Wermutstropfen: Wohl aufgrund der weltpolitischen Lage fehlte vor allem die starke Beteiligung aus China und Russland. Nichtsdestotrotz tat dies der allgegenwärtigen Atmosphäre der Zuversicht – die heuer bisher alle Schauen umgab – keinen Abbruch. Allein vier Sonderflächen widmeten sich der Kreislaufwirtschaft. Eine Start-up-Area versammelte 49 Start-ups aus 16 Nationen. Im Vortragsprogramm teilten mehr als 300 Experten ihr Wissen, und es gab zahlreiche Live-Demonstrationen sowie geführte Lösungstouren. Auch für kommunale Entscheider sowie Experten in orange bot die Münchner Schau absolut Sehenswertes in Sachen technischer Neuerungen. Bauhof-online.de hat vor Ort die Highlights zusammengetragen.
Wenn der Abfluss mal nicht frei ist – mobile Lösungen für verstopfte Rohre
Wenn einem das Wasser – respektive das Abwasser – buchstäblich bis zum Hals steht, sorgen die Vakuum-Saugsysteme der Firma ALTRO-Tec für freie Rohrleitungen. Zwischen 800 und 14.000 Liter Kapazität bieten die stationären und mobilen Spezialsysteme. Insbesondere die Vakuumfässer auf soliden doppelachsigen Anhängergestellen – inklusive 25-Meter-Saug- und 30-Meter-Hochdruckschlauch – sollten Bauhöfler oder Maintenance- und Notfallexperten genauer inspizieren. Zwar befänden sich die Geräte nicht ständig im Einsatz, so Geschäftsführer Friedhelm Albrecht, „dennoch ist jeder froh, wenn er bei verstopften Toilettenabflüssen auf unsere Lösungen zurückgreifen kann“.
Für saubere Straßen soll in naher Zukunft die elektrische Sechs-m³-Kehrmaschine VS6e von Brock Kehrtechnik sorgen. Zwar handelt es sich beim ausgestellten Modell noch um ein Vorserienfahrzeug mit Links-Lenkung. Dennoch, weitere 100 Prozent elektrische Maschinen auf FOTON-Chassis „inklusive Rechtslenkung für den europäischen Markt“ folgten zeitnah, klärt Geschäftsführer Manfred Lenhart auf. Bereits Anfang 2023 soll die VS6e Serienreife erlangt haben. Übrigens vertreibt der Kehrtechnikspezialist zukünftig auch E-Chassis unterschiedlicher Größen des chinesischen Mutterhauses für diverse Einsatzbereiche.
Produktbreite ringt Experten Respekt ab
Äußerst breit aufgestellt präsentiert sich Bucher Municipal. Was die Schweizer in München auffahren, ringt selbst erfahrensten Branchen-Experten Respekt ab. Beispielsweise legt die brandneue CityCat VR50e die Messlatte bei den Kompaktkehrmaschinen recht hoch. Und mit den neuen Kanalreinigern CityFlex C40e und GullyFlex C80 erweitern die Niederweninger den kommunalen Bauchladen um weitere hochinteressante Fahrzeugkonzepte und verbinden dabei Bewährtes: effiziente Bucher-Technologie mit leistungsstarker Batterietechnologie von Volvo Trucks.
Einen kraftvollen großen Bruder hat die kommunale APZ-1003-Reihe von HANSA erhalten. Mit dem APZ 1003 XL schickt der Hersteller neuerdings ein Fahrzeug mit satten 175 PS, knapp 7,5 Tonnen Gesamtgewicht sowie 4.300 kg Nutzlast ins Rennen um das geeignetste Ganzjahresvehikel für Bauhöfe. Geräumiger fällt dabei die veränderte Dreisitzer- bzw. Zweisitzerkabine mit Klimaautomatik, Tempomat und vollverglasten Türen aus. Positiv fällt auch die komfortable Anordnung der Anschlüsse an Front und Heck zur Montage der An- und Aufbaugeräte auf. Außerdem können am Schmalspurer Schneepflüge bis drei Meter Breite eingesetzt werden.
Modularer Aufbau der Arbeitsscheinwerfer sorgt für Einsatz-Vielfalt
Innovatives Licht ins Arbeits- und Straßendunkel bringt HELLA mit den neuen FMS Prime Arbeitsscheinwerfern oder der aktualisierten Modular Lightbar. „Sowohl bei den FMS Arbeitsscheinwerfern als auch bei der Lightbar setzen wir auf einen modularen Aufbau“, erläutert Account Manager Christian Mergenmeier. Beispielsweise verteilten die FMS Scheinwerfer das Licht gleichmäßig nach unten und sorgten so für eine sehr gute Nachfeld-Ausleuchtung, so der Manager. Übrigens, seit Kurzem seien sechs verschiedene Längen der Lightbar mit vorkonfiguriertem Mittelteil erhältlich.
Eine „intelligente“ Nachputzleiste hat der oberösterreichische Hersteller HYDRAC mit nach München gebracht. „Bei dieser Weiterentwicklung haben die Rückmeldungen und Anregungen der Kunden, die täglich damit im Einsatz sind, einen hohen Stellenwert eingenommen“, schildert Marketing-Chef Simon Pammer. Praktisch: Hinter der Standardschürfleiste ist eine zweite Gummileiste verbaut, die den noch verbleibenden Schnee bzw. Schneematsch bestens „nachputzt“. Automatisch wird die Leiste in den Räumbereich des Pfluges bewegt und dieser somit komplett nachgeputzt.