Nach wie vor ist der Klimawandel ein Thema, und bekanntermaßen verursacht der Verkehrssektor mitunter die meisten Treibhausgas-Emissionen. Um dem entgegenzuwirken, arbeiten Experten an umweltfreundlichen Alternativen zu bereits vorhandenen, fossilen Kraftstoffen. Eine Lösung stellt dabei paraffinischer Diesel dar (engl. Hydrotreated Vegetable Oil, HVO). Laut Shell wird HVO-Diesel aus hydrierten Ölen und Fetten hergestellt und ist sowohl in Reinform (HVO 100) als auch in einem beliebigen Mischverhältnis mit fossilem Diesel erhältlich. Offiziell verfügbar ist der Treibstoff seit vorigem Jahr, wobei es im Ermessen des jeweiligen Tankstellen-Betreibers liegt, den Bio-Diesel anzubieten. Der ADAC schätzt, dass HVO durch seine Herstellungskosten wohl um zehn bis 20 Cent teurer sein wird als fossiler Diesel.
Ein wichtiger Vorteil: HVO gilt als „Drop-In-Kraftstoff“, d.h. er kann gänzlich ohne Umrüstung am Fahrzeug getankt werden. Fahrer sollten sich lediglich beim Hersteller erkundigen, ob das entsprechende Modell auch kompatibel ist. Shell gibt an, dass der Treibstoff CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduziert. Außerdem stehe er auch ansonsten fossilen Antrieben in nichts nach – neben einer höheren Cetanzahl, die sich unter anderem positiv auf die Motorleistung und das Emissionsverhalten auswirkt, zeichne sich HVO auch durch ein besseres Kälteverhalten aus, wodurch sich der Motor einfacher starten lässt. Experten des Energieunternehmens weisen aber auch darauf hin, dass für eine positive Nachhaltigkeits-Bilanz von HVO die verwendeten Rohstoffe aus kontrolliertem Anbau stammen müssen. Außerdem dürfe der Anbau von Pflanzen für die Produktion nicht zu Änderungen führen, die die Nahrungsmittel-Produktion oder die Biodiversität beeinträchtigten.