Bei der zehnten Auflage des Kommunalforums Alpenraum im Lindner-Innovationszentrum in Kundl hat sich alles um die Frage gedreht, wie die Gemeinden die Energiewende mitgestalten können. Die zentrale Botschaft: Kommunen haben eine wichtige Vorbildfunktion. Tirols Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler skizzierte in seiner Eröffnung die Eckpunkte auf dem Weg zur Energieautonomie 2050 und betonte: „Unabhängigkeit sowie leistbare und sichere Energie sind wichtig für die heimische Wirtschaft.“
Wie können die Gemeinden die Energiewende aktiv mitgestalten? „Der wichtigste Hebel, den die Gemeinden haben, ist die Bewusstseinsbildung. Gemeinden können gute Vorbilder sein“, sagte Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, in seinem Impulsvortrag. TINEXT-Geschäftsführer Andreas Burger präsentierte in seinem Vortrag ganz konkrete Lösungen aus der Praxis: von Fernwärme über Photovoltaik bis zu Wasserstoff. „Fernwärme ist ganz wesentlich, um die Energiewende voranzutreiben. Darüber hinaus eignet sich der hochalpine Raum hervorragend für die Nutzung von Photovoltaik.“
Finanzierung als Herausforderung
In der abschließenden Talkrunde mit den Präsidenten Andreas Schatzer (Südtiroler Gemeindenverband) und Karl-Josef Schubert (Tiroler Gemeindeverband) sowie Hermann Gahr (Obmann Forum Land) und Stefan Schelle (Präsidiumsmitglied Bayerischer Gemeindetag) wurde über die konkreten Herausforderungen der Kommunen diskutiert. „Man kann als Gemeinde mit der Energiewende viel Geld sparen. Darüber hinaus bringt Energieeffizienz einen Standortvorteil. Allerdings fehlt den Gemeinden oft das Investitionskapital“, so Schubert. Hermann Gahr ergänzte: „Am Ende des Tages müssen sich Investitionen in die Energiewende rechnen.“ Stefan Schelle forderte von der Politik mehr Verlässlichkeit bei den Rahmenbedingungen, vor allem bei langfristigen Vorhaben. Andreas Schatzer unterstrich den Wert von Kooperationen zwischen den Gemeinden, wenn es z.B. um die Errichtung von Heizwerken geht.