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DEUSAT 2025 Neue Herausforderungen im Straßenverkehr

Für den 11. Deutschen Straßenausstattertag (DeuSAT) sind in Köln vom 19. bis 20. Februar führende Köpfe aus Industrie, Verwaltung und Wissenschaft zusammengekommen. Die zwei Messetage boten zahlreiche Möglichkeiten, sich zu Themen wie Fahrbahnmarkierung oder Verkehrssicherung zu informieren, während Anwender sich auf einem angegliederten Kongress weiterbilden konnten. Die Bauhof-online-Redaktion war ebenfalls vor Ort und berichtet.

Lesedauer: min | Bildquelle: Tim Knott (Bauhof-online)
Von: Tim Knott

Wenn es um die Sicherheit auf Deutschlands Straßen geht, sind die richtige Ausstattung sowie das passende Know-how essenziell. Genau darum drehte sich der Deutsche Straßenausstattertag. Der Kongress startete mit dem übergreifenden Themenblock „Straßenausstattung Aktuell“, bei dem unter anderem über neue Vergabestrategien und Sicherheitsaspekte auf Autobahnen diskutiert wurde. Anschließend boten die einzelnen Arbeitskreise die Möglichkeit, praxisnahe Fragen zu vertiefen – etwa die Herausforderungen der Fahrbahnmarkierung von der Ausschreibung bis zur Umsetzung oder die regelungstechnischen Aspekte von Verkehrszeichen. Doch auch in der Messehalle war viel los. Experten aus Unternehmen und Verwaltung beleuchteten hier unterschiedliche Perspektiven, um Lösungen für häufig auftretende Probleme in der Straßenausstattung zu erarbeiten.

Reflexfolien: sehen und gesehen werden

Um die Sichtbarkeit von Fahrzeugen im Straßenverkehr zusätzlich zu steigern, sind Reflexfolien von hoher Bedeutung. Viele Kommunal-Experten nutzen sie auf Lkw, Anhängern oder Einsatzfahrzeugen, um die Sicherheit bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Nacht zu verbessern. Mehr dazu konnten Interessierte bei der Dinoflex GmbH finden. Das Unternehmen aus Neuss bietet zahlreiche Produkte zur Warn- und Konturmarkierung von Fahrzeugen, wie Geschäftsführer Rob Mertens berichtete.

Markierungsfolien gibt es auch bei der Brite-Line Europe GmbH. Neben Dauerhaften Markierungsfolien für die Fahrbahn bietet das Unternehmen ebenfalls zahlreiche Produkte für die temporäre Fahrbahnmarkierung. Besonders Piktogramme erfreuten sich zurzeit einer gestiegenen Beliebtheit, so Vertriebler Marvin Hofmann: „Früher haben die Leute in Bauhof und Straßenmeisterei das immer selbst ausgeschnitten, aber entweder sind die Spezialisten, die das können mittlerweile alle in Rente, oder sie haben keine Zeit mehr.“ Neben verkehrstechnischen Piktogrammen seien vor allem personalisierbare Schilder beliebt, um z.B. auf Stadtfesten für Orientierung zu sorgen, so Hofmann.


Straßenmarkierungen: jetzt sogar nachhaltiger

Doch zum Thema Straßennetz: Dieses müsse auf einige Belastungen vorbereitet werden, wie Ingo Hummitzsch, Geschäftsführer der teH GmbH, erklärte. „Der Verkehr hat zugenommen. Dazu haben wir jetzt auch größere, schwerere Autos auf den Straßen als in der Vergangenheit.“ Deswegen geht der Trend bei den Polymethylmethacrylat (PMMA)-Produkten für die Straßenmarkierung aktuell zu dickeren Belägen, die dem Abrieb länger standhalten als die bisherigen Materialien. „Das hat vor zehn, zwanzig Jahren niemand interessiert“, so Stephan Harmuth, Gebietsverkaufsleiter Markierungswerkstoffe beim Hersteller Triflex. Aufgrund einer hohen Viskosität und Standfestigkeit böten die Kaltplastiken und Kaltspritzplastiken zum einen eine hohe Robustheit und zum anderen zahlreiche Aufbringmöglichkeiten. „Das Thema wird voraussichtlich nicht an Wichtigkeit verlieren“, erläuterte Harmuth. Im Gegenteil: Durch Entwicklungen wie das autonome Fahren würden ordnungsgemäße Markierung in der Zukunft noch an Bedeutung gewinnen.

Am Stand der Berlac Group konnten Messebesucher sich zu Bascoplast, einer lösemittelfreien 2K-Kaltplastikmasse auf Basis von reaktiven Methacrylatharzen, informieren. Laut Hersteller ist dieses Mittel für die Hand- und Maschinenapplikation und auch für einen langjährigen Einsatz geeignet. Ähnlich sind die Experten der WestWood Kunststofftechnik AG aufgestellt. So haben die PMMA-Produkte des Unternehmens eine Gewährleistung von vier Jahren. Besonders betonte Geschäftsleitung Roland Mosimann die Querverkehr-Stabilität des Mittels. Aufgrund der Robustheit des Produkts müssten Anwender erst nach längeren Zeiträumen in den Verkehr eingreifen, um die Markierung zu erneuern.

Auch Ampeltechnik war auf der Messe breitflächig vertreten. So auch bei der Firma Sila Signalbau, die mit ihrer Traffic One eine Ampel für Baustellen mit Einbahnwechsel wie z.B. bei Baumfällungen entwickelt hat. Ebenfalls beinhaltet das Konzept auch eine Möglichkeit der App-Steuerung, mit der Anwender die Ampel simpel steuern können. Zukünftig planen die Hersteller ebenfalls eine Möglichkeit der Fußgängerkreuzung. Außerdem ist die Ampel mit zusätzlichen Solarpaneelen erhältlich. Laut Geschäftsführer Andreas Labudda habe man die Traffic One so schon bis zu sieben Monate lang ohne externe Energieversorgung betreiben können.

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Weiterbildung: Präsenzunterricht geht zurück

Straßenmarkierungen und Ampeltechnik sind das eine, aber die richtige Anwendung derselben will gelernt sein. Hierzu waren zahlreiche Weiterbildungs-Unternehmen auf der Messe präsent. Diese müssen sich aber in Zukunft auf eine veränderte Nachfrage einstellen. „Der Bedarf nach Präsenzschulungen ist rückläufig“, berichtete Lothar Schüsselbauer von der RSA Schulungsteam GmbH. Deswegen haben sich die Unternehmer aus Schonstett etwas Neues überlegt: „Die Sofie“, wie Schüsselbauer den 3D-Avatar der Lernplattform des Unternehmens nennt. Hier können Teilnehmer nicht nur Regel- und Verkehrszeichenpläne in realistischer Nachbildung erleben, sondern auch ihr Wissen vertiefen. Dabei führt der Avatar die Teilnehmer in 22 Lektionen durch die Welt der Arbeitsstellensicherung nach RSA 21. So können Anwender ganz nach den eigenen Zeitvorstellungen lernen, sind jedoch verpflichtet, sich nach den Regeln der Plattform zu richten. „Benutzer müssen eine gewisse Zeit mit dem Programm verbracht haben. Außerdem muss jede Lektion mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Damit sichern wir auch beim Lernen zu Hause die Qualität“, erklärte Schüsselbauer.

Dagegen setzen die Mitbewerber bei ihren Schulungen auf VR-Umgebungen, wie der Sales Manager eines anderen Weiterbildungsunternehmens berichtete. „Die Baubranche ist zwar noch nicht so digital, allerdings setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass Frontal-Unterricht allein nicht effektiv ist.“ Stattdessen geht das Unternehmen der sogenannten „Serious Gaming“-Herangehensweise nach. So ist es mittlerweile möglich, das Betriebsgelände einer Firma als 3D-Szenerie zu modellieren. In diesem Umfeld lassen sich dann realitätsgetreue Sicherheitsschulungen ausführen. Doch auch eine Fehleranalyse auf Baustellen kann so einfach dargestellt werden.

Der 11. Deutsche Straßenausstattertag zeigte: Die Herausforderungen im Bereich der Straßenausstattung sind vielfältig, doch durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen können Lösungen gefunden werden. Übrigens: Innerhalb der Arbeitskreise wurden Empfehlungen für die zukünftige Behandlung der erörterten Sachfragen und Probleme zusammengefasst. Interessierte können diese im Tagungsband nachlesen.

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