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IFAT 2020: Kommunen setzen verstärkt auf E-Antriebe

Zu den großen Zielen von Städten und Gemeinden zählen zeitgemäße Umweltdienstleistungen bei möglichst wenig Emissionen. Deshalb sind unter anderem elektrische Antriebe derzeit besonders gefragt. Die IFAT 2020 in München zeigt gleichermaßen etablierte Lösungen wie auch Neuentwicklungen.

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Weniger Luftschadstoffe, weniger Treibhausgase, weniger Lärm – das sind einige der Wünsche an modernes städtisches Leben. „Viele Kommunen steigen deshalb schon seit einigen Jahren bei ihren Fahrzeugflotten sukzessive auf alternative, emissionsarme Antriebe um – nicht nur in Deutschland und Europa, sondern verstärkt auch im asiatischen Raum“, weiß Frank Diedrich, Direktor des europäischen Herstellerverbands EUnited Municipal Equipment. Besonders im Aufwind sind dabei derzeit Fahrzeuge und Maschinen mit Elektroantrieb. Bei den Kompakt-Kehrmaschinen hat längst so gut wie jeder Hersteller mindestens ein E-Modell im Programm, die weitere Entwicklung bei LKW-Kehrmaschinen ist hingegen noch eine Herausforderung. Diedrich erläutert: „Will man diese auf elektrischen Antrieb umrüsten, muss man den Fahrzeugen vor dem Hintergrund der Gewichts- und Platzoptimierung wahrscheinlich ein ganz anderes Design geben als einem LKW mit Verbrennungsmotor.“

Elektrische Abfallsammelfahrzeuge sind alltagstauglich

Eine Frage, die bei Abfallfahrsammelfahrzeugen offenbar schon gelöst ist. „Bei der Müllabfuhr sind Elektrofahrzeuge mittlerweile komplett alltagstauglich – und werden auch schon in vielen Kommunen eingesetzt, besonders in der Schweiz“, berichtet Bernd Sackmann, Geschäftsführer des Verbands der Arbeitsgeräte- und Kommunalfahrzeug-Industrie e.V. (VAK). Und das Angebot der Basisfahrzeug- und Aufbautenhersteller weitet sich aus: Beispielsweise gab erst Anfang November 2019 Volvo Trucks den Verkaufsstart von zwei Elektro-LKW-Modellen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und der Schweiz bekannt. Die Fahrzeuge wurden neben dem städtischen Verteilverkehr explizit zur Abfallentsorgung entwickelt. Ihre Serienproduktion ist für März 2020 geplant. Bislang werden die sauberen kommunalen Nutzfahrzeuge in aller Regel noch nicht in industriellem Maßstab gefertigt und sind dadurch noch vergleichsweise teuer. Da sich die Kommunen dagegen sträuben, diese Mehrkosten direkt an ihre Bürgerschaft weiterzugeben, sind geeignete staatliche Fördermaßnahmen von hoher Bedeutung.


Strom aus Müll tanken

Strom aus Müll – ein interessantes Projekt hierzu läuft derzeit in Bremerhaven. Hier lädt seit kurzem ein rein elektrisch betriebenes Müllfahrzeug des Herstellers Faun seine Energie aus einer Hochleistungsladestation, die direkt vom örtlichen Müllheizkraftwerk gespeist wird.

Brennstoffzellenfahrzeuge vor dem Regelbetrieb

Bei der Umwelttechnologie-Weltleitmesse IFAT 2018 präsentierte Faun als Prototypen ein Müllfahrzeug und eine Kehrmaschine mit jeweils elektrischem Antrieb, der zur Reichweitensteigerung Wasserstoffbrennstoffzellen- und Batterie-Technologie miteinander kombiniert. Die ersten Fahrzeuge mit dieser Technologie sollen in deutschen Städten ab dem Jahr 2020 im Regelbetrieb ihren Dienst verrichten. „Generell zeigte die letzte IFAT im Kommunalfahrzeugmarkt ein wahres Feuerwerk an technologischen Innovationen. Für die IFAT 2020 erwarte ich, dass sich viele dieser Prototypen zu kauf- und einsetzbaren Produkten stabilisiert haben“, sagt Bernd Sackmann.

Neuheit auf der IFAT 2020: elektrischer Solesprüher

Neben dieser Konsolidierung ist allerdings schon heute klar, dass es bei der Messe-Neuauflage vom 4. bis 8. Mai 2020 auf dem Münchener Messegelände auch wieder neue Ideen für eine emissionsarme Kommunaltechnik geben wird. So wird zum Beispiel die Bucher Municipal Gmeiner GmbH als erster Hersteller für den Winterdienst einen reinen Solesprüher anbieten, der ausschließlich elektrisch angetrieben wird. Der „Husky Le“ benötigt keine eigene Hydraulikversorgung und greift nicht auf die Batterie des Trägerfahrzeugs zurück. Er eignet sich somit für alle Winterdienstfahrzeuge.

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