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Die ersten Strom-Busse der Stadtwerke

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So leise wie ein Kühlschrank

Phillip Heming bedient zwei Bremsen.  Der Stadtwerke-Busfahrer kann seinen neuen Bus ganz normal mit dem Fuß stoppen. Oder mit Hilfe kleiner Tasten am Lenkrad: „Dann wird die Bremsenergie in Strom verwandelt.“ Moderne Zeiten. Probefahrt mit dem neuen Hybridbus des städtischen Busbetriebs: Heming drückt aufs Gaspedal, und der Elektroantrieb zieht den Gelenkwagen ruckelfrei voran. 580 000 Euro setzen sich in Bewegung, leise wie ein Kühlschrank.
 
Die Gäste staunen

Auf den Probeplätzen staunen die Premierengäste. Dieser Niederflurbus von Mercedes-Benz hat die neueste Technik an Bord. Vier Elektromotoren in den Rädern bringen 240 Kilowatt Leistung auf die Straße. Ein Diesel schnurrt neben der Rückbank gleichmäßig, wenn mehr Strom nötig ist.

Fünf Kilometer am Stück kann der Bus rein elektrisch fahren. Im Flüsterschritt durch die Wohngebiete. Für Dr. Andreas Hoffknecht, Geschäftsführer der Stadtwerke, wird hier gerade „eine Zeitenwende eingeläutet“. Den Einstieg in die Elektromobilität haben die Stadtwerke zwar schon längst gewagt. Vor der Bushalle, in der die beiden neuen Hybridbusse gewartet werden, reihen sich E-Autos, ein E-Bulli und E-Roller mit Stadtwerke-Logos. Aber bei den Bussen mache der Umstieg richtig Sinn, sagt Hoffknecht. Sie sind zwar teurer als ein herkömmlicher Dieselbus, sparen aber 30 Prozent Energie.

Viel Hightech im Bus

Dazu hat der Bus noch jede Menge Hightech eingebaut. Etwa fünf Kameras, über die der Fahrer jeden Winkel einsehen kann. Oder eine Anzeige, die den Fahrgästen in Realzeit den Energieverbrauch anzeigt. Was keinem fehlen wird: Die typischen Beschleunigungsgeräusche von Dieselaggregaten gibt‘s nicht mehr. Stufenlos fährt der Wagen an. „Das Geräusch“, sagt Fahrer Heming, „ist angenehm.“ Die neue Bus-Generation startet heute auf der Linie 11 und fährt bis Ende September vom Hauptbahnhof in Richtung Gievenbeck.

Die neuen Antriebskonzepte erfordern auch Umrüstungen in der Werkstatt an der Rösnerstraße. Die KFZ-Mechatroniker mussten eine Fortbildung machen. Neue Hochvolt-Arbeitsplätze werden eingerichtet, von denen aus die Busse von oben gewartet werden können – dort befinden sich die Batterien. Geschult wurden auch die Busfahrer. Betriebsleiter Eckhart Schläfke: „Nur wer mit der Technik richtig umgehen kann, holt auch den maximalen Verbrauchsvorteil aus dem Antrieb heraus“.

Quelle : Westfälische Nachrichten

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