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FORST live 2018: Wo Häcksler und Rückewagen für Information und Inspiration sorgen

Die 19. Auflage der Messe war wieder ein Erfolg. Für einige Besucher zählt sie bereits zum jährlichen „Pflichttermin“. Ein Grund dafür ist sicher, dass neben der Forst- und Holzwirtschaft unter anderem auch der Bereich Kommunal voll auf seine Kosten kommt

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Von: Jessica Gsell

Knapp 33.000 Besucher, über 420 Aussteller aus 14 Nationen und eine Präsentationsfläche von mehr als 46.000 Quadratmeter – mit diesen beeindruckenden Zahlen schloss in diesem Jahr die 19. Auflage der FORST live. Drei Tage lang drehte sich auf dem Offenburger Messegelände wieder alles rund um Forst- und Holzwirtschaft. Das Produktspektrum reichte dabei von der großen Forstmaschine bis hin zur Handastschere, von Neuheiten bis hin zu Altbewährtem. Auch auf dem Messegelände selbst gab es die ein oder andere Neuerung. So hat sich Binderberger in diesem Jahr eine eigene Messehalle angemietet, in der Besucher einen Einblick in das umfangreiche Produktportfolio des österreichischen Unternehmens erhielten.

Die neue Halle blieb den Besuchern ebenfalls nicht verborgen. „Es sind auch mehr Stände als früher. Ganz allgemein habe ich das Gefühl, dass die Messe von Jahr zu Jahr wächst“, sagt Jürgen Luicke, der zusammen mit seinem Sohn Jan und Dominik Veith bereits zum siebten Mal die FORST live besucht. „Das ist für uns schon sowas wie ein Pflichttermin“, berichtet Jan Luicke, Inhaber des gleichnamigen Gartenbau- und Forstunternehmens. Die Messe sei der perfekte Ort, um sich über die neuesten Geräte zu informieren. Oftmals haben die Drei allerdings bereits eine Neuanschaffung im Hinterkopf, für die auf der FORST live dann Produkte verglichen werden können. „Bei uns muss beispielsweise in absehbarer Zeit noch ein Anhänger her“, sagt Jan Luicke. Besonders interessant seien darüber hinaus die Kleinwerkzeuge sowie das Equipment für die Kletterausrüstung. Auch Klaus Stelzer, Inhaber von Stelzer´s Forst und landwirtschaftliches Lohnunternehmen, holt sich alle zwei Jahre auf der FORST live Anregungen für seinen eigenen Betrieb. „Ich habe für eine Maschine meistens die bauliche Idee schon im Kopf. Auf der Messe hole ich mir dann Inspirationen, wie man die Idee umsetzen könnte und vergleiche Produkte sowie Preise“, berichtet Stelzer. Sein Ziel sei es schließlich, das Angebot des eigenen Maschinenparks immer weiter zu verbessern. „Derzeit will ich noch mehr in den Bereich Forst investieren“, verrät Stelzer. Dies sei vor allem der Lage seines Wohnortes, dem Schwarzwald, geschuldet. Neben dem Bereich Forst interessieren den Unternehmer aber auch die Abteilungen Holz- und Landwirtschaft sowie Winterdienst – für jeden der Bereiche werde man auf der FORST live fündig.

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Feinstaubdiskussion: Holzzerkleinerer mit Kubota-Benzin-Motor

Obwohl als Forstmesse betitelt, stechen beim Rundgang über das Gelände einige Maschinen und Geräte ins Auge, die auch im kommunalen Bereich ihre Anwendung finden. So wie die professionellen gelben Holzzerkleinerer von Schliesing. Die derzeit andauernde Feinstaubdiskussion geht auch an dem nordrhein-westfälischen Unternehmen nicht spurlos vorbei. Neben dem neuen Modell 565 TX, ausgestattet mit einem Perkins Turbo-Dieselmotor (86 kW/116,9 PS), welches Stammholz bis zu einer Breite von 30 cm verarbeiten kann, präsentiert Schliesing auf der FORST live noch eine weitere Neuheit: Den Holzhäcksler 545 TX-P, der von einem wassergekühlten 4-Zylinder Kubota-Benzin-Motor (65 kW/88,4 PS) angetrieben wird und dabei Stammholz bis 28 cm Breite aufnehmen kann. Bei nur einem Benzin-Modell wird es nicht bleiben, ist sich Jens Lohmar, Marketingleiter bei Schliesing, sicher. Er betont aber auch: „Diesel ist für die mittelfristige Zukunft einfach das Aggregat beim Holzzerkleinerer.“ Bei verschiedenen Vorführungen der Maschinen habe er beobachtet, dass besonders Profinutzer auf Dieselmodelle setzen. „Die wollen Drehmoment und einen starken Dieselmotor haben“, weiß Lohmar. Bestes Beispiel sei der neue 565 TX. Der Prototyp, der seit Anfang Januar im Einsatz ist, hat bereits 450 Einsatzstunden absolviert. Nun stand die erste Wartung an. Ein harter Test im Dauereinsatz, den die Maschine fehlerfrei absolviert hat, wie Lohmar berichtet.

Vergangenes Jahr war das schwedische Unternehmen Trejon, das neben Forst- auch Grünflächentechnik und Produkte für den Winterdienst herstellt, ebenfalls mit seinen Kommunalgeräten auf der FORST live vertreten. Heuer hat man sich aber allein auf den Forstbereich konzentriert. „Auch viele Kommunen sind an der Forsttechnik interessiert“, stellt Michael Saure, Exportmanager bei Trejon, zudem immer wieder fest. Hoch im Kurs stünden die Rückewagen mit zulässigen Gesamtgewichten zwischen 6,5 und 18 Tonnen, die an Schlepper mit einer Leistung von 40 bis 200 PS angebaut werden können, sowie die Dreipunktkräne. Erstere haben nach 10 Jahren nun eine vollständige „Auffrischungskur“ erhalten. „Es wurden gewisse Details aufgewertet“, berichtet Saure. Dazu zählen das vordere Gitter, das vergrößert wurde, verschiebbare Halterungen und Achsen, Sicherheitsdetails wie verzurrte Ösen, die überarbeitete Stehplattform oder auch eine Pulverbeschichtung beim Lack, wie man sie aus der Winterdiensttechnik kennt.

Egal ob Forstarbeit oder Grünflächenpflege: Trockene Arbeitskleidung ist ein Muss

Ob Forstarbeit, Winterdienst oder auch Grünflächenpflege. Eines haben alle Tätigkeiten gemeinsam: Sie sind anstrengend und die Arbeitskleidung wird dabei nass, sei es vom Schweiß oder den Wetterbedingungen. Für dieses Problem hat das Unternehmen Steurer Systems, das seinen Stand in der Baden Arena positioniert hat, eine Lösung parat: Trocknungssysteme. Die seien nämlich nicht nur für den Forstbereich interessant, weiß Vertriebsmitarbeiter Michael Lintschinger. Mit maximal 40 Grad warmer Luft, die in den Schränken bewegt wird, werden sämtliche Kleidungsstücke getrocknet – denn die Warmluft wird sowohl durch die Kleiderbügel als auch durch die Ausleger für Schuhe und Handschuhe geleitet. „Die Schuhe werden dazu nicht nur getrocknet, sondern auch desinfiziert“, weiß Lintschinger. Dies geschieht durch einen Ionisator. Die im Schrank befindliche Lampe produziert Ionen, die über den Luftstrom transportiert werden. Dadurch wird zudem der Geruch neutralisiert. Je nach Raumwärme und Luftfeuchtigkeit ist die gesamte Arbeitsbekleidung nach maximal zwei Stunden wieder trocken. „Durch die trockene Kleidung reduziert sich der Krankheitsausfall. Zudem wird durch die Art der Trocknung die Lebensdauer der Arbeitskleidung erhöht“, nennt Lintschinger zwei Vorteile. Außerdem seien die Trocknungsschränke, die aus verzinktem Stahl, einer Pulverbeschichtung sowie punktverschweißten Scharnieren bestehen, zu 100 Prozent aus eigener, österreichischer Herstellung. 

„Wir haben von ganz vielen Firmen das Feedback bekommen, dass sie super Geschäfte, oftmals sogar die besten überhaupt, auf der diesjährigen FORST live gemacht haben“, berichtet Projektleiter Volker Matern nach den drei Messetagen voller Stolz. Genau diese Kaufkraft und die große Qualität der Besucher würden eine erfolgreiche Messe ausmachen. Bereit so kurz nach der FORST live 2018 gebe es schon eine ganze Reihe an Wiederanmeldungen von Ausstellern. „Einige wollen ihre Fläche in der Halle oder auf dem Freigelände im kommenden Jahr auch vergrößern“, erzählt Matern. An ein paar Stellen auf dem Gelände gebe es hierfür noch Kapazitäten. Auch das Unternehmen Binderberger hat sich seine eigene Halle bereits wieder reservieren lassen. Sollte ein anderes Unternehmen ebenfalls diese Überlegung anstreben, stünde derzeit noch eine weitere Halle zur Verfügung. Parallel zur FORST live wird im kommenden Jahr nicht nur wieder die WILD & FISCH stattfinden. Erstmals gesellt sich vom 29. – 31. März 2019 auch die „bioenergie – expo & congress“ dazu.


Text/Bilder: JG – Redaktion Bauhof-online.de

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