Für den Dienstleister RMS aus dem nordbayerischen Trabitz ist die US-Armee ein großer Kunde, er übernimmt die Pflege vieler Grünflächen auf den Truppenübungsplätzen in Katterbach und Grafenwöhr. Letzterer ist eine der größten militärischen Übungsanlagen in Europa, das Gelände misst etwa 25 mal 14 km, insgesamt 23.300 Hektar. In der halboffenen Landschaft mit Wald, großen Freiflächen sowie Mittelgebirgseinfluss leben neben Rotwildbeständen auch Luchs und Wolf. Da verschiedene Nato-Armeen zum gemeinsamen Training mit eigenem Equipment anrücken – wozu auch Panzer und Co. gehören – verfügt die „Grafenwöhr Training Area (GTA)“ über ein eigenes Schienennetz, das etwa 20 km umfasst. Um dessen Bewuchs künftig effizienter auch direkt vom Gleis aus regulieren und pflegen zu können, hat sich RMS zur Anschaffung des Zweiwege-Selbstfahrers von Energreen entschieden: „Ein wichtiger Punkt war auch die Ökologie, denn es ist absehbar, dass an den Bahnanlagen auch immer weniger mit Herbiziden gearbeitet werden darf. Das Mulchen wird also künftig wohl ein noch wichtigeres Verfahren im Rahmen der Streckenpflege werden“, prognostiziert RMS-Geschäftsführer Markus Schreglmann. Zudem sei die Spezialisierung auf eine Nische heute sehr wichtig, um in den immer stärker umkämpften Kommunaldienstleistungen weiter gute Geschäfte machen zu können.
Bei diversen Lkw oder dem Unimog mit Zweiwegeantrieb sorgen meist nach wie vor die für die Straße vorgesehenen Reifen für den Vortrieb, die zusätzlichen Metallräder fungieren lediglich als Spurführung. Hierfür ist meist spezielle Bereifung nötig: Denn neben jeder Bahnstrecke finden sich sogenannte punktförmige Zugbeeinflussungen (PZB), quasi backsteingroße Sensoren, die überwachen, ob etwa ein Haltesignal überfahren wurde. Die normale Reifen-Felgenkombi etwa des Unimog komme mit diesem System in Berührung, weshalb auf vielen Zweiwegefahrzeugen recht schmale Varianten gefahren werden müssen. Bei den ILF von Energreen erfolgt der Antrieb auf der Schiene aber direkt hydrostatisch über die Metallräder, was es ermöglicht, die Maschine ein gutes Stück über das Gleis anzuheben. So überqueren die 445er-Reifen die PZBs in sicherer Höhe, und die ILF R1500 kann dank der breiten Pneus auch uneingeschränkt im Gelände abseits der Schiene arbeiten.
Das sogenannte „Eingleisen“ findet meist auf einem Bahnübergang statt, wobei der Maschine ihre serienmäßige Vierradlenkung sehr zugute kommt: Das mehr als sechs Meter lange Gefährt kann so dennoch eng wenden und sich auch in beengteren Bereichen problemlos und schnell parallel über das Gleis stellen. Ist die Maschine ausgehoben, blockiert die reguläre Lenkung automatisch über die Hydraulik, der Antrieb wird ebenfalls ohne weiteres Zutun von den Reifen auf die Metallräder umgestellt. Damit die Maschine ihr eigenes Gewicht über die Aufnahmepunkte an Front und Heck tragen kann – statt über die beiden regulären, weiter innen liegenden Achsen –, musste der Rahmen verstärkt werden, der Tank wurde dafür ebenso angepasst.