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KOMMUNALE 2021 – zwölf Highlights für Bauhof & Co.

Für Entscheider und Bauhof-Leiter ist die Schau in Nürnberg eine Pflichtveranstaltung – und das schon seit 22 Jahren.

Lesedauer: min | Bildquelle: Sabrina Sander
Von: Michael Loskarn

Auch in diesem Jahr kann die KOMMUNALE als Erfolg gewertet werden. Wenngleich die blanken Fakten gedämpfter ausfallen: lediglich 330 Austeller aus sieben Ländern (2019: 390) sowie 3.200 kommunale Beschaffungsentscheider (zwei Jahre zuvor 4.650). Corona hat Spuren hinterlassen. Dennoch ist die Atmosphäre der Zuversicht allgegenwärtig. Sowohl Aussteller als auch Besucher scheinen ausgehungert nach persönlicher Kommunikation zu sein. Was der 12. Marktplatz für Städte und Gemeinden zu bieten hat, kann sich trotzdem mehr als sehen lassen: aktuelle Trends, neueste Produkte und Dienstleistungen sowie hochkarätige Fachveranstaltungen. Satte 99 Prozent der Besucher zeigen sich mit dem Angebot zufrieden. Energiewende, eGovernment, kommunales Finanzmanagement, Infrastruktur oder Kommunaltechnik lauten die Schwerpunktthemen, die den kommunalen Entscheidern auf den Nägeln brennen. Im Rahmen des begleitenden Kongresses des Bayerischen Gemeindetages diskutieren Fachleute aktuelle kommunalpolitische Herausforderungen durch Corona, die Digitalisierung oder den Klimawandel. Selbst die Bauhofleiter kommen in der Franken-Metropole auf ihre Kosten. Bauhof-online.de hat vor Ort die zwölf interessantesten Highlights zusammengetragen.

E-Schmalspurer mit Kippcontainer inklusive Tonnenkipper

Klaus Thomsen, Sales Manager Germany bei ADDAX, möchte auf Messen „keinen Standard sehen“. Zumindest ist dies seine Prämisse für das eigene Haus. Was die Belgier in Nürnberg zeigen, ist äußerst spannend: Einerseits ist der vollelektrische Schmalspur-Lastenesel MT15n mit einer tragbaren Streuereinheit von Lehner ausgestattet, die sich einfach per Gabelstapler auf den Buckel des Vehikels packen und aus dem Führerhaus bedienen lässt. Andererseits – interessant in Altstädten mit verwinkelten Gässchen sowie auf Friedhöfen – zeigen die E-Mobilitätsprofis einen weiteren MT15n inklusive Kippcontainer mit integriertem Tonnenkipper, der auch als Vertikalkipper – beispielsweise für Flüssigkeiten – eingesetzt werden kann.

Kipp-Ex heißt dagegen die findige Neuentwicklung der Firma comodul Stadtmöblierung. Hierbei handelt es sich um einen Edelstahl-Bodenascher, der auf Plätzen vor Bahnhöfen, vor Behörden-Gebäuden, an Bushaltestellen oder in Fußgängerzonen einfach als Fliesen- oder Plattenersatz bündig in den Boden eingelassen wird. „Mit einem Anker lässt sich das System im Erdreich befestigen, der Kies darunter dient als Drainage“, klärt Geschäftsführer Jörg-Uwe Stark auf.

„Die Firma datacollect aus Köln ist der Erfinder der Verhaltens-Smileys“, konstatiert Vertriebs-Chef, Tim Lierenfeld. Auf jeden Fall stechen die runden Köpfchen auf der neuen DSD-flex-Anzeigetafel bereits aus rund 200 Metern ins Auge. Nutzen lässt sich das LED-Info-Display nicht nur zur Geschwindigkeitsanzeige, sondern auch, um vom Computer in der Verwaltung aus mitzuteilen, dass der Weihnachtsmarkt ansteht und es dort Glühwein gibt – und zwar in großen roten oder grünen Lettern und Ziffern.


Solar-Straßenbeleuchtung – „leuchtet immer“

Um professionell abgestimmte LED-Beleuchtung an Straßen oder in Sportstätten sowie um architektonische Hingucker ins rechte Licht zu setzen, geht es bei der DELSANA LIGHTING GROUP. „Wobei Straßenbeleuchtung immer noch unser Steckenpferd ist“, klärt Marketingleiter und Lichtplaner, Michael Pohlkötter, auf. Und mit der neuen FONROCHE Solar Lighting bieten die Franken eine wirtschaftliche Lampe mit einer Art Solarüberdachung. Pohlkötter: „Die leuchtet immer, selbst wenn zwei Wochen Schnee auf dem Panel liegt.“

Äußerst findig präsentieren sich die Bodendübler aus Wendlingen am Neckar. Mit dem e-Kit haben die Schwaben neuerdings einen Bodenanker im Portfolio, der eine einfache und betonfreie Montage von E-Ladesäulen ermöglicht. Dass die Experten um Geschäftsführer German Käsmeier „Granaten-Tüftler“ sind, beweist auch der neue Outdoor-Desinfektionsspender aus Edelstahl – der selbstredend auf einem FERRADIX-Bodendübel fußt.

Kaum zu toppen ist der umfassende Reigen an Makita-Neuheiten: Von der Extremsense für Kommunalprofis mit zwei 36-V-Akkus (Nennleistung), die leistungsstärker sein soll als das Drei-PS-Benziner-Pendant, über den auf vier Meter teleskopierbaren Zweimal-18-V-Hochentaster, eine 36-V-Profiheckenschere, einen E-Rasenmäher mit 53 cm Schnittbreite, der mit einem 1.200-Wh-Rückenakku betrieben werden kann, bis hin zum Akku-Hochdruckreiniger mit 80 bar Druck reicht das Potpourri an Neuentwicklungen. Doch Vorsicht: Diese Auflistung ist längst nicht vollständig, denn was der japanische Global-Player derzeit an Neuerungen auf den Markt feuert, lässt sich als äußerst veritabel bezeichnen.

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Neu bei MANTIS ULV ist der BioMant-Flex, der neben dem cleveren Baukastensystem auch Vielseitigkeit in Sachen Antrieb bietet und zusätzlich leistungsstärker ist, als sein Vorgänger. Diesel oder LPG liefern die Energie für den Brenner, Strom – aus Akkus oder vom Aggregat – dient zum Betrieb der Pumpen sowie der Steuerung. Selbst über die Hydraulik eines Trägerfahrzeugs lasse sich das Gerät betreiben, erläutert Sales Manager Heinrich Kucharczyk. So sind Anwender extrem flexibel, wenn es darum geht, dem Wildkraut mit kochend heißem Wasser an die Wurzel zu gehen.

„Als Basis dient uns ein aktualisiertes Baum-Kataster“, schildert Sales Manager Marc Müller.

Auch Wassermangel verursacht bei Pflanzen Stress. Ein sinnvolles, neues Telematik-Tool bietet mm-lab aus Kornwestheim. Mit der Erweiterung von smart KOMPAKT bieten die Schwaben neuerdings die Möglichkeit, Stadtgrünbewässerung digital zu steuern. „Als Basis dient uns ein aktualisiertes Baum-Kataster“, schildert Sales Manager Marc Müller. Sobald dies steht, wird es ins System importiert sowie der Baum- und Pflanzenbestand visualisiert. Einzelne Bäume werden strategisch angeordneten Sensoren zugeordnet. Letztlich unterstützt das Programm dabei, alle Bäume rechtzeitig zu gießen und legt Gießhistorien fest. Außerdem weist es einfach per Mausklick den besten Weg aus, wenn es auf Gießtour geht.

Eine etwas rustikalere Methode gegen Trockenstress bei Bäumen hat die Firma Noor mit ihren befüllbaren Kunststoff-Bewässerungssäcken parat. Diese werden um den Stamm befestigt und wässern dann über Stunden hinweg aus. „Je nach Baumart und -alter stehen unterschiedliche Größen und Arten unserer Frogbags to go zur Verfügung“, sagt Geschäftsführer Till Noor-Herbert. Seit etwa drei Jahren baue der Unternehmer das Portfolio in diesem Bereich immer weiter aus. Und: „Es läuft richtig gut.“

Dass alles richtig gut läuft, dafür sorgt auch die Firma Überall vom Chiemsee. Insbesondere, wenn es um allerlei Sharing-Modelle in Sachen Mobilität geht, bieten die Oberbayern vollen Service. Ob Neu- oder Bestandsfahrzeug, Lastenrad oder gar Bauhof-Wagen – von der App, über die Versicherung bis zum verschlossen Radel via funkgesteuertem Schloss, kümmern sich die Experten um alles. Auch für Kommunen untereinander könnte dieses ausgeklügelte System sinnvoll sein: Insbesondere, wenn es um die Minimierung der Kosten für den Fuhrpark geht.

Sonnenkollektoren – einfach auf die Straße kleben

Zur Kostenminimierung tragen auch die extrem leichten und dünnen PV-Paneelen des Herstellers Colas sowie des französischen Institut für Sonnenenergie (INES) mit dem Namen Wattway bei – patentierte Sonnenkollektoren einer neuen Art. Sie werden auf den vorhandenen Straßenbelag, Fahrradwege oder Parkplätze geklebt, ohne dass dafür große Bauarbeiten erforderlich sind. So liefern die von einem mehrschichtigen Substrat aus Harz und Polymeren umgebenen Fotozellen Strom für Beleuchtungssysteme, Überwachungskameras, Anzeigetafeln oder für Ladestationen für E-Roller bzw. E-Fahrräder. „Es ist kein Netzanschluss nötig. Und unsere Wattways sind günstiger, als die Grabarbeiten für einen neuen Stromkasten“, weiß Business-Development-Managerin Olga Boiché.

Zwar sind für die Spielgeräte von WESTFALIA nach wie vor Grabarbeiten nötig, um entsprechend sicher verankert zu sein. Doch von der reinen Verarbeitung von recycelten Kunststoffen hat sich der Hersteller aus Hövelhof verabschiedet. Zwischenzeitlich setzen die Westfalen auf eine Kombination mit Edelstahl. Beispielsweise lassen derzeit die neue Balancierwippe Groovie, die Flügelschaukel oder die neue Serie Sweety die Kinderherzen höher schlagen lassen.

Übrigens, das Nürnberger Erfolgsmodell KOMMUNALE geht selbstredend in die 13. Runde, und zwar am 18. und 19. Oktober 2023.

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