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Herr über 260 Straßenkilometer im Taunus

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Fast ein Profi fürs Grobe ist Karl-Friedrich Cron, Chef der Idsteiner Straßenmeisterei. Viele Taunusstraßenkilometer hat er unter seinen Fittichen. Mit allem was dazugehört, denn auch die Pflege der Grünstreifen rechts und links der Fahrbahn, die Reinigung derselben sowie die Pflege der Straßenentwässerung gehören neben vielen anderen Dingen zu den Aufgabenbereichen von Cron und seinen Mitarbeitern.  

Frühaufsteherqualitäten und gute Nerven braucht es im Team der Straßenmeisterei, denn wenn es ums Durchkommen auf Bundes- oder Kreisstraße geht, vergessen auch Taunussteiner, Aarbergener oder Idsteiner mitunter ihre gute Kinderstube. Da laufen dann die Telefone heiß, es wird gewettert und geschimpft, was das Zeug hält. Stört diese oder jene Baustelle oder unverschämte Glätte des Winters das ganz persönliche Durchkommen per Automobil doch ganz gehörig.

"Besonders im Winter, wenn es ums Streuen geht, glühen bei uns die Drähte", kommentiert Cron. Nach zwei Stunden müsse da schon eine Ablösung eingeplant werden, sonst mache die arme Seele am Telefon schlapp. "Trotzdem arbeiten wir alle natürlich hart daran, unsere Kunden zufrieden zu stellen", sagt der Chef. Allein Baustellen im Sommer und glatte Straßen im Winter ließen sich nunmal nicht vermeiden, wirbt der studierte Eisenbahningenieur um Verständnis.

Früher waren die Sommermonate einmal die entspannte Jahreszeit der Straßenmeistereien, während es des winters streudienstbedingt ordentlich rund ging. Letzteres gilt bis heute, allein in den warmen Monaten stellt sich keine rechte Erleichterung mehr ein. Immer mehr Baustellen sorgen Die Profis

für immer mehr Unbill auf Seiten der Autolenker. "Wir merken einfach, dass sich da ein großer Egoismus auf Seiten der Straßennutzer breit gemacht hat", meint Crons Innendienstteam. Für 260 Straßenkilometer zwischen Waldems, Aarbergen, Taunusstein und Schloßborn ist Karl-Friedrich Cron mit seinen 26 Mitarbeitern verantwortlich. Wie die Bad Schwalbacher sowie die Geisenheimer Meisterei gehört auch Crons Standort in Idstein zum Amt für Straßen und Verkehrswesen in Wiesbaden.

Insgesamt 17 Fahrzeuge, darunter Unimogs, allerlei Kleinfahrzeuge und ein Traktor für die Gehölzpflege steht den Kolonnen der Meisterei zur Verfügung. Nur einzelne der meist leuchtend orange lackierten fahrbaren Untersätze werden mit den Nachbarstandorten geteilt, der Rest tut ausschließlich rund ums Idsteiner Land Dienst.

Vielfältig sind die Aufgaben von Cron und seinen Mitarbeitern. Neben der Ausbesserung von Fahrbahnen und Beschilderungen steht auch Grünschnitt beinahe täglich auf ihrem Programm, schließlich haben die unzähligen Bäume und Sträucher links und rechts der Cron´schen Straßen die unangenehme Eigenschaft, stets weiter in wichtige Sichtfelder hinein zu wachsen, oder können an mancher Stelle auch Mensch und Material durch Äste, die im Straßenbereich hängen, gefährden.

"Daneben kann man eigentlich davon ausgehen, dass auch wir draußen sind, wenn die Rettungsdienste nach Unfällen verletzte oder gar getötete Verkehrsteilnehmer bergen müssen", so Cron. Unfallstelle absichern und Schäden vor Ort beseitigen gehöre zu den unbedingten Aufgaben des Meistereiteams.

Cron selbst wohnt in Hünstetten und - interessant für die bald beginnende, kalte Jahreszeit - vor seiner eigenen Tür wird im Winter nicht zuerst gestreut. "Der ganze Ablauf folgt dann einem ganz bestimmten Masterplan", lächelt der Experte. Jede Straße nach Wiesbaden sei wichtig, auch die Bundesstraße 8 ein heißes Eisen. Spätestens gegen 3.30 Uhr in der Frühe erfolge bei entsprechender Witterung die erste Kontrollfahrt des Bereitschaftsdienstes, schließlich habe die Meisterei der so genannten Offenhaltungspflicht von stark frequentierten Bundes- und Landesstraßen zwischen 6 und 22 Uhr nachzukommen. Nachgeordnete Straßen seien immerhin zwischen 8 und 20 Uhr befahrbar zu halten.

Früh startet Cron in den Tag, tritt er seinen Dienst doch oftmals schon vor 7 Uhr an. "Der Erste bin ich dann aber nicht", lacht er. Kollegen schlössen das Meisterei-Tor oftmals bereits um 6 Uhr auf. Innendienstliche Verpflichtungen wie Lohnabrechnungen oder Nachkalkulationen bereits geleisteter Arbeit beschäftigen den Chef dann oft, doch langweilig wird es ihm am Schreibtisch selten.

Kaum ist die Arbeit hier erledigt, setzt sich Karl-Friedrich Cron ins Dienstfahrzeug und "besucht" seine Kolonnen. 30 000 dienstliche Kilometer im Jahr sind da schnell erreicht, immer natürlich mit wachem Auge unterwegs auf "seinen" Straßen.

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