Die EFA-S GmbH, Spezialist für neue und umgebaute Transporter, Lkw und Busse mit Elektroantrieb, hat für den Landkreis Esslingen nach eigenen Aussagen den weltweit ersten E-Lkw mit Doppelkabine und Brennstoffzelle produziert, der auch einen Anhänger von bis zu 2,5 Tonnen Gewicht ziehen darf. „Damit haben wir exakt die Bedürfnisse der Flotte des Landkreises umgesetzt“, sagte EFA-S-Geschäftsführer Bastian Beutel bei der Fahrzeugübergabe. „Denn das Fahrzeug sollte nicht nur mit einem Elektromotor leise und umweltfreundlich Material und ein Team befördern, sondern auch ohne nachzuladen 500 km weit fahren und einen im Straßenmeistereibetrieb gängigen Anhänger ziehen können.“ All diese Anforderungen erfüllt der EFA-S 46D-BZ.
Es ist bereits der zweite E-Transporter, den der mittelständische Fahrzeugbauer für das Projekt „Emissionsfreie Straßenmeisterei“ entwickelte und auslieferte. Bereits im vergangenen Jahr hatten die beteiligten Landkreise einen batterieelektrisch betriebenen EFA-S-Transporter angeschafft, der seither täglich im Einsatz ist. „Vor diesem Hintergrund freut es uns doppelt, dass die Straßenmeistereien auch beim Brennstoffzellenfahrzeug auf EFA-S setzen“, sagte Beutel. „Die Straßenmeister sind hochzufrieden mit unserem Elektrotransporter, und deshalb vertrauen uns die Landkreise jetzt auch bei E-Fahrzeugen mit noch höherer Reichweite.“
Brennstoffzelle funktioniert wie ein Range-Extender
Das bisher eingesetzte Fahrzeug ist mit einer 80 kWh starken Batterie ausgestattet, die für mehr als 200 km Reichweite sorgt. Dagegen kommt das Brennstoffzellen-Fahrzeug mit einer halb so starken 40-kWh-Batterie aus, weil diese um einen Sechs-kg-Wasserstofftank sowie um eine Brennstoffzelle ergänzt wird, die den Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt. „Die Brennstoffzelle funktioniert dabei wie ein Range-Extender“, erläutert der Geschäftsführer. „Sie schaltet sich automatisch ein oder aus, wenn die Batteriekapazität unter 60 Prozent fällt oder wieder 80 Prozent erreicht hat.“ Dadurch steigert EFA-S die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems in doppelter Weise. „Zum einen kann die Brennstoffzelle immer gleichmäßig in ihrem optimalen Leistungsbereich arbeiten, zum anderen erhöhen wir die Lebensdauer der leistungsstarken LFP-Batterie, weil sie im schonenden Bereich von 20 bis 80 Prozent gehalten wird.“
EFA-S verbaut ausschließlich besonders sichere und leistungsstarke Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batterien, die ohne die Problemstoffe Kobalt und Nickel auskommen. Die Batterie kann außer durch die Brennstoffzelle auch separat an konventionellen Steckdosen oder Ladestationen geladen werden. Batterie-Management und E-Antrieb basieren auf der Technik, die EFA-S seit 2009 einsetzt und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Sie wird unter anderem in Zustellfahrzeugen des Paketdienstdienstes UPS, aber auch in schweren Wegebahnen eingesetzt, die Touristen auf Stadtrundfahrten oder durch Freizeitparks befördern. Fahrzeuge mit EFA-S-Technik haben laut Hersteller inzwischen mehr als 20 Millionen km elektrisch zurückgelegt.