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FORST live 2019: Häcksler und Mähraupen als Paradebeispiele für Sicherheit und Effizienz

Knapp 40.000 Besucher verzeichnet die 20. Auflage der Forstmesse. Auch neue Unternehmen zieht es nach Offenburg. Bei einem Besuch zeigt sich schnell, dass den Ausstellern nicht allein nur die Leistung und Robustheit ihrer Maschinen wichtig ist.

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Von: Jessica Gsell

Es ist der unverkennbare Duft von frisch geschnittenem und gehäckseltem Holz, der Besuchern der FORST live sofort in die Nase weht, wenn sie das Offenburger Messegelände betreten. Auch in diesem Jahr zeigt sich das Wetter wieder von seiner besten Seite. Die Sonne lacht bereits am ersten Messetag vom Himmel. Schönes Wetter zählt schon bald, wie die Live-Demonstrationen der Maschinen oder die Holzfällershow von „Axemen“ Werner Brohammer, zur Tradition auf der FORST live. Somit ist die jährlich stattfindende Forstfachmesse nicht nur ein gern gesehener Pflichttermin für viele der Aussteller, sondern – wie einige augenzwinkernd verraten – auch der Startschuss für so manche Sommerbräune.

Beim Gang über das Messegelände, vorbei an Motorsägen, Holzhäckslern und zahlreichen anderen Forstgeräten, wird deutlich, worauf es den Herstellern – neben der Leistungsfähigkeit und Robustheit – bei ihren Produkten zusätzlich ankommt: Mit dem Einsatz ihrer Maschinen sollen die anfallenden Arbeiten nicht nur effizienter, sondern vor allem auch sicherer erledigt werden. So wie mit dem Cheetah 30 S von Ufkes Greentec. Der auf einem Fahrgestell – je nach Wunsch auf Raupe, Kugelkopfanhänger oder auch Lkw-Chassis – montierte Holzhäcksler ist zusätzlich mit einem Kran ausgestattet, der sich an der Maschine per Hebel steuern lässt. Somit braucht es keine weiteren Mitarbeiter, die das zu Hackschnitzel verarbeitende Gehölz dem Häcksler zuführen müssen. Die Greifzangen des Krans schließen die Äste und Stämme dabei so fest zusammen, dass nichts heraushängt. „Sie bündeln sie wie eine Zigarre“, vergleicht Reinhard Schültke, dessen gleichnamiges Unternehmen seit Anfang des Jahres Ufkes Greentec angehört, das Vorgehen. In kürzester Zeit werden somit große Mengen an Material in die 30 cm breite Öffnung des Holzhäckslers hineingezogen und mit Hilfe der hydraulischen Presskraft der Walzen sowie einer Hackscheibe zu Kleinholz verarbeitet. Auch in Sachen Abgasemissionen hat Schültke Neues zu berichten: „Ab sofort werden die Cheetah 30 S mit einem Kubota Final V Motor ausgestattet sein.“   

Gefahrenfrei arbeiten mit Mähraupe und Co.

Ein Paradebeispiel für das Thema Arbeitssicherheit sind die funkferngesteuerten Mähraupen und Geräteträger. Zahlreiche Hersteller präsentieren heuer auf der FORST live ihr Produktprogramm – unter anderem Pfanzelt Maschinenbau mit seiner Forstraupe Moritz sowie Hafera mit den Hymach Wiesen- und Forstmulchern. Auch auf dem Freigelände Nord, am Stand von jj Dabekausen, dem Generalimporteur für McConnel Maschinen, gibt es dahingehend einiges zu entdecken. Anfang des Jahres wurde die Kooperation zwischen den Unternehmen McConnel und Energreen beendet. Die neuen Mähraupen von McConnel haben sich nicht nur optisch, sondern auch hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit verändert. Derzeit umfasst das Maschinenportfolio drei Modelle: den Robocut RC56 mit 56 PS, den RC75 (75 PS) sowie das kleinste Modell, den RC28 (28 PS).

Ein ganzes Stück weiter, auf dem Freigelände Mitte, ballt sich das Angebot an Herstellern von funkferngesteuerten Geräteträgern. Die Vogt GmbH präsentiert hier einen Querschnitt durch ihr umfangreiches Produktrepertoire an MDB Green Climber, das von der LV 300 mit 25 PS bis hin zur LV 800 mit 75 PS reicht. Auch das Unternehmen Irus ist mit seinen Modellen EVOTRAK, QUATRAK, DELTRAK sowie TWIN vertreten. Hier kann der Besucher zwischen Leistungen von 30 bis 75 PS wählen. Schräg gegenüber, am Stand von Energreen, wird der neue RoboGreen evo (40 PS) noch von einem Tuch verdeckt. Nur ein paar Minuten später feiert er dann endlich seine Premiere. Zwischen den RoboGreen-Modellen, die bis 1. Januar 2019 unter dem Namen Robocut durch McConnel vertrieben wurden, und den RoboGreen-Modellen von Energreen, bestehe keine Verbindung mehr, berichtet Verkaufsberater René Birkefeld. Der neue RoboGreen evo wurde deshalb auch an einigen Stellen überarbeitet. „Er hat ein neues Kleid bekommen“, sagt Birkefeld. Zudem sei den Kunden der Vorgänger seitlich zu weit offen gewesen. Mit der neuen, geschlossenen Verkleidung ist der RoboGreen evo nun gänzlich vor dem Eindringen von Gestrüpp geschützt. „Und die Maschine hat jetzt auch ein Fronthubwerk mit mechanischer Schnellkupplung für verschiedene Anbaugeräte“, berichtet Birkefeld. 

Neulinge unter den Ausstellern

Neben den „alten Hasen“ auf der FORST live, gibt es immer wieder auch Aussteller, die das erste Mal auf der Forstfachmesse vertreten sind. In der Baden-Arena zählt hierzu Hercutec Chemie, einer der – so das Unternehmen – wenigen „echten“ Benzinproduzenten in Deutschland, mit Sitz in Bottrop. „Unsere Produkte finden ihren Einsatz in Forstbetrieben, aber auch Bauhöfen“, berichtet Produktmanager Sven Brettschneider. Bei Letzterem kommen die Hercutec Sonderkraftstoffe in Freischneidern, Kettensägen oder auch Laubbläsern zum Einsatz. Das Sortiment des Herstellers umfasst Kraftstoffe für 2- und 4-Taktmotoren. „Unser Hercutec 2T ist mit einem vollsynthetischen und biologisch abbaubaren Hochleistungs-Motorenöl gebrauchsfertig gemischt“, sagt Brettschneider. Verkauft werden die Sonderkraftstoffe direkt und über ein gut ausgebautes Händlernetz.

Umweltschonend ist auch das Schlagwort für die Böckmann Fahrzeugwerke GmbH. Denn immer mehr Forstunternehmen verzichten auf schwere Maschinen und greifen auf das Pferd zurück, wenn es darum geht, die gefällten Baumstämme aus dem Wald zu schaffen, wie Thomas Filser, Vertriebsleiter Süd, berichtet. Aus diesem Grund finden sich auf dem Stand des Anhänger-Herstellers nicht nur die beliebten Drei-Seiten-Kipper, sondern auch Pferdeanhänger. „Schließlich müssen die Tiere ja auch irgendwie zum Einsatzort kommen“, weiß Filser. Wie genau das Holzrücken mit Pferd aussieht, wird den ganzen Tag über in der Mitte des Freigeländes demonstriert.

Ein weiteres Highlight auf der FORST live ist die Holzfällershow von „Axemen“ Werner Brohammer – vierfacher deutscher Meister der Stihl Timbersports Series sowie Guinness-Weltrekordhalter im Holzfäller-Triathlon. Ausgerüstet ist er dabei nur mit Axt und handelsüblichen Motorsägen des italienischen Herstellers efco – natürlich frisiert mit einem Brennauspuff. „Der Ferrari unter den Motorsägen“, erklärt Brohammer dem Publikum mit einem Lachen. Nachdem der deutsche Meister sein Können beim Springboard – bei dieser Disziplin muss der Baum über dem Stammstück gefällt werden, wofür Kerben in den Baum gehackt und Bretter darin als Standflächen befestigt werden müssen, um die Arbeitshöhe zu erreichen – bewiesen hat, geht es weiter zum Figurensägen. Das größte Exemplar war bislang vier Meter hoch, verrät Brohammer. Nach gerade einmal 20 Minuten hat sich der vormalige Baumstamm in eine Eule verwandelt. Es braucht viel Übung, bevor jeder Handgriff und Schnitt mit der Kettensäge so akkurat sitzt, verrät Brohammer im Anschluss.  

Aussteller freuen sich über viele Geschäftsabschlüsse

Am Ende der drei Messetage zählt die 20. Auflage der FORST live insgesamt 32.972 Besucher, die auf das 46.000 Quadratmeter große Gelände nach Offenburg kamen. Projektleiter Volker Matern zeigt sich mehr als zufrieden: „Die Rückmeldungen der Aussteller waren sehr gut.“ Das lag nicht nur am guten Wetter und der Zufriedenheit der Besucher, wie Matern mitteilt, sondern vor allem auch an den vielen guten Geschäften, die die mehr als 400 Aussteller vor Ort abschließen konnten. „Ich habe viele Großmaschinen direkt vom Hof gehen sehen“, berichtet der Projektleiter. Besonders hoch sei in diesem Jahr die Anzahl an französischen Fachbesuchern gewesen – ein interessanter Markt für die Aussteller, der in den kommenden Jahren weiter verstärkt werden soll.  Die nächste FORST live findet dann wieder vom 3. bis 5. April 2020 statt.

Text/Bilder: Jessica Gsell – Redaktion Bauhof-online.de


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