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Hin zu einem lebendigen Friedhof

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Friedhöfe geben Auskunft über Ort und Zeit. Sie bieten Informationen über die Sitten und Gebräuche sowie die Rituale bezüglich der Bestattung. Die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens ist auf einem Friedhof (sichtbar und) spürbar. Die Menschen, die dort begraben sind, hatten jeweils eine eigene Lebensgeschichte, die für jeden Einzelnen nicht zu ergründen ist. Diese Lebensgeschichten wurden in die Kollektivität des Friedhofes aufgenommen. Diese Kollektivität ist die lebendige Geschichte des Friedhofs.

Intensive oder extensive Bewirtschaftung
Die Bewirtschaftung des Friedhofes hängt unter anderem von der gewählten Bestattungsart ab. In Europa beobachten wir eine zunehmende Nachfrage nach natürlichen Bestattungsstätten gegenüber den klassischen Bestattungsorten. Auf einem Naturfriedhof spielen die Erhaltung der Natur und deren Entwicklung eine wichtige Rolle. Die Grabstätten befinden sich oft in einem Wald, gelegentlich aber auch in Weidegebieten oder auf Heide- oder Ackerflächen, die zu einem Naturgebiet entwickelt werden. Die Gräber sind nicht reihenweise angeordnet und etwaige Grabmäler bestehen oftmals aus natürlichen Materialien.

Besucher eines Naturfriedhofs erwarten vor allem, dass sie den Charakter der Landschaft, die natürliche Umgebung erfahren können. Die Besucher eines klassischen Friedhofs schätzen es, wenn der Friedhof gut gepflegt aussieht. Eine sorgfältige Grünpflege spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Hinblick auf die Pflege der Grünanlagen also zwei völlig verschiedene Ansätze.

Klassische Grabbepflanzung
Pflanzen bieten Trost und die Grabgestaltung ist ein persönlicher Gruß, eine warme Decke für den Verstorbenen. Anfangs werden die Hinterbliebenen das Grab häufig besuchen, im Laufe der Zeit wird dies weniger werden. Die Bepflanzung kann dementsprechend angepasst werden. Durch die Auswahl der richtigen Pflanzen für den jeweiligen Standort und eine gute anfängliche Pflege benötigen diese später womöglich kaum noch Pflege.

Einjährige Blumenzwiebelgewächse und andere kurzlebige Pflanzen werden oftmals als vorübergehende Bepflanzung in einem Bodendecker eingesetzt. Tulpen, Hyazinthen, Vergissmeinnicht, fleißige Lieschen und Stiefmütterchen sind beliebte Grabpflanzen für ein klassisches Grab mit einem Bodendecker aus Waldsteinia, Pachysandra oder Vinca. Diese Bodendecker haben den Vorteil, dass sie nur wenig Unkraut zulassen.

Blumenzwiebelgewächse werden auf einem Friedhof oftmals vergessen. Doch gerade mit Blumenzwiebelgewächsen wird das Erlebnis der Jahreszeiten, die Ausstrahlung Ihrer Wechselbeete, Ihres Eingangsbereichs zur Aula und der einzelnen Gräber viel größer. Für die einjährige Gestaltung gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die Sie je nach Standortfaktoren wie Sonne und Bodenart auswählen können. Für eine Bepflanzung aus Stauden und Sträuchern können Sie eine Reihe von Blumenzwiebelgewächsen wählen, die im Boden bleiben können und jedes Jahr wieder erscheinen, beispielsweise die Tulpen Tulipa tarda, Tulipa turkestanica und Tulipa sylvestris. Diese kleinen Tulpen, die nach der Blüte verschwinden und im nächsten Frühjahr erneut zum Vorschein kommen, brauchen allerdings Sonne. Bei Verver Export finden Sie einen Großteil dieser Zwiebelgewächse im The Naturals-Sortiment. Ein anderes schönes, natürliches Beispiel ist Vinca minor mit Galanthus nivalis und einer weißen Hyacinthoides hispanica.

Die Natur als letzte Ruhestätte
Wenn die Landschaft, also die Natur für die Ausstrahlung der Grabstätte ausschlaggebend ist, dann ist es noch wichtiger, die Grabstätte sorgfältig auszuwählen. Dort, wo für kultivierte Pflanzen und Sträucher eigentlich kein Platz mehr ist, werden die Möglichkeiten für Verwilderungs- und heimische Pflanzen größer. Innerhalb der Blumenzwiebelgewächse haben Sie eine große Auswahl. Wichtig dabei ist, je nach Standort die richtige Auswahl zu treffen. Es ist ratsam, zunächst die Bedingungen Ihrer Grabstätte sorgfältig festzulegen, um anschließend, aus einer oftmals kleineren Palette die richtige Wahl zu treffen.

Eine stilvolle Gestaltung innerhalb eines Farbthemas oder mit nur einen oder zwei Arten sorgt für zusätzliche Ruhe. Wenn die Jahreszeiten stärker in Erscheinung treten sollen, dann ist es wichtig, Blumenzwiebelgewächse mit einer aufeinanderfolgenden Blütezeit zu wählen. Die diversen zweijährigen, auszusäenden Sommerblumen sorgen dann nach dem farbenfrohen Frühjahr für ein weiteres Naturspektakel.

Überraschende Blumenzwiebelgewächse für einen feuchten Standort sind Fritillaria meleagris, Corydalis solida oder Leucojum aestivum. Und in einer baumreichen Umgebung unter Laubbäumen, die im Frühjahr wieder Blätter bekommen, können Sie zum Beispiel mit Narzissen, Erythronium, Anemone nemerosa oder Allium ursinum einen intensiven Effekt erzeugen.

Wünschen Sie weitere Anregungen und Auskünfte? Verver Export bietet einen Spezialkatalog für Blumenzwiebelgewächse, die besonders für eine Verwilderung geeignet sind.

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