Einen Praxistag für Sportplatzpflege hat die Iseki-Maschinen GmbH jüngst auf dem Trainingsgelände des 1. FC Nürnberg veranstaltet. Neben klassischen Frontmähern und Kompakttraktoren standen auch Geräte zur Pflege von Laufbahnen, Funkmäher, Hochgrastechnik und Elektro-Transporter zum Testen parat. Bauhof-online war vor Ort.
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Von: Tobias Meyer
Auf Sportanlagen sind die Einsatzarten für Maschinen oft vielfältiger, als im rein kommunalen Umfeld: „Wenn nur gestriegelt oder gewalzt werden muss, reichen 20 PS aus. Für Mähen oder Aerifizieren sollten es dann aber schon mindestens 35 PS sein, ebenso wenn nebenher noch Kehren oder Winterdienst anfallen“, erklärt Can Gür, bei der Iseki-Maschinen GmbH für Traktoren und Großflächenmäher zuständig. Die Firma ist nicht nur für die namensgebenden Import-Traktoren aus Japan verantwortlich, sondern bietet das Komplettpaket aus dem eigenen Haus an, von der Fronthydraulik bis zum Mähdeck erhält der Kunde alles aus einer Hand. Dabei wird beispielsweise Wert darauf gelegt, dass möglichst viel der Hydraulik fest verrohrt ist, anfällige Schläuch-Systeme vermeiden die Japaner wo es nur geht. Und: Jede bestellte Maschine wird für den Kunden als Einzelstück in Düsseldorf konfiguriert.
Wer beim Sportplatz an recht einfach zu mähendes Gras denkt, liegt oft falsch: Laut der Iseki-Experten braucht ein zwar dauerhaft kurz geschorener, dafür aber sehr dicht gesäter Rasen mehr Dampf, als das auf den ersten Blick leistungshungrige Hochgras, welches meist sehr dünn steht. Dem gegenüber ist es auf dem Sportplatz sehr sensible Technik vonnöten, wofür sich bei den Iseki-Maschinen das Anfahrmoment per Potenziometer einstellen lässt. Im Winterdienst kann dann dagegen wieder aggressiver gefahren werden.
Canycom-Mäher: schneidet was er umwalzt
Vorteil des 22 PS leistenden Hochgrasmähers des ebenfalls japanischen Herstellers Canycom ist dagegen die sehr einfache und robuste Technik, wie etwa schnell und werkzeuglos zu wechselnde Messer. Diese verarbeiten auch kleine Bäume problemlos: „Der vorne angebrachte massive Bumper ist hier keinesfalls schicke Deko, sondern drückt alles um, was ihm entgegen kommt. So geben wir auch die Leistungsgrenze des knapp einen Meter breit arbeitenden Mähwerks an: Was der Canycom umdrücken kann, bekommt er auch zerkleinert“, so der zuständige Iseki-Experte Peter Böhm.
Neben der Rasenpflege war auch die Firma Hörger mit einem speziellen Anbaugerät zur Reinigung von Kunststoffbelägen, wie etwa Laufbahnen für Leichtathleten, vor Ort. Die Vorteile dieser Beläge sind Rutschsicherheit, Elastizität, Wasserdurchlässigkeit und ein verringertes Unfallrisiko. „Ohne Pflege verlieren die entsprechenden Anlagen jedoch diese Fähigkeiten durch das Eindringen von Schmutz und Algenbildung“, erklärt Hörger-Verkäufer Thorsten Meyn. Mit einer Kombi aus Hochdruckreinigung und gleichzeitiger Schmutzwasseraufnahme in einem Arbeitsgang erledigt das der Kunststoffbahnreiniger KBR als Anbaukombination für Kompakt- und Schmalspurschlepper. Er besteht aus einem Reinigungsvorsatz im Frontanbau und einer Behälter-Pumpen-Einheit im Heck, welcher in Frisch- und Schmutzwasserbereich aufgeteilt ist. Eine zapfwellengetriebene Hochdruckpumpe fördert das Frischwasser über Schläuche nach vorne, wo es über vier Düsen an zwei kreisende Rotoren auf den Boden trifft. Gleichzeitig wird der Reinigungsvorsatz auf Unterdruck gesetzt und das Wasser mit dem gelösten Schmutz so wieder aufgenommen. Selbst vom Ergebnis auf einer regulären, relativ großporigen Teerstraße zeigten sich die Praktiker sichtlich beeindruckt: Eine wirkliche Laufbahn stand in Nürnberg leider nicht zur Verfügung.
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Akkus überdauern rund sieben Jahre
Ebenfalls gezeigt wurden die E-Fahrzeuge Goupil G2 und G4, deren Reichweite nach realistischen Tests 100 bis 120 km betragen soll: „Das geben wir auch offen so weiter, da die theoretischen Hersteller-Angaben im Idealbetrieb weniger interessant für die Kunden sind“, so Böhm, der auch diesen Geschäftsbereich betreut. Rund sieben Jahre überdauern die Lithium-Eisenphosphat-Akkus und sind nicht wie die in der Automotive-Branche eingesetzten Batteriezellen explosionsgefährdet. „Oft werden wir auf den nicht vorhandenen Allrad angesprochen. Dazu haben wir inzwischen ebenfalls umfassende Testfahrten und Einsätze auf Feld- und Waldwegen absolviert und können sagen: Das geht absolut problemlos“, versichert Böhm.
Den funkgesteuerten Raymo hat Iseki ebenfalls im Vertrieb, ab 2025 soll er auch per App auf die Konturen von Rasenflächen angelernt werden können. Damit kann er ohne Kabelschleife als autonomer Mäher arbeiten. Sein Einsatzgebiet ist dabei sehr flexibel, da sich von Turf-Reifen bis Stachelwalzen alles aufziehen lässt. „Neigungstechnisch gibt der Hersteller hier keine Grenzen an, denn die ist nur im sonst seitlich zusammenlaufenden Motoröl und dadurch irgendwann fehlender Schmierung begründet. Durch den E-Motor ist das hier hinfällig – Sie können einfach fahren, bis der Raymo anfängt zu rutschen. Das passiert meist erst an Hängen, die man selbst nur noch mit sehr viel Anstrengung hinauf laufen kann“, weiß Experte Böhm. Außerdem ist die Mähtechnik ebenfalls austauschbar: Neben dem klassischen Deck mit 104 cm Schnittbreite sind auch eine Turf-Variante mit 130 cm, ein Hochgrasmäher oder ein Messerbalken zu haben.
Dass elektrische Großflächentechnik auf dem Sportplatz auch für Vereine förderfähig ist, erklärte Experte Andreas Hochstein, der für Iseki-Kunden bereits bei Hunderten Anträgen unterstützte. Wichtig zu wissen sei dabei, dass Vereine in die gleiche Kategorie fallen wie kleine Unternehmen mit ein bis 50 Mitarbeitern. Ausschlaggebend sei lediglich, dass eine steuerliche Einnahmen-Überschuss-Rechnung bzw. Bilanz erstellt wird. Dabei muss eine bisherige Verbrenner-Maschine eins zu eins gegen eine ähnlich leistungsstarke Technik getauscht werden. Auch drei Roboter können einen Großmäher ersetzen, der Händler muss die Roboter dann jedoch als ein geschlossenes System anbieten, statt lediglich drei Einzel-Geräte. Ebenfalls möglich ist, einen bestimmten Prozess zu elektrifizieren, etwa das Sammeln von Müll durch einen Goupil-Transporter. Dann wird der Antrag darauf fokussiert – und nicht auf ein explizites Gerät.
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