Optisch wunderschön, aber eine ernste Gefahr: Die Ausbreitung invasiver Neophyten ist die Folge unserer immer stärker vernetzten Welt. Invasive Arten bilden Monokulturen, verdrängen die heimische Vegetation, können durch Boden-Erosion zu massiven, baulichen Schäden führen – und sind oft giftig. Im Jahr 2014 wurde auf EU-Ebene deshalb die Verordnung zur Prävention, Früherkennung und Behandlung invasiver Arten beschlossen, umgesetzt in §40a BNatSchG.
Länder und Kommunen müssen handeln, auch unabhängig von einer rechtlichen Verpflichtung, sagt Klemens Höltken: „Invasive Neophyten sind in vielen Fällen giftig. Die Ambrosie löst starke Allergien aus, der Pflanzensaft des Riesenbärenklaus, auch Herkules-Staude genannt, enthält phototoxische Substanzen. Bei Hautkontakt in Verbindung mit Sonnenlicht entstehen Quaddeln und schwere Verbrennungen.“
Höltken entwickelt als Ingenieur seit zwei Jahrzehnten Lösungen für die effiziente und nachhaltige Entfernung von Unkraut. Sein Unternehmen, die ELMO GmbH aus Rheine, ist heute Marktführer in der nassthermischen Unkraut-Entfernung: mit eigenem Behandlungsverfahren (ELMOTherm-Verfahren) und modularen, auf Wunsch emmisionsfrei zu betreibenden Geräten. Die Behandlung invasiver Neophyten begleitet Höltken seit Jahren.
Bis zu 50.000 Samen pro Herkules-Staude
Für die Behandlung des Riesenbärenklaus setzt ELMO zum Beispiel auf eine spezielle Staudenlanze. Die Lanze wird in den unterirdischen Vegetationskegel gestochen und mit Wasser nahe dem Siedepunkt verbrannt. Umliegende Vegetation wird auf diese Weise nicht beeinträchtigt, die Wurzel verrottet.
Obere Pflanzenteile müssen ebenfalls behandelt werden, um die Ausbreitung von bis zu 50.000 Samen je Herkules-Staude zu verhindern. Im ELMOTherm-Verfahren mit mehr als 95 °C heißem Wasser und isolierendem Heißschaum-Teppich werden Eiweiß-Strukturen nachhaltig zerstört; Rezidive können weitestgehend vermieden werden. Auch die Ambrosie kann so nachhaltig unschädlich gemacht werden.
Neben der fachlich korrekten Anwendung ist der wichtigste Faktor für eine langfristige Wirkung Zeit: „Der Erfolg kommt mit der Konsequenz“, sagt Ingenieur und Gründer Klemens Höltken. „Die schiere Anzahl von Samenständen erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Ausbreitung. Behandelte Gebiete sollten deshalb kartiert und über mehrere Jahre kontrolliert und bei Bedarf nachbehandelt werden.“