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Hersteller von Bau- und Baustoffmaschinen erholen sich langsam vom tiefen Sturz

Der Umsatz der deutschen Bau- und Baustoffmaschinenindustrie ist 2009 nominal um 43% auf 9,5 Mrd. Euro gefallen. Das war für die Branche das schwierigste Jahr, das es je gab, wie Dr. Christof Kemmann, Vorsitzender des VDMA- Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen, auf der Vorstandssitzung seines Verbandes in Frankfurt sagte.

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Vor allem die Umsätze der Baumaschinenhersteller stürzten 2009 ab, wie der VDMA am Mittwoch mitteilt. Im Vergleich zum Vorjahr sanken sie um 51% auf 5,3 Mrd. Euro. Kompaktmaschinen waren dabei etwas weniger betroffen als Großgeräte; lediglich Tunnelbaumaschinen koppelten sich vom allgemeinen Negativtrend ab. Bei Baustoffmaschinen fiel das Umsatz-Minus mit 18% auf 4,2 Mrd. Euro moderater aus.

Auftragseingang bei Baumaschinen und Baustoffmaschinen sinkt deutlich

In beiden Teilbranchen gingen gegenüber 2008 auch die Bestellungen deutlich zurück, bei Baumaschinen um 46%, bei Baustoffmaschinen um 58%. Die Teilbranchen waren auch hier unterschiedlich betroffen. Während sich die Auftragseingänge bei Erd- und Straßenbaumaschinen zuletzt wieder stabiler zeigten, sehen die Hersteller von Betontechnik und Baustoffanlagen noch keinen Aufwärtstrend.

Die exportabhängige Bau- und Baustoffmaschinenindustrie hat vor allem mit dem Wegbrechen ihrer Auslandsmärkte zu kämpfen, heißt es. Russland und Osteuropa, der bis 2008 noch boomende Nahe und Mittlere Osten sowie die USA und europäische Volumenmärkte wie Spanien seien 2009 weitgehend ausgefallen. Sie versprächen auch für das laufende Jahr keine grundlegende Erholung.

Baumaschinen und Baustoffmaschinen mit sinkender Exportquote

Während der Auslandsumsatz der Gesamtbranche laut VDMA im Verhältnis zum Vorjahr um 46% fiel, zeigte sich das Inlandsgeschäft mit einem Umsatzminus von 33% etwas robuster. Die Exportquote der Bau- und Baustoffmaschinenindustrie sei damit erstmals seit Jahren wieder gesunken und betrage bei Baumaschinen nun 66% und bei Baustoffmaschinen 79%. Das Jahr 2010 soll allerdings besser werden.

Nach dem tiefen Fall im Vorjahr erwarten die Hersteller von Baumaschinen ein leichtes Umsatzplus von 5%. Die Unternehmen der Baustoffmaschinenindustrie hingegen gehen davon aus, dass ihre Umsätze nochmals um 10% niedriger ausfallen als im Vorjahr, allerdings mit einer starken Spreizung innerhalb der Teilbranchen, heißt es in der VDMA-Mitteilung.

Baumaschinen und Baustoffmaschinen auch 2010 weit unter Vorkrisen-Niveau

„Selbst ein leichtes Wachstum ändert nichts daran, dass die Branche sich auch 2010 weit unter dem Niveau der Vorjahre bewegt“, sagte Kemmann. Man müsse sich heute mit den Jahren vor dem Boom vergleichen. „Wir sprechen nicht mehr von der Krise, sondern von der neuen, alten Realität.“ Um in der aktuellen Lage handlungsfähig zu bleiben, dürften weitere Kapazitätsanpassungen kein Tabu sein.

2010 setzt die Branche neben ihren angestammten Märkten in Europa vor allem auf die Wachstumsregion Ferner Osten, allen voran China und Indien. Impulse kämen aber auch aus Südamerika und Nordafrika.

Messe Bauma soll Impulse für Baumaschinen und Baustoffmaschinen bringen

„Wir sind überzeugt, dass auch die Bauma die Stimmungswende forcieren wird“, erläuterte Kemmann. Die weltgrößte internationale Fachmesse der Branche findet vom 19. bis 25. April 2010 in München statt und ist traditionell alle drei Jahre ein wichtiger Branchen-Trendmesser.

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