Partner

Kommunen drehen heftig an den Steuerschrauben

51 hessische Kommunen verlangen seit Jahresanfang mehr Steuern

Bund der Steuerzahler Hessen kritisiert die neuerlichen Erhöhungen

Lesedauer: min

Trotz üppig steigender Steuereinnahmen, von denen auch die Gemeinden profitieren, drehen die Kommunen heftig an den Steuerschrauben. Dies belegt eine Untersuchung des Bundes der Steuerzahler (BdSt) Hessen. Nach 2006 gibt es auch in diesem Jahr erhebliche Veränderungen bei den kommunalen Realsteuerhebesätzen (Grundsteuer A, Grundsteuer B und Gewerbesteuer): 58 der 426 hessischen Städte und Gemeinden haben die Hebesätze verändert. Während 51 Kommunen die Realsteuerhebesätze erhöhten, konnten sich immerhin sieben zu einer Senkung von Steuersätzen durchringen.

Besonders dick kam es für Bürger und Wirtschaft in sechs Städten und Gemeinden, wo gleich bei allen drei Steuern die Hebesätze erhöht wurden. Es sind dies: Babenhausen, Bad Orb, Fronhausen, Ober Ramstadt, Schwalmtal und Trebur. Besonders ärgerlich wertet der BdSt die Erhöhungen in Bad Orb, denn auch im Vorjahr wurden hier alle drei Steuerhebesätze angehoben.

Bei der Gewerbesteuer sind die Hebesätze in 17 Städten und Gemeinden gestiegen. Dabei ist in Babenhausen die Erhöhung mit 60 Punkten auf nunmehr 380 Prozent am höchsten. Immerhin haben sieben Kommunen erkannt, dass hohe Hebesätze nicht unbedingt zu hohen Steuereinnahmen führen und ihre Gewerbesteuerhebesätze gegenüber dem Vorjahr gesenkt. So in Ginsheim-Gustavsburg um 40 Punkte auf nunmehr 360 Prozent. In Erlensee, Frankfurt, Schöneck und Steffenberg um jeweils 30 Punkte, in Eschborn um 20 Punkte und in Breidenbach um 10 Punkte. Die Stadt Frankfurt weist trotz der Senkung landesweit mit 460 Prozent nach wie vor den höchsten Gewerbesteuerhebesatz auf.

Die meisten Erhöhungen bei den Realsteuern gibt es wie im Vorjahr bei der Grundsteuer B. 41 Städte und Gemeinden erhöhen diesen Hebesatz. Mit 120 Prozentpunkten sind die Zuwachsraten in Babenhausen und in Eppstein (+ 100 Punkte) besonders drastisch. Dort betragen die Hebesätze jetzt 320 bzw. 330 Prozent. Der Landesdurchschnitt (266 Prozent) wird damit weit überschritten.

Keine einzige Kommune in Hessen senkte in diesem Jahr den Grundsteuer B Hebesatz. Die höchsten Steuern verlangt seit Jahren die Stadt Kassel. Mit 490 Punkten werden dort Grundstückseigentümer für ihre bebauten und bebaubaren Grundstücke sowie deren Mieter am höchsten belastet. Dagegen werden in Eschborn nur 140 Prozentpunkte verlangt.

Bei der Grundsteuer A, die von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben zu zahlen ist, haben 23 Kommunen die Sätze erhöht. Die höchste Steigerung wurde mit einer Zunahme von 50 Punkten in Hofgeismar und in Hünfeld beschlossen. In Hofgeismar müssen die dort ansässigen Landwirte mit nunmehr 330 Prozent deutlich mehr als im Landesdurchschnitt (270 Prozent) berappen. In Hünfeld werden trotz der Erhöhung dagegen nur 260 Punkte verlangt. Den höchsten Steuerhebesatz bei der Grundsteuer A verlangen wie im Vorjahr Kassel und Neckarsteinach mit je 450 Prozent. Die Städte Dieburg, Eppertshausen, Königstein, Langen und Linden verzichten ganz auf die Erhebung der Grundsteuer A.

Die vollständige Liste der Hebesätze sowie weitere Informationen über die Haushaltsdaten aller hessischer Städte und Gemeinden gibt es unter:
<link http: www.steuerzahler-hessen.de _blank external-link-new-window einen externen link in einem neuen>Öffnet einen externen Link in einem neuen Fenster

www.steuerzahler-hessen.de

in der Rubrik „Service“ und dort unter „Kommunalfinanzen“.
[8]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT