In den letzten Jahren haben die digitalen Anforderungen im Straßenbau stark zugenommen. Künftig wird diese Entwicklung noch weiter anhalten. So fordern Auftraggeber vermehrt digitale Systeme wie beispielsweise für die Logistik, die Thermographie oder für die Walzen. Diese neuen digitalen Anforderungen unterscheiden sich je nach Auftraggeber und stellen nicht nur Bauunternehmen und Softwareanbieter vor neue Herausforderungen.
Um diese zu bewältigen, wurde die ConRoad GmbH gegründet. Hier sollen die unterschiedlichen Interessensgruppen im Straßenbau datentechnisch enger zusammengebracht werden. Damit dies effektiv gelingt, unterstützt ein Team aus erfahrenen Straßenbau- und Softwareexperten entlang des gesamten Straßenbau-Lebenszyklus. In enger Abstimmung wurde im ersten Schritt an der Programmierung einer Schnittstelle gearbeitet, um den Zugriff auf Prozessdaten auch bei unterschiedlichen Systemen einheitlich zu gestalten. Der zweite Schritt umfasste die Entwicklung der Asphalt Connect App, die sowohl Systemanbietern, Bauunternehmen als auch Auftraggebern einen standardisierten Zugriff auf relevante Prozessdaten im Straßenbau liefert. Im dritten Schritt ist es möglich, dass Auftraggeber die vorhandenen Funktionen nach eigenen Wünschen erweitern können.
Datenspeicherung sensibler denn je
Die Frage, welchem Dienstleister Bauunternehmen Daten anvertrauen, ist sensibler denn je. Mindestens genauso wichtig wie die Wahl des richtigen Finanzierungspartners bei einem Bauprojekt ist es, einen entsprechenden Dienstleister auszuwählen, den das jeweilige Bauunternehmen mit dem Datenhandling beauftragt. Ein solcher Dienstleister muss immer neutral sein und darf kein eigenes Verwertungsinteresse an den Daten des Kunden haben. Denn damit sind Betriebsgeheimnisse wie Leistungsdaten oder Arbeitszeiten bis hin zu Preisen und Umsätzen verbunden, die keinesfalls bei der Konkurrenz landen dürfen.
Diese Betriebsgeheimnisse zu wahren, wird bei der Datenhaltung zur eigentlichen Herausforderung. Und hier kommt die ConRoad GmbH ins Spiel. Das Unternehmen ist völlig eigenständig und unterhält keine Kunden-Lieferanten-Beziehungen zu Bauunternehmen. Dadurch kann die erforderliche Vertraulichkeit und Unabhängigkeit gewahrt werden.
Bauunternehmen müssen zu jedem Zeitpunkt in der Lage sein, allein zu entscheiden, welchem Dienstleister sie Ihre Daten anvertrauen. Eine zentrale Datenhaltung, auf der alle Daten aller Bauunternehmen gespeichert sind, ist technisch für eine temporäre Datenanzeige nicht notwendig und darf es nicht geben. Die Gefahr durch einen Missbrauch ist zu hoch, weshalb bei der Asphalt Connect App eine Systemarchitektur ohne zentrale Datenspeicherung gewählt wurde. So erhalten Anwender lediglich die Möglichkeit, ausgewählte Daten für die Dauer des Asphalteinbaus aus den relevanten Vorsystemen auf dem Tablet PC anzuzeigen, sofern das Bauunternehmen den Systemzugang zur App aus den eigenen Softwaresystemen freigeschaltet hat. Somit kann eine Freigabe der Daten nicht zufällig oder aus Versehen erfolgen.