Sicher ist: „Wasserstoffherstellung geht auch in der kommunalen Kreislaufwirtschaft“, so Michael Walter, Manager Forschung und Entwicklung des Innovationsprogramms Wasserstoff des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Mit entsprechender Technik soll es möglich sein, den begehrten Treibstoff auch mithilfe von Stoffströmen herzustellen, die ohnehin schon in den Kommunen bearbeitet werden.
Die erste und offensichtlichste Option besteht darin, Wasserstoff mit Elektrizität aus erneuerbaren Energien über die Wasser-Elektrolyse zu erzeugen. Dies hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen lässt sich H2 im Gegensatz zu überschüssigem Strom einfach speichern, zum anderen können die in der Reaktion abfallenden Reststoffe auch kommunal weiterverarbeitet werden. So könne z.B. der in der Elektrolyse abgespaltene Sauerstoff für die Wasseraufbereitung in kommunale Kläranlagen verwendet werden. Jedoch sind Kommunen bei der benötigten Energie nicht nur auf Wind- oder Solarstrom angewiesen. Der für die Elektrolyse verwendete Strom kann auch aus der Müllverbrennungsanlage kommen. Obwohl diese ohne spezielle Abscheideverfahren nicht CO2-neutral ist, bietet sie dennoch die passenden Rahmenbedingungen für Kommunen, die mit der Wasserstoff-Produktion anfangen wollen.
Anstatt den gesammelten Abfall zu verbrennen, besteht ebenfalls die Option, weggeworfene Kunststoffe über den chemischen Prozess der Pyrolyse zu Wasserstoff umzuwandeln. „Der lässt sich dann wieder in der Industrie einsetzen, oder in der eigenen Kommune, um z.B. Brennstoffzellen-Lkws anzutreiben“, erklärt Fachmann Walter.