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Gegen Feuer: So lässt sich Akku-Brand vermeiden

Neben Laptops, Smartphones und weiteren Multimedia-Geräten sind Lithium-Ionen-Akkus in diversen Werkzeugen vorhanden und leisten dabei gute Dienste. Die Stromspeicher sind allerdings nicht nur eine praktische Antriebsmöglichkeit, sondern bringen auch eine Gefahr mit sich. Bauhof-online.de hat zusammengefasst, was getan werden kann, um das Risiko eines Akkubrandes zu vermindern.

Lesedauer: min | Bildquelle: IFS - Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V., Pexels: Aneta Lusina, Pellenc, Asecos
Von: Tim Knott

Lithium-Ionen-Akkus sind überall. Mittlerweile kommen die wenigsten Handwerkzeuge ohne sie aus. Die praktischen Kraftpakete sind handlich, leistungsstark und können theoretisch bis zu 15 Jahre lang benutzt werden. Zumindest bei richtiger Handhabung. Eine falsche Anwendung kann jedoch drastische Folgen nach sich ziehen. So sind in der Vergangenheit schon einige Fälle dokumentiert worden, in denen die Stromspeicher in Flammen aufgegangen sind. Doch welche Gründe kann das haben?

Um der Brandursache auf die Spur zu kommen, müssen die Akkus selbst genauer unter die Lupe genommen werden: Diese setzen sich aus zahlreichen Akkuzellen zusammen, die in Reihe geschaltet sind. Jede Zelle besteht aus einem Plus- und einem Minuspol, die lediglich durch eine hauchdünne Kunststoff-Folie, den Separator, getrennt werden. Wird der Separator nun durch elektrische Überladung, Überhitzung oder mechanische Verletzung beschädigt, kommt es zu einem Kurzschluss, bei dem die gespeicherte Energie unkontrolliert freigesetzt wird. Die darauffolgende Reaktion kann, abhängig vom Ladezustand der Zelle, sehr heftig ausfallen: Starkes Funkensprühen, Flammen und sogar eine Explosion können die Folge sein

Drastische Folgen – geringes Risiko

Lithium-Ionen-Akkus haben also durchaus das Potenzial, einigen Schaden im eigenen Betrieb anzurichten. Doch wie oft passiert so etwas? Ina Schmiedeberg vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V entwarnt. Beim Einsatz von Akkus seien Brandfälle eher selten: „Die steigende Zahl von Akkubränden führen wir vor allem auf die stark gestiegene Zahl der Lithium-Ionen-Akkus zurück. Mit den meisten Akkus wird nichts dergleichen geschehen, und auch in anderen elektrotechnischen Komponenten kann es zu Defekten kommen, die Brände verursachen. Wir sehen das Risiko in unserer Brandursachenstatistik seit einigen Jahren deutlich, bewerten es aber nicht als unverhältnismäßig hoch.“ Akkus sind also alltagstauglich. In aktuellen Modellen sind außerdem Sicherheitsvorkehrungen gegen Beschädigung und Brand verbaut. Dennoch ist es für Anwender wichtig, die Komponenten pfleglich zu behandeln und Risikofaktoren für einen Akkubrand zu kennen.


Mechanisch und thermisch: Ursachen für den Akku-Brand

Ein Umstand, der die Brände begünstigt, ist eine mechanische Beschädigung, die z.B. entsteht, wenn der Akku aus großer Höhe auf den Boden fällt. Thermische Belastungen können ebenfalls einen Brand zur Folge haben, etwa wenn ein Lithium-Ionen-Akku bei zu niedrigen oder zu hohen Temperaturen gelagert oder geladen wird. Die richtige Handhabung kann in den Herstellernachweisen nachgelesen werden. Diese ist umso wichtiger, denn wenn Schäden erstmal vorhanden sind, können diese von außen nur schwer erkannt werden. Im Zweifelsfall sollte also immer der Fachhändler oder eine Elektrofachkraft zu Rate gezogen werden, um die Akkus zu überprüfen. Wurde der Stromspeicher allerdings stärker in Mitleidenschaft gezogen, kündigt sich das mit einigen offensichtlichen Anzeichen an, wie z.B. plötzlicher Kapazitätsverlust, Aufblähungen, Rauch oder schneller Temperaturanstieg.

Treten diese Effekte auf, darf der Akku auf keinen Fall weiterverwendet werden. Im Fall von verformten, schon ausgasenden und rauchenden Lithium-Batterien, sollten diese in einen Wasserbehälter gelegt werden, um sie abzukühlen. Bei diesem Vorgang ist äußerste Vorsicht geboten, denn die austretenden Gase können beim Einatmen gesundheitsschädlich sein. Augen- und Atemschutz sowie Schutzhandschuhe sind deshalb geboten. Hat sich der Lithium-Ionen-Akku schon entzündet, sollte er ausschließlich mit Wasser gelöscht werden. Metallbrandlöscher (Feuerlöscher der Klasse D) oder Sand sind hierfür nur bedingt geeignet.

Gegenmaßnahmen und Lagerungsoptionen

Statistiken belegen, dass der Großteil der Brände nicht etwa beim Betrieb, sondern in der Ladephase der Akkus entsteht. Daher sollten Lithium-Ionen-Akkus mindestens fünf Meter entfernt von brennbaren Materialien geladen werden. Optimalerweise steht sogar ein dafür angepasster Raum im eigenen Betrieb zur Verfügung. Rauchmelder sowie eine feuerfeste Grundstruktur von Raum und Einrichtung sind hier obligatorisch. Ebenso ist es sinnvoll, den Raum im Brandfall möglichst luftdicht verschließen zu können. Zwar lässt sich durch diese Vorkehrungen allein das Feuer wahrscheinlich nicht ersticken, aber dafür werden alle Anwesenden vor den giftigen Gasen sowie Nebenräume vor etwaigen Brandschäden geschützt. Des Weiteren ist eine jährliche Überprüfung aller Akkus durch eine Elektrofachkraft sinnvoll, um beschädigte Stromspeicher auszusortieren.

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Auch für Betriebe und Werkstätten, die nicht die Möglichkeiten oder den Platz für einen separaten Akku-Laderaum haben, gibt es Lagerungsoptionen. So bietet z.B. das französische Unternehmen Pellenc neben seinem breiten Angebot für Akku-Werkzeuge mit dem Sicherheitsschrank „Securion“ auch eine entsprechende Lagerungsmöglichkeit an. „Es gibt zwar noch keine Vorschrift, die den Einsatz von Ladeschränken anordnet, aber trotzdem haben uns Anfragen vieler Kunden erreicht, eine entsprechende Lösung zu konzipieren“, berichtet Laurent Vivès, Geschäftsführer der Pellenc GmbH in Kappelrodeck. Akkubrände im Schrank werden mittels eines sogenannten Schmelzlots erkannt. Hierbei handelt es sich um eine Sicherung aus Glas, die bei einer Innentemperatur von 48 Grad bricht und die Türen verriegelt. Feuer, Dämpfe und Rauchgase bleiben somit überwiegend im Schrankinnern und können über einen Entlüftungsanschluss abgesaugt werden. Mittels einer Smartbox und externer Informationstechnik wird ein Brandsignal an die Feuerwehr und weitere Behörden ausgelöst.

Auch Hersteller Asecos bietet mit seinem Schrank „Battery Charge“ ein Schließfachsystem, das inklusive besonderer Brandschutzausrichtung erworben werden kann. Hier sorgen einzelne brandgeschützte Schließfächer dafür, dass sich ein Akkubrand nicht auf den gesamten Schrankinnenraum ausbreitet und weiteres Material zerstört. Dadurch lässt sich der Schrank nach einem Brand einfach wieder in Stand setzen.

Mit dem Brandrisiko leben

Das Risiko eines Akkubrandes ist zwar gering, kann im schlimmsten Fall aber verheerend sein. Doch Gegenmaßnahmen sind einfach zu realisieren. Ob ein eigener Raum eingerichtet oder ein fertiges Produkt eingekauft wird, ist dabei eigentlich zweitrangig. Wichtig: Das Brandrisiko muss im Bewusstsein der Anwender präsent und ein entsprechendes Schutzkonzept vorhanden sein.

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