Es ist ein warmer Frühlingstag in Lienen. Gepflegte Grünflächen rund um den Dorfteich, Fitnesspfad und Barfußpfad laden Einheimische sowie Touristen zu einem Spaziergang oder Picknick ein. Doch was für viele Besucher selbstverständlich wirkt, erfordert im Hintergrund eine Menge Organisation für die Gemeinde – darunter auch in der Grünflächenverwaltung. Genau hier kommt die App EineStadt ins Spiel, die in Lienen öffentliche Arbeiten digital verwaltet und seit Kurzem auch für die Leistungserfassung eingesetzt wird.
Im Büro von Mike Tschee, Sachbearbeiter im Bauamt und treibende Kraft hinter der Digitalisierung dieser Aufgaben, herrscht heute geschäftiges Treiben. Er ist seit drei Jahren unter anderem auch für den Bauhof tätig, hat nicht nur das digitale System EineStadt für die Verwaltung öffentlicher Objekte wie Mülleimer, Sitzbänke und Grünflächen eingeführt. Er war es auch, der die Idee zur digitalen Leistungserfassung hatte. „Früher war das ein einziges Chaos“, berichtet er, während er seinem Auszubildenden Kevin Micke die neue App erklärt. „Jeden Montag habe ich einen ganzen Tag damit verbracht, analoge Stundenzettel unserer Mitarbeiter auszuwerten und in Excel zu übertragen. Ein kompletter Tag – den wir uns jetzt sparen.“
Leistungserfassung in der Praxis
Nachdem die Grundfunktionen der App erklärt sind, machen sich die beiden auf den Weg. Die Kontrolle und Pflege der öffentlichen Grünflächen stehen heute auf dem Plan – eine besonders wichtige Aufgabe im Frühling und Sommer, wenn die Parks und Grünanlagen der Gemeinde aufblühen. „Die Digitalisierung hilft langfristig auch der Umwelt“, meint Micke, während er die Route in der App überprüft. Er ist überzeugt davon, dass Digitalisierung und Arbeit mit dem Smartphone auch in seinem Job Vorteile bieten. „Die Planung ist effizienter, und alles wird direkt dokumentiert. Das spart Papier und Ressourcen.“
Mittels einer Stecknadel zeigt die App auf der digitalen Karte von Lienen direkt, welche Grünflächen gepflegt werden müssen. Heute steht ein öffentliches Beet rund um einen Gedenkstein auf dem Plan. Tschee erklärt: „Du kannst sogar Besonderheiten wie Müllablagerungen oder Schäden an den nahegelegenen Straßenschildern direkt in der App dokumentieren.“ Micke ist beeindruckt, wie intuitiv das System funktioniert: „Einfach auswählen, was gemacht wurde oder falls es Probleme gab. Das geht sogar einfach per Foto.“
Nach dem Einsatz vor Ort können die Leistung und die dafür benötigte Zeit im Büro erfasst werden. Tschee zeigt Micke am Tablet, wie es funktioniert: Er muss nur seine eigene „Stundenzettel-Übersicht“ öffnen, die korrekten Posten oder gegebenenfalls Materialien auswählen und seine Zeit eintragen. Außerdem können Infos über benötigte Fahrzeuge, Handgeräte, Anbaugeräte und Gefahrenzulagen hinzugefügt werden. Die App synchronisiert alle Daten in Echtzeit und ordnet sie direkt den entsprechenden Kostenstellen zu.