Partner

Gemeinden vernachlässigen ihren Internetauftritt

65 Prozent der steirischen Kommunen haben Website, aber warten sie kaum - Laut Studie der FH Joanneum

Lesedauer: min

Großen Handlungs- und Nachholbedarf ortet eine Grazer Studie zum Kommunikationsverhalten der steirischen Gemeinden: Internetauftritte seien zwar vorhanden, liegen aber noch viel zu oft brach. Dies zeigt eine repräsentative Studie, die am Studiengang Journalismus und Unternehmenskommunikation an der <link http: www.fh-joanneum.at _blank external-link-new-window>FH Joanneum in Graz durchgeführt wurde.

Amtsblatt, Postwurfsendung, Schaukasten und Briefe

Wie die Erhebung unter 387 der 543 steirischen Kommunen zeigte, bedienen sich die Gemeinden nach wie vor in hohem Ausmaß klassischer Medien wie Amtsblatt, Postwurfsendung, Schaukasten und Briefe, um mit ihren Bürgern zu kommunizieren und ihre Arbeit sichtbar zu machen. Der persönliche Kontakt, wie er in der Sprechstunde gegeben ist, folgt erst auf Rang fünf.

In knapp 95 Prozent der Gemeinden gibt es eine Gemeindezeitung, die sich die Kommunen allerdings einiges kosten lassen: Immerhin mehr als 80 Prozent der Gemeinden finanzieren das Medium zu über 50 Prozent zur Gänze aus ihrem Budget, hieß es am Montag bei der Präsentation der Studie in Graz.

"Nicht einmal die Hälfte der Gemeinden nutzt ihre Website aktiv zur Infoweitergabe"

Unter den digitalen Medien findet sich in erster Linie die Gemeinde-Website wieder: Rund 65 Prozent der an der Befragung teilnehmenden Kommunen haben einen eigenen Internetauftritt. Allerdings wird die Webpräsenz nur bedingt für die Informationsvermittlung genutzt: "Nicht einmal die Hälfte der Gemeinden nutzt ihre Website aktiv zur Infoweitergabe - und die Websites werden kaum gewartet", bemängelte Studienautor Harald Reichmann.

Laut Erhebung aktualisiert mehr als die Hälfte der Gemeinden ihre Website seltener als wöchentlich, knapp 20 Prozent tun dies sogar seltener als monatlich. Interaktive Medien wie Weblogs oder Videopodcasts werden gar nicht genutzt.

Gerade aber im Bereich des Internets bestehe Handlungsbedarf, so Reichmann: "Neben Jugendlichen und Erwachsenen, die per se eine hohe Affinität zu diesem Medium haben, steigt auch die Zahl der Senioren, die sich regelmäßig im World Wide Web bewegen".

Uninteressanter als eine Tageszeitung vom Vortag

Eine schlecht oder gar nicht gewartete Website sei uninteressanter als eine Tageszeitung vom Vortag. Heute gehe es nicht mehr um die Frage, ob sich eine Kommune im Internet präsentiert, sondern sie lautet vielmehr, wie sie sich darstellt. Hier würden Gemeinden nicht umhin kommen, sich zu professionalisieren, so FH-Absolvent Reichmann, der seit Ende 2006 selbstständig im PR-Bereich und der Kommunikationsberatung tätig ist. (APA)

[5]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT