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Kommunalforum Alpenraum 2014: „Energieautonomie ohne Gemeinden nicht möglich“

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Gemeindevertreter aus Tirol, Vorarlberg, Salzburg, Südtirol und Bayern informierten sich in Kundl über die Energiezukunft der Gemeinden – Experte: „Kommunen sind Schlüssel zur Veränderung.“

Unter dem Titel „Mehr Energie für die Gemeinden“ ging im Lindner-Innovationszentrum in Kundl die zweite Auflage des grenzüberschreitenden Kommunalforums Alpenraum über die Bühne. Rund 100 Gemeindevertreter aus Tirol, Vorarlberg, Salzburg, Südtirol und Bayern tauschten sich über die Fragen aus, wie die kommunale Energieversorgung von morgen aussieht, welche Technologien im Fokus stehen und welche Effizienzpotenziale gehoben werden können. Eröffnet wurde das Forum vom Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler und Hausherr Hermann Lindner.

Bereit werden für radikal neue Technologien
Die Bedeutung der Energiewende für den Alpenraum erläuterte Univ.-Prof. Stefan Schleicher von der Universität Graz. „Wir müssen bereit werden für radikal neue Technologien.“ Viele der derzeitigen Technologien für Gebäude und Fahrzeuge seien vergleichbar mit dem Stand der Mobiltelefonie vor dreißig Jahren. Schleicher: „Im Jahr 2050 kommen wir spielend mit der Hälfte der Energie von heute aus. Dazu braucht es aber unter anderem die Re-Regionalisierung der Wirtschaft und neue Geschäftsmodelle für die Energieerzeugung. Nur Energie zu verkaufen, ist für EVU zukünftig zu wenig.“ Außerdem müsse man auch am Land verdichtet und mit wenig Mobilitätsbedarf bauen. Gebäude würden verstärkt Teil der Energie-Infrastruktur.

Josef Burtscher, Geschäftsführer des Energieinstituts Vorarlberg, betonte, dass die Kommunen der Schlüssel zu Veränderung seien. „Die Gemeinden müssen Vorreiter sein – beispielsweise bei der Sanierung von Schulen.“ Eine Energieautonomie, wie sie in Tirol oder Vorarlberg angestrebt werde, sei ohne Gemeinden nicht möglich.

Ökonomie und Ökologie sind vereinbar
Das Zusammenspiel von Wasserkraft und Ökologie beleuchtete Prof. Dominik Godde, Director E.ON Generation GmbH. „Wasserkraft leistet einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz – von der schadstofffreien Stromerzeugung über die Schaffung von Naturschutzgebieten bis zu Maßnahmen für die Fischwanderung.“ Sein Fazit: „Ökonomie und Ökologie am Fluss sind vereinbar.“ In Deutschland herrsche zwar große Zustimmung zur Wasserkraft, die Pro-Stimmung sinke aber im Umfeld geplanter Projekte. „Bürgerbeteiligung und die Einbindung lokaler Anbieter werden daher immer wichtiger.“

Talkrunde
In einer Talkrunde diskutierten Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer, Landesrat Johannes Tratter, die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, Bürgermeister Rainer Siegele aus Mäder, der Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes Andreas Schatzer und Georg Keuschnigg von Forum Land. „Wir haben in den Gemeinden 70.000 Gebäude. Es wäre eine Chance, diese zu sanieren und zu kleinen Kraftwerken weiterzuentwickeln“, sagte Mödlhammer.

Von der Kleinwasserkraft bis zur Biomasse
Stefan Troyer von der Sterzinger Troyer AG zeigte in seinem Vortrag auf, wie Kleinwasserkraftwerke modernisiert werden können. Klaus Flörl, Geschäftsführer der BioEnergie Tirol, erörterte, welche Chancen die Biomasseversorgung in den Gemeinden bietet. Die Innsbrucker Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider stellte das Projekt Sinfonia vor.

Über das Kommunalforum Alpenraum
Der Tiroler Fahrzeughersteller Lindner veranstaltet das Kommunalforum Alpenraum gemeinsam mit Forum Land, dem Österreichischen Gemeindebund, den Gemeindeverbänden von Tirol, Salzburg und Vorarlberg, dem Bayerischen Gemeindetag und dem Südtiroler Gemeindenverband. Im Mittelpunkt stehen Vernetzung und Wissenstransfer zwischen den Teilnehmern.

Internet:
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