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Energieversorger kämpft um Nabucco-Pipeline

Appell an türkische Regierung. Der Chef des größten mitteleuropäischen Energieversorgers OMV, Wolfgang Ruttenstorfer, fordert die türkische Regierung auf, ein klares Bekenntnis zur geplanten Nabucco-Pipeline abzugeben.

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"Ohne die Türkei kann das Projekt nicht umgesetzt werden", sagte Ruttenstorfer dem Handelsblatt. Das Land müsse sich nach den Wahlen am Sonntag schnell entscheiden, ob es die Pipeline wirklich wolle. Mit der Gasleitung sollen in der Endausbaustufe jährlich 30 Milliarden Kubikmeter Gas aus Ländern wie Iran, Irak, Ägypten und Aserbeidschan durch die Türkei und Osteuropa nach Westeuropa gelangen. Baubeginn sollte eigentlich 2008 sein. Bislang scheitert Nabucco jedoch an nationalen Interessen der beteiligten Länder.

Der OMV-Chef verteidigte gleichzeitig seine Strategie, den ungarischen Versorger Mol übernehmen zu wollen. Die Avancen aus Wien sind in Ungarn auf Ablehnung gestoßen. Mol versucht derzeit im großen Stil eigene Aktien zu kaufen, um OMV eine Übernahme zu erschweren. Es stelle sich die Frage, sagte Ruttenstorfer, "warum ein Unternehmen sich selber kauft. Solche Fälle kenne ich wenige." Außerdem könne er sich nicht erklären, warum das ungarische Management das Geld der Aktionäre dafür verwende, "einen teuren Schutzwall aufzubauen".

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