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Kärcher kauft Ringler Apparate

Die Bernhard Ringler Apparate-bau GmbH in Waldstetten, seit 40 Jahren führender Hersteller von Hochleistungssaugern für die unterschiedlichsten industriellen Bedarfe, wurde zum 1. September von der Kärcher GmbH & Co. KG, Winnenden, gekauft. „Es gab in der Familie keine Nachfolgelösung“, begründet der 72-jährige Firmengründer Bernhard Ringler den Verkauf. Kärcher übernimmt alle Mitarbeiter und will den Standort Waldstetten nicht nur halten, sondern ausbauen.

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Vor genau 40 Jahren gründete Bernhard Ringler in Waldstetten einen Lohnfertigungsbetrieb für Schweiß- und Drehteile. „Wie reinigt man am schnellsten Werkzeugmaschinen von Spänen und Emulsionen?“ Dieser Problemlösung hat sich der Ideenschmied Bernhard Ringler sein ganzes Berufsleben verschrieben.

Und zwar überaus erfolgreich. Basierend auf dem bereits 1973 entwickelten Späneabsauger „RI 300“ bietet Ringler heute ein komplettes Programm von Industrie–saugern, Industriestaubsaugern und standardisierten Absauggeräten; dazu kommt die individuelle Herstellung von stationären Absauganlagen mit dem Rohrleitungsbau, vornehmlich für die Automobil- und die metallverarbeitende Industrie. Ringlers besondere Stärke: Das „Engineering vor Ort“, die genaue Kalkulation und Planung, welche Absauganlage für den jeweiligen Einsatzzweck passend ist. Mit diesem Geschäftsmodell wuchs Ringler auf inzwischen 32 festangestellte, hochqualifizierte Fachkräfte und zwölf Aushilfskräfte an. Dreimal wurden die Produktions-, Montage- und Bürogebäude in der Robert-Bosch-Straße 6 bis 8 erweitert. 2009 erhielt der Waldstetter Vorzeigebtrieb den „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung“ von Baden-Württemberg.

Weil sich innerhalb der Familie keine Nachfolgelösung ergab, hat Bernhard Ringler seine Firma nun an Kärcher verkauft. Er selbst wird die neuen Geschäftsführer Dr. Bernhard Graf und Markus Asch, beide Kärcher-Manager, einarbeiten; seine Tochter Karin Hauger, die mit ihrer Familie am Bodensee lebt, wird noch bis Ende des Jahres tätig sein. „Ich denke, dass unser Familienunternehmen bei Kärcher in guten Händen ist“, sagte Bernhard Ringler im Gespräch mit dieser Zeitung. Für alle Mitarbeiter gibt es eine Beschäftigungs- und Standortgarantie, die für die nächsten drei Jahre fixiert wurde.

„Die ausgezeichneten Produkte von Ringler und das große Know-how im individuellen Anlagenbau reihen sich ideal in unser auf Serie ausgerichtetes Angebotsprogramm ein“, erklärte Hartmut Jenner, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Kärcher, „auch die Firmenkultur der beiden technologieorientierten schwäbischen Familienbetriebe passen hervorragend zusammen.“ Die in Deutschland etablierte Marke Ringler werde Kärcher ausbauen. „Wir sehen sogar ein großes Wachstumspotenzial für Ringler durch die Einbindung in unser starkes internationales Vertriebsnetz“, ergänzte Dr. Dr. Ulrich Hagemeyer. Der Chef der Kärcher-Strategieabteilung sieht die Wettbewerbsfähigkeit von Kärcher durch Ringler „wesentlich gestärkt“, der Standort Waldstetten mit seinen qualifizierten Mitarbeitern spiele in der Langzeitplanung von Kärcher eine wichtige Rolle. Wie stark Ringler in seiner Marktnische ist, zeigte sich auch im Krisenjahr 2009: „Wir mussten zwar auch kurzarbeiten, haben aber unser Personal gehalten und sind im Moment wieder voll beschäftigt“, versicherte Bernhard Ringler.

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