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demopark 2017 – Unkrautbekämpfung mit Hitze und Stahl

Die mechanische oder thermische Unkrautbekämpfung wird in vielen Kommunen ein immer wichtigeres Thema. Auf der Messe demopark 2017 führen Anbieter von Kommunaltechnik neue Lösungen live vor.

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Zwischen Pflastersteinen, auf Kieswegen oder in Rinnsteinen am Rand von Fahrbahnen: Unkraut siedelt sich gern dort an, wo es unerwünscht ist. Das Grün stört nicht nur die Optik, es erschwert auch die Reinigung von Flächen mit dem Kehrbesen bzw. Kehrbürsten. Kommunen dürfen zur Beseitigung dabei aber nicht mehr zur chemischen Keule greifen: Laut Pflanzenschutzgesetz ist der Einsatz von Herbiziden auf allen Flächen, die nicht landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden, verboten. Daher sind andere Lösungen gefragt. Dass das möglich ist, zeigen Städte wie Münster oder Saarbrücken seit über 20 Jahren. In der Praxis setzt sich die mechanische oder thermische Unkrautbeseitigung mit Infrarothitze oder Warmwasser immer stärker durch. Hierzu bieten zahlreiche Hersteller innovative Lösungen an.

Wildkrautbürsten für’s Grobe

Ein gängiges Verfahren der Unkrautbekämpfung ist die mechanische Wildkrautbürste, die Unkräuter oberflächlich entfernt oder sogar herausreißt. Die Bürsten sind als Walze, meistens jedoch als Radialbürste erhältlich. Die Geräte gibt es als handgeführte Einzweckmaschinen oder als Anbaugerät für Einachs-Geräteträger, Mini-Bagger, Traktoren, Radlader usw.

Auch die handgeführten Maschinen sind heute nicht selten mit hydrostatischem Antrieb und Seitenverstellung auf dem Markt. Auch lassen sich die Bürsten teilweise per Parallelogramm anheben oder so kippen, dass sie nur sehr schmale Bereiche reinigen können. Per Funkfernbedienung kann der Fahrer bei einigen Modellen die Bürstendrehrichtung, den Schwenkarm und die Längs- oder Querneigung von der Fahrerkabine aus verstellen.

Bei den Bürsten gibt es für jeden Untergrund das geeignete Material wie zum Beispiel Stahlunkrautbesen, grobe Zopfbesen oder Kunststoffbürsten. Stahlborstenbesatz ist zur Entfernung von stark verunkrauteten Pflasterflächen geeignet, der Kunststoffborstenbesatz dagegen kommt eher auf empfindlichen Untergründen zum Einsatz, beispielsweise zur Reinigung von Ecken in Lagerhallen oder auf empfindlichen Steinen. Auch ist es mit einigen Modellen möglich, die Hochboxen im Milchviehstall zu reinigen. Neben Zöpfen aus Stahldraht gibt es auch Modelle aus Flachstahl. Vorteil hier: Wenn eines von diesen Stahlelementen abbricht, kann es – anders als der dünne, oft rasiermesserscharfe Draht von Zöpfen aus Stahlseil – Auto- und Fahrradreifen nicht durchstechen. Flachdraht ist auch zum Entfernen von Moos geeignet.

Heißwasser bringt Eiweiß zum Kochen

Eine Alternative zur mechanischen ist die thermische Unkrautbekämpfung. Sie ist bei allen Oberflächenbelägen bis auf Bitumen oder Kunststoff möglich. Zur thermischen Behandlung gibt es Geräte, die Dampf oder Heißwasser mit einer Temperatur bis 100 °C erzeugen. Bei beiden Verfahren stirbt das Unkraut nach wenigen Tagen ab, weil das Pflanzeneiweiß aufgrund der Hitzeeinwirkung gerinnt. Wasserbehälter und Erhitzer lassen sich problemlos auf Pritschenfahrzeugen mit Benzin- oder Elektromotor aufbauen. Die Wassertanks sind – je nach Größe des Trägerfahrzeugs – mit Volumina von 750 bis 10.000 Litern verfügbar. Brennerkessel im Flüssiggasbetrieb erhitzen das Wasser auf zirka 100 °C. Der Arbeitsdruck für die Reinigung liegt bei bis zu 250 bar. Das Wasser lässt sich wahlweise mit Niederdruck oder kalt beziehungsweise heiß mit Hochdruck ausbringen. Damit können die Geräte nicht nur zur Unkrautbekämpfung, sondern auch zur Reinigung von Plätzen, Mauern, Bänken usw. eingesetzt werden. Als Zubehör gibt es Graffitientferner, Flächenreiniger, Stechlanze für Wildkräuter wie Riesen-Bärenklau oder Sprühlanzen mit Rollen. Einige Hersteller haben sensorgesteuerte Geräte im Programm, die nur dann Wasser sprühen, wenn die Sensoren Unkraut feststellen. Das kann den Wasserverbrauch und auch den Dieselbedarf des Trägerfahrzeugs erheblich senken, versprechen die Anbieter.

Brennen oder erhitzen

Daneben gibt es Infrarot- und Heißluftgeräte, die mit Wärmestrahlung arbeiten. Andere Modelle flammen das Unkraut ab, wobei weniger die Flamme, sondern allein die Hitzeeinwirkung ausreicht, um die Pflanzen absterben zu lassen. Bei der Infrarotstrahlung kommt teilweise Technik zum Einsatz, die seit Jahrzehnten auch zur Beheizung von Industriehallen verwendet wird. Die Infrarotstrahlung verbraucht nach Angaben der Anbieter weniger Gas (LPG oder Propan) als Abflammgeräte. Das Gas wird dabei in Form von Flaschen mitgeführt. Die Flächenleistung liegt auch bei kleineren Modellen schon bei 1.000 bis zu 4.000 Quadratmetern pro Stunde. Die thermische Bekämpfung gilt als nachhaltiger, weil sie auch die Wurzeln und Keime der Pflanzen im Boden zerstört. Auch lässt sich damit Unkraut auf Kies- oder Splittwegen entfernen. Teilweise empfehlen die Hersteller auch eine Kombination aus beiden Verfahren: Im Frühjahr oder bei hohem Unkraut beziehungsweise dichtem, krautigem Bewuchs erfolgt die Unkrautbekämpfung zunächst mechanisch, während im Anschluss das thermische Verfahren zum Einsatz kommt.

Auch kann ein häufigerer Einsatz von konventionellen Kehrmaschinen das Unkraut auf einer einmal gründlich gereinigten Fläche zurückdrängen. Denn wenn Schmutz und Sand regelmäßig entfernt werden, gibt es keinen Nährboden für Flugsamen. Auch lassen sich damit junge Triebe von Kräutern im Frühstadium teilweise beseitigen. 

Technik live erleben

Verschiedene Anbaugeräte zum Einsatz auf Gehwegen bis zu großen Plätzen können Besucher der Messe demopark 2017 vom 11. bis 13. Juni live erleben. Auf dem großzügigen, über 25 Hektar große Flugplatzgelände in Eisenach-Kindel zeigen viele namhafte Hersteller ihre Lösungen für die Wildkrautbekämpfung. Neben Anbaugeräten stellen sie auch verschiedene Trägerfahrzeuge – vom Einachser bis zum spezialisierten Kommunalgeräteträger mit über 200 PS – im Einsatz vor. Informationen zu dem Thema bietet auch der spezielle demopark-Kommunaltag am 13. Juni.

Die Messe wird von der Gesellschaft zur Förderung des Maschinenbaus mbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des VDMA, veranstaltet. Weitere Informationen finden Sie unter <link http: www.demopark.de>www.demopark.de.

Themenseite Demopark: <link themenwelten themen demopark>

www.bauhof-online.de/themenwelten/themen/demopark/

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