden drei Millionen Euro investiert. Doch bei allen Anstrengungen - vom Gas aus Russland, Norwegen und den Niederlanden ist eine Unabhängigkeit undenkbar.

Tiessen kündigte weitere Preisschritte an - "nach unten": Beispielsweise wird ab Juni die Kilowattstunde Gas um 0,25 Cent gesenkt. Andererseits investiert E.on Hanse auch in diesem Jahr - allein 7,7 Millionen Euro in die Netze und Anlagen im Kreis Stormarn.

Die von E.on Hanse und dem Land getragene Innovationsstiftung präsentierte zudem ihren Wettbewerb "EnergieOlympiade". Dieser soll Anreiz sein, um eine verstärkte Effizienz bei der Energie-Bewirtschaftung zu erzielen. Die Kommunen sind aufgerufen, Projekte einzureichen, die sich durch besonders zukunftsweisende Ideen für einen umweltverträglichen Energieeinsatz auszeichnen. Insgesamt sind 50 000 Euro an Prämien ausgelobt. Das mögliche Einsparpotenzial scheint beträchtlich, denn nach Schätzung der Stiftung könnten Städte und Gemeinden ihre Jahreskosten für Strom, Gas und Wasser mit relativ geringen Investitionen um bis zu 14 Millionen Euro senken.

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