Bernsbach. Viele Wege führen nach Bernsbach, doch der über die Datenautobahn ist momentan gesperrt. Hacker hatten in den vergangenen Wochen mehrfach die Internetseite der Gemeinde angegriffen, so dass sich die Informatiker gezwungen sahen, alle Inhalte vorerst aus dem weltweiten Datennetz zu nehmen. Bis Montag sollen die Sicherheitslücken geschlossen und wieder Informationen zur Kommune über www.bernsbach-sachsen.de und www.bernsbach.de abrufbar sein.
Für Technik-Laien ist schwer verständlich, was verantwortlich ist für die kurzzeitige Schließung des virtuellen Bernsbach. Zur Erklärung: Hacker sind Daten-Ganoven, die illegal in Computersysteme eindringen und dort Inhalte verändern oder die verwendete Technik für ihre Zwecke benutzen. Im Bernsbacher Fall hatten Unbekannte den Server, auf dem die Informationen der Gemeinde lagerten, als Speicherplatz für ihre Daten benutzt und so für übermäßig viel Datenverkehr gesorgt, für den die Kommune bezahlen muss. Ein Server ist dabei nichts anderes als ein Computer, von dessen Festplatte jederzeit über ein Netzwerk, wie es das Internet ist, Informationen abrufbar sind - also zum Beispiel neue Nachrichten über Ereignisse in Bernsbach oder die Telefonnummern der Bernsbacher Rathausmitarbeiter.
Da die Techniker nicht ohne weiteres herausfinden konnten, über welche Kanäle die Hacker in ihr System eindrangen, entschieden sie sich, den gesamten Internetauftritt neu aufzusetzen, sagt Hans-Jürgen Rutsatz von Digichart, der Firma, die sich um die Internetpräsenz der Gemeinde kümmert. Vorteil: Auch Design und Inhalte werden bei der Gelegenheit modernisiert. Zudem werden die Daten von nun an auf einem anderen Server gespeichert. Effekte für die Gemeinde: mehr Sicherheit und weniger Kosten.
Mit dem gewohnten Service dürfen die Nutzer aber erst nach und nach wieder rechnen, sagt Rutsatz. Es werde ein paar Wochen dauern, bis alle Formulare, Veranstaltungstipps und Adresslisten eingepflegt sind. Im Monat greifen laut Rutsatz etwa 4000 Leute auf die Seiten zu.
Quelle: freiepresse.de