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Großes Potenzial: Alternative Antriebe für Nutzfahrzeuge

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Umweltfreundliche Antriebsalternativen sind bei den meisten Pkw-Herstellern gang und gäbe. Bei Nutzfahrzeugen führen sie jedoch noch ein Schattendasein. Dabei rentieren sich die umweltfreundlichen Kraftstoffe und Antriebskonzepte gerade im spritintensiven städtischen Lieferverkehr.

Auch wenn der Dieselmotor mit seinem hohen Drehmoment auf absehbare Zeit das Maß der Dinge bei schweren Lkw bleiben wird: Für Nahverkehrs-Lkw, Transporter und Lieferwagen gibt es Alternativen. Leichte Stadtlieferwagen vom Schlage eines Fiat Doblo, VW Caddy oder Opel Combo etwa sind besonders für den Betrieb mit Erdgas geeignet. Ihr vergleichsweise geringes Gewicht erlaubt den wirtschaftlichen Einsatz auf Basis von Benzinmotoren, die für den Erdgasbetrieb speziell angepasst wurden. Die Aufpreise liegen bei rund 3 900 Euro ohne Mehrwertsteuer für die ab Werk erhältlichen Erdgasversionen.

Für die Beförderung größerer Güter reichen die kleinen Stadtflitzer aber oft nicht aus. Da sind Transporter der Klasse bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gefragt. Das Gas-Angebot dort ist bislang überschaubar. Lediglich der Iveco Daily, der Mercedes-Benz Sprinter und der Ford Transit sind zurzeit mit einem Gasantrieb erhältlich. Letzterer ist sogar alternativ mit Autogas-Motor zu haben. Über 20 Varianten als Kasten- und Pritschenwagen, Kombis und Fahrgestelle stehen in beiden Antriebsvarianten zur Wahl. Der Aufpreis gegenüber dem 2,3-Liter-Ottomotor für die Autogasumrüstung beträgt rund 2 900 Euro ohne Mehrwertsteuer, die Erdgas-Version ist ab 3 950 Euro Netto-Aufpreis zu haben.

Einen anderen Weg geht Iveco mit dem Transporter Daily. Dort kommt ein speziell für den Erdgasbetrieb umgerüsteter Dieselmotor zum Einsatz. Die Erdgas-Variante ist mit einem neuen Zylinderkopf, Fremdzündung und Turbolader ausgestattet und leistet 100 kW/136 PS. Beachtlich dabei ist das hohe Drehmoment von 350 Nm: Es verleiht viel Kraft beim Anfahren und im mittleren Drehzahlbereich. Der Aufpreis gegenüber der reinen Dieselversion liegt bei 4 000 Euro.

Während in Japan bereits hybridgetriebene leichte Lkw unterwegs sind, steckt die Technik hierzulande noch in der Entwicklungsphase. Neben Volvo, MAN und DAF haben auch Mercedes-Benz und Nissan auf der IAA Nutzfahrzeuge im vergangenen Jahr Hybridfahrzeuge auf Transporterbasis vorgestellt. Der zusätzliche Elektormotor dient bei den Modellen in der Regel dazu, das Dieseltriebwerk zu entlasten. So sollen die Hubräume der Selbstzünder sinken, was den Spritverbrauch reduziert. Ergänzt wird das durch Bremskraftrückgewinnungs-Systeme. Einen Schritt weiter ist bereits Volvo Trucks: Noch 2009 soll der Nahverkehrs-Lkw Volvo FM mit Hybridantrieb auf den Markt kommen, der auch das rein elektrische Fahren auf Kurzstrecken ermöglicht. Die Verbrauchseinsparung gegenüber konventionell motorisierten Fahrzeugen soll bei bis zu 30 Prozent liegen.

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