Programm-Änderungen innerhalb weniger Monate
Von sich ständig ändernden Fördermitteln weiß auch Clemens Weinack, Förderungs-Berater bei der Deutschen Servicegesellschaft für Energiemanagement mbH (EnMaS), zu berichten: „Energie-Berater, die Wirtschafts-Förderungen für Unternehmen beantragen, sind immer mit einem Bein in der Zahlungsunfähigkeit gewesen, weil sich diese Programme andauernd geändert haben. Man spricht mit einem Kunden über ein aktuelles Förderprogramm, dann überlegt er eine Weile, meldet sich nach zwei Monaten und verliert dann das Interesse, weil sich die Bedingungen oder Quoten geändert haben.“
Empfehlen kann Weinack die Finanzierungen aber trotzdem: „Ich muss sagen, die meisten Förderprogramme sind inhaltlich und technisch schon sehr ausgereift und viel besser als ihr Ruf. Sehr realitätsnah – so würde ich das beschreiben. Und sie sind oftmals gar nicht bekannt.“ Für Bauhöfe würde sich beispielsweise das Modul 4 aus dem Förderprogramm der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) anbieten, welches unterschiedliche Maßnahmen zur Steigerung der Energie-Effizienz fördert, die sich genau beziffern lassen.
Im Hinblick auf das voraussichtliche Ende der genannten EEG-Förderung hat Weinack eine Vorahnung: „Das ist jetzt wohl das letzte Jahr, in dem man noch eine Einspeise-Vergütung über das EEG erhalten wird. Danach werden PV-Anlagen fast ausschließlich als Direktvermarktungs-Anlagen betrieben werden. Netzbetreiber und Energie-Erzeuger wollen in Zukunft für überschüssigen Sonnenstrom statt einer Einspeise-Vergütung Geld dafür verlangen, dass das Netz genutzt wird – das heißt, es entsteht ein neuer Markt. Das wird wohl so ähnlich laufen wie damals mit den Contracting-Konzepten bei Großwind-Anlagen. Je nachdem, wie die nächste Regierung sich zum Thema Energie aufstellt – davon ist abhängig, wohin die Reise geht.“